die bedeutung von youtube für employer branding

die bedeutung von youtube für employer branding

vorgestern hatte ich das vergnügen, auf der social media / employer branding werkstatt der personalwirtschaft zusammen mit prof. dr. christoph beck einen workshop rund um die themen arbeitgeberbewertungsplattformen, personalmarketing-videos und facebook durchzuführen. in meinen augen war es gestern eine kurzweilige veranstaltung, aber das müssen natürlich letztlich die teilnehmer/innen beurteilen. jedenfalls ist mir dabei aufgefallen, dass videos anscheinend derzeit ein großes thema in vielen unternehmen sind. da bietet es sich an, einmal ein paar gedanken rund um dieses thema – nebst einigen videos – loszuwerden.

wer begriffen hat, welche bedeutung youtube heutzutage spielt, der sieht das thema videos für personalmarketing möglicherweise als relevanter an, hier ein paar fakten:

  • laut alexa ranking belegt youtube (übrigens nach google und facebook) weltweit platz 4 (deutschland: ebenso platz 4) der am meisten frequentierten websites
  • ca. 25% aller weltweiten internet-user besuchen täglich youtube
  • und verbringen dort am tag ungefähr 20 minuten
  • es kostet den user nichts, videos hochzuladen
  • von youtube kann ich aber sehr bequem die dort befindlichen videos in andere kanäle wie zum beispiel die eigene karriere-website, facebook oder blogs einbauen

von daher ist youtube sowohl für die zielgruppe sehr relevant (da hält sie sich nämlich auf) wie auch für arbeitgeber als plattform für den eigenen employer branding kanal. beispiele für unternehmen, die youtube gut als career channel nutzen sind beispielsweise bertelsmann, lufthansa oder die commerzbank.

es gibt inzwischen für die unterschiedlichsten ziele und beispiele für den einsatz von videos im employer branding kontext. hier ein paar beispiele:

  • imagevideo: hier geht es eher darum, das unternehmen mit seinen produkten gesamthaft vorzustellen. ist definitiv nicht nur relevant für unser thema employer branding, kann hier aber auch sehr gut eingesetzt werden. hier ein beispiel von bertelsmann:
    [youtube=http://www.youtube.com/user/BertelsmannCareers#p/c/D5B805A0133DAAC6/46/r3GBJlQt-Tc]
  • testimonial-video: testimonials erzählen aus ihrem arbeitsalltag, was sie an ihrer firma mögen, wie die stimmung unter den kollegen ist – möglichst authentisch und „nah dran“. hier mal 3 beispiele, einmal von bayer
    [youtube=http://www.youtube.com/user/BayerTV#p/a/94E0A5DEB8B78601/1/F1QM9l4JdWI] und noch eins von arvato, eher eine mischung aus image- und testimonialvideo, relativ aufwändig produziert:
    [youtube=http://www.youtube.com/user/BertelsmannCareers#p/c/12AC886441B63536/1/T4ldYj6NJXg] letztes beispiel von gruner + jahr, preiswert produziert und meiner meinung nach ziemlich authentisch:
    [youtube=http://www.youtube.com/user/BertelsmannCareers#p/c/D1DB26631C4356F3/4/qr1JqpPmrKI]
  • videos mit viralem charakter: anbei auch 3 beispiele. einmal von der commerzbank der film „commerzbank bei nacht“
    [youtube=http://www.youtube.com/watch?v=dXr-Ej5pJqM] und der – in meinen augen nach wie vor unsägliche, aber erfolgreiche – „klassiker“ des österreichischen bundesheeres:
    [youtube=http://www.youtube.com/watch?v=7W15ejKBssk] sowie der lustige spot von altran
    [youtube=http://www.youtube.com/watch?v=8wITfqtRIrs&p=CC0A44CBDBC42CE5&playnext=1&index=9]
  • faq-video: zum beispiel zum thema „wie bewerbe ich mich richtig?“ – auch hier ein beispiel von bertelsmann:
    [youtube=http://www.youtube.com/watch?v=tIP4LASjIPo]
  • videos für bestimmte zielgruppen, zum beispiel für azubis. hier auch ein beispiel, nämlich einmal das geniale video von der commerzbank, finde ich persönlich sehr gelungen:
    [youtube=http://www.youtube.com/watch?v=LFflVVTBJyI&feature=related]

…der phantasie sind demnach keine grenzen gesetzt. die beispiele zeigen auch, dass nicht jedes gute video sofort unmengen an geld kosten muss. wichtiger sind oft kreativität und eine klare aussage. ich persönlich glaube nicht, dass man die zielgruppe nur mit teuren hochglanzvideos hinter dem ofen hervorlocken kann.

ein paar persönliche lessons learned aus den letzten jahren zum einsatz von videos sind:

  • indirekte aufwände mit einplanen: oft ist es ein ziemlich politischer prozess, die richtigen testimonials auszuwählen oder sogar ein vorstandsmitglied zu filmen. es gibt oft diverse abstimmungsrunden, es ist zu klären ob die personen frei sprechen können, oder ob gescripted wird…letzten endes sollte man diese indirekten aufwände, die ja mit der direkten erstellung des videos nichts zu tun haben, bei der zeitlichen und finanziellen planung mit berücksichtigen
  • rechte mit testimonials abklären: wenn ich personen filme, benötige ich eine einverständniserklärung für die nutzung des bildmaterials. da videos heutzutage ja sinnvollerweise und meistens nicht mehr nur auf der eigenen homepage eingesetzt werden, sondern in social networks wie zum beispiel facebook verlinkt werden, empfiehlt sich eine weitreichende einverständniserklärung zur abtretung der bildrechte unterschreiben zu lassen
  • rechte mit providern abklären: wem gehört eigentlich das entstehende bildmaterial? – da man ja meistens provider zur erstellung der videos einsetzt, sollte zuvor auch hier geklärt werden, dass das entstehende bildmaterial in das eigentum des zahlenden auftraggebers übergeht
  • die richtigen provider auswählen: abhängig davon, was für ein video erstellt und welcher aufwand dafür betrieben werden soll, gibt es unterschiedliche gruppen von providern, zum beispiel auf die erstellung von arbeitgebervideos spezialisierte dienstleister, full service agenturen oder – und durchaus auch empfehlenswert – universitäten mit filmstudenten. es macht also sinn, den für das jeweilige vorhaben richtigen provider auszuwählen – auch abhängig von den finanziellen mitteln, die zur verfügung stehen
  • so drehen, dass aus dem videomaterial gegebenenfalls mehrere filme erstellt werden können. so lassen sich aus vielen testimonial-filmen oft recht einfach schnell geschnittene „statement-filme“ erstellen

über das thema könnte man eigentlich mal ein ganzes buch schreiben 😉

auf saatkorn. weiterlesen:

die bedeutung von social media für employer branding – versuch einer bestandsaufnahme im herbst 2010

rechtliche risiken beim einsatz von social media für employer branding

employer branding glossar von embrace: erklärung der wichtigsten begriffe

Gero Hesse

Ich bin Gero Hesse, Macher, Berater und Blogger in den Themenfeldern Employer Branding, Personalmarketing, Recruiting, Social Media und New Work. Mehr Infos über Gero Hesse.

Ein Gedanke zu „die bedeutung von youtube für employer branding

  • 22. September 2010 um 07:17
    Permalink

    Mal wieder ein sehr schöner Überblicksartikel mit konkreten Handlungshinweisen.
    Video hat ja gerade für den Mittelstand noch eine hohe (oft Produktionskosten- bzw Know-how-bedingte) Hemmschwelle – aber gerade für die KMU wird Employer Branding im Wettbewerb (mit den „Großen“) um Fachkräfte m.E. zum entscheidenden Faktor werden.
    Hier so viele (vor allem als solche empfundene) Hindernisse wie öglich auszuräumen, ist ein guter und wichtiger Schritt.

    Antwort

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