Work Life Balance: meine individuellen Entschleunigungstipps
Freitag Abend, der letzte Tag eines genialen Urlaubs neigt sich dem Ende zu. Von der Beschleunigungs- auf die Entschleunigungsspur… ich habe es geschafft, erst heute mal kurz in die Mails zu schielen. Auch von meinem Telefon, facebook und twitter habe ich nun 3 Wochen lang die Finger gelassen. Ok, mit einer Ausnahme: habe jemandem zum Geburtstag gratuliert. Keine Ahnung, wie es Dir geht, aber einmal im Jahr komplett nicht verfügbar und mal nahezu 100% offline sein tut wirklich gut. Und dieses Jahr ist das „Abschalten“ besonders gut gelungen. Daher heute auf saatkorn. mal gar nichts rund um Employer Branding, Personalmarketing, Recruiting, sondern einfach eine ganz persönliche Entschleunigungsbilanz. Wenn Dich das nicht interessiert: einfach aufhören zu lesen. saatkorn. gibt’s ab Montag wieder mit den üblichen Themen. 😉
Wenn ich so drüber nachdenke, würde ich folgende Tipps geben:
- Wirklich Sendepause haben wollen
Hört sich einfacher an, als es ist. Schließlich fiebert man ja in allen Themen und Projekten mit und möchte eigentlich immer die neuesten Entwicklungen kennen. Aber wenn man wirklich abschalten will, muss man sich meiner Meinung nach auch selbst dazu zwingen und sich eben nicht aus dem Urlaub in alle möglichen Themen einmischen. Bei mir funktioniert noch nicht mals, die Mails zu lesen. Ich muss mich wirklich raushalten, um echt abschalten zu können. Was geht, weil ich ein tolles Team habe, was den Laden auch mal 3 Wochen super ohne mich schmeißt. Es hilft natürlich auch, seine Sendepause möglichst im August zu nehmen. Da ist es immer noch in Summe am ruhigsten. Die ersten paar Tage juckt der Zeigefinger immer in Richtung Handy-Tastatur. Wird dann aber schnell besser. - Gute „Entschleunigungs-Grundlage“ schaffen
Ich habe diesmal eine lange Übergabemail mit sämtlichen Themen, den Ansprechpartnern auf Kunden- und Agenturseite sowie dem aktuellen Status und dem vermutlichen „next step“ geschrieben und an die wesentlichen Leute im Team verschickt. Darüber hinaus gilt die alte Regel: mein Handy ist zwar mit, aber aus. Wer mich erreichen möchte, muss meine Frau anrufen und die stellt dann den Kontakt her. Führt dazu, dass man nur zu wirklich ultrawichtigen Themen angerufen wird, denn wer ruft schon gern bei der Frau vom Chef im Urlaub an. Hat die letzten Jahre schon immer gut geklappt, so auch dieses Jahr. Also: gut wenn man eine Frau hat 🙂 - Sich viel Zeit für die wichtigsten Menschen nehmen
Ich arbeite normalerweise relativ viel (auch wenn ich stets versuche, nicht zu vergessen, dass das Leben halt nicht nur aus Arbeit besteht). Die Verteilung von Zeit für die Familie versus Zeit für die Arbeit ist in unserer Gesellschaft schon recht merkwürdig, aber so funktioniert unser System nun mal. Daher ist es mir aber im Urlaub um so wichtiger, dann wirklich Zeit für die Familie zu haben. Und in meinem Fall fällt das Abschalten dann auch nicht schwer, denn unsere Familie bedeutet definitiv: niemals Langeweile. Ich lasse einfach das Bild für sich sprechen:
- Sich Zeit für sich selbst nehmen
Ist genau so wichtig wie Punkt 3. Nur nicht so einfach mit 4 Kids. Also: relativ früh aufstehen, erstmal Sport machen. In meinem Fall ist das Joggen oder Mountain-Biking. Dann Familytime und hoffen, dass der Mittagsschlaf der beiden Kleinen eine vernünftige Länge hat (1,5 h sind ein Traum). Dann lese ich im Urlaub gern. Und zwar keine Fachliteratur, sondern nur Unterhaltungslektüre. Diesmal waren 2 Bücher dabei, die ich super fand: „Joyland“ von Stephen King (eine klasse Coming of Age Story, natürlich gewürzt auch mit ein wenig Grusel. Aber in erster Linie geht’s ums Erwachsen-Werden. Hat mir gut gefallen, ich habe es auf Englisch gelesen). Die zweite Empfehlung für alle Freunde der expliziten Ausdrucksweise: „Zeit des Zorns“ von Don Winslow. Absolut spannende „Menage á trois“ Geschichte vor dem Hintergrund der Drogenkriege in Mexiko und Südkalifornien. Definitiv nichts für zarte Gemüter, ansonsten aber eine echte Entdeckung. Der auf dem Roman beruhende Film von Oliver Stone, „Savages“, ist auch ok, reicht aber bei weitem nicht an das Buch heran. Neben Sport und Lesen brauche ich dann noch Musik und auch hier 2 Empfehlungen für die Stromgitarren-Front. Einmal das Debüt „The Winery Dogs“ mit Richie Kotzen (der Junge kann einem bezüglich des Namens echt leid tun. Wenn ich aber so Gitarre spielen und Singen könnte, wäre ich auch bereit mit dem Namen zu leben), Billy Sheehan am Bass und Mike Portnoy an den Drums. Wer nur ansatzweise auf groovigen Hard Rock mit Souleinflüssen und sensationellem Instrumentalkönnen steht, der muß hier zugreifen. Hier ein Video zum Song „Elvate“: [videoembed type=“youtube“ width=“680″ height=“380″ url=“http://www.youtube.com/watch?v=fnMBix9Zq5o“ id=“0″]Meine wirkliche Platte dieses Sommers ist aber die neue Kid Rock, „Rebel Soul“. Bereits im Dezember 2012 gekauft und nach nur einmaligem Hören damals für Schrott befunden (ist halt eher Sommer Musik), ist diese CD mein Sommer-Soundtrack 2013 geworden. Ich musste mich reinhören, aber seitdem gehen mir sämtliche (!) Songs nicht mehr aus dem Kopf. Klasse gute Laune Rock, mal soulig, mal heavy, mal eher countrymäßig. Selbst die Family hat nicht rumgemeckert, wenn ich das immer wieder dran gemacht habe. Hier mein absoluter Sommer 2013 Lieblings-Song: [videoembed type=“youtube“ width=“680″ height=“380″ url=“http://www.youtube.com/watch?v=RBon-SoHsYE“ id=“0″] Tja, über Geschmack sollte man nicht streiten. 🙂
In diesem Sinne: ich bin bereit für einen heißen Employer Branding, Personalmarketing und Recruiting Herbst. Und an dieser Stelle ein dickes DANKE an das Personalmagazin und alle, die für mich mitgevoted haben. Ich freue mich sehr, nach 2011 nun wieder in der Liste der „40 führenden Köpfe im Personalwesen“ gelandet zu sein. DANKE, das spornt an. Ab Montag dann wieder zurück von der Entschleunigungs- auf die Beschleunigungsspur. Allen bis dahin ein schönes Wochenende!