Wie wichtig sind Innovationen für HR? – Studie von futurestep
Eine neue interantionale Studie mit dem schönen Namen „Innovation Imperative 2013“ kommt auf spannende Ergebnisse rund um das Themenfeld Innovationen und HR (Studiendownload hier). Nicht nur die Bezahlung und Job-Sicherheit zählen – ohne „soft skills“ wie Innovationskraft und ein innovatives Personalmanagement können Unternehmen heute kaum noch Mitarbeiter gewinnen und halten. Das zeigt die jetzt veröffentlichte internationale Studie von Futurestep, die weltweit mit über 4000 Arbeitskräften durchgeführt wurde. – Grund genug für ein Interview mit Jan Müller, Managing Director EMEA Solutions bei Futurestep. Auf geht’s:
saatkorn.: Bitte erläutern Sie doch kurz das Setup Ihrer Studie. Wer war die Zielgruppe, wann und wo wurde befragt?
saatkorn.: Was sind die aus Ihrer Sicht zentralen Studienergebnisse?
Ohne Innovationen geht es nicht. Sie sind heute mehr denn je ein Kernelement für Mitarbeitergewinnung und Unternehmenskultur. Vor allem für die sozial vernetzte, auf allen Kanälen kommunizierende Generation Y, die am Arbeitsplatz nach Innovationen und persönlicher Entfaltung strebt. Allein in Deutschland sind es erstaunliche zwei Drittel aller Befragten, die nach nur sechs Monaten einen Stellenwechsel in Erwägung ziehen, wenn ihre Erwartungen an innovative Angebote nicht erfüllt werden.
saatkorn.: Welche Handlungsmaßnahmen leiten Sie für Arbeitgeber daraus ab?
Innovatives Personalmanagement ist mit einem hohen Innovationsgeist im Unternehmen verbunden. Nur wenn Unternehmen ihrer Personalabteilung umfangreiche Ressourcen bereitstellen, können sie sich als innovative Marke etablieren und fortschrittlich orientierte Spitzentalente anwerben und binden.
saatkorn.: Laut der Studie werden von den Arbeitnehmern insbesondere „innovative Ansätze in den Bereichen Mitarbeiterbindung und -engagement“ verlangt. Lässt sich das präzisieren, was wollen die Arbeitnehmer genau?
Eine hohe emotionale Mitarbeiterbindung ist Voraussetzung für die Innovationsfähigkeit von Unternehmen. Nur wer hoch motiviert ist, kann aus Ideen Innovationen werden lassen. Das Fix-Gehalt allein, ist es nicht, was zählt – ich möchte als Spitzenkraft in einem angesehenen, innovativen Zukunftsunternehmen arbeiten. Neben dem Angebot an Schulungsmöglichkeiten und ganzheitlichen Programmen, gute Mitarbeiter zu halten, können Unternehmen mit Innovation punkten, wenn sie Querdenker zulassen und neue Konzepte und Kreativität wertschätzen.
saatkorn.: Was sind die Detailergebnisse der Studie für Deutschland?
Die umfangreiche Studie kann jeder Interessierte unter www.futurestep.com/innovate kostenlos erhalten. Interessant ist u.a., dass nur 27 Prozent der Angestellten der Meinung sind, ihr aktueller Arbeitgeber beweise Innovationskraft im Recruiting und Talentmanagement. Und auch im Bereich langfristiger Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung herrscht in Deutschland Nachholbedarf: 73 Prozent der Beschäftigten erwarten, dass auch bei der langfristigen Mitarbeiterbindung innovative Strategien eingesetzt werden.
saatkorn.: Welche Besonderheiten haben die Antworten der deutschen Befragten im Vergleich zu den internationalen Befragten? Inwiefern sind deutsche Arbeitnehmer „besonders“?
Unterschiede zu anderen Ländern lassen sich bereits bei der Definition von Innovationsfaktoren feststellen. Während US-Personaler zuallererst Produkte und Services nennen, wenn es um Innovationsfähigkeit geht, sind es in Deutschland mit großem Abstand die Menschen, die ein Unternehmen innovativ werden lassen.
Große Unterschiede gibt es auch immer noch bei innovativen Methoden zur Personalgewinnung. Beim Thema Online-Recruiting, bei der Nutzung von Social Media Plattformen wie LinkedIn und anderen liegt Deutschland im Vergleich zu Amerika und anderen Staaten noch weit zurück.
saatkorn.: Vielen Dank für das Interview!