Wie Big Data Personalarbeit verändert
Big Data und kein Ende. Wir stehen gerade erst am Anfang vieler neuer Möglichkeiten in der Personalarbeit. Das Sammeln und Verknüpfen sowie Analysieren von Daten nimmt auch im HR Kontext eine immer größere Bedeutung an.
Big Data eröffnet neue Möglichkeiten im Personalmanagement
Die von der HTWK Leipzig und dem Karriereportal „get-in-IT“ durchgeführte Studie „Get started 2016“ (HIER habe ich kürzlich darüber berichtet) zeigt, dass Berufsanfänger in der IT-Branche sehr eigene Vorstellungen und Pläne in Hinblick auf einen für sie idealen Arbeitsplatz haben. Hierbei zeigt ein eindeutiger Trend weg von einem möglich schnellen Vorankommen auf der Karriereleiter und hin zu einem Fokus auf einer fundierten fachlichen Entwicklung. Tatsächlich sind dieser Studie zufolge lediglich 21 Prozent der Berufsanfänger in diesem Berufsfeld mittelfristig daran interessiert, Führungsaufgaben zu übernehmen. Dahingegen wünschen sich ganze 62 Prozent einen Arbeitsplatz, der ihnen eine fundierte fachliche Entwicklung ermöglicht. An dieser Stelle eröffnet Big-Data-Technologie Personalern völlig neue Möglichkeiten und Chancen.
Big Data vereinfacht das Finden passender Kandidaten
Die IT-Starter haben sehr hohe Erwartungen an einen für sie geeigneten Arbeitsplatz. Hierbei spielen, neben den fachlichen Entwicklungsmöglichkeiten, mit 61 Prozent eine ansprechende Vergütung und mit 55 Prozent ein kollegiales Umfeld eine besonders große Rolle. 52 Prozent sind zudem flexible Arbeitszeitmodelle und 51 Prozent ein unbefristetes Anstellungsverhältnis wichtig. Im Vergleich zur vorjährigen Studie stieg die Wichtigkeit der Berücksichtigung von familiären Belangen durch den Arbeitgeber von 16 auf 23 Prozent.
Zugleich zeigen die jungen IT-Berufseinsteiger für den richtigen Job eine hohe Bereitschaft zu Mobilität. So hat für immerhin 36 Prozent von ihnen der Job Vorrang vor dem gegenwärtigen Wohnort. 29 Prozent würden für ihren Wunscharbeitsplatz eine bis zu 90-minütige Pendelstrecke in Kauf nehmen, weitere 20 Prozent gar eine bis zu zweistündige Anfahrt. Darüber hinaus akzeptieren 52 Prozent wechselnde Projekteinsätze, die Hotelübernachtungen erfordern. Für ihren Wunschjob würden 23 Prozent sogar mehrmonatige berufliche Einsätze außerhalb Deutschlands akzeptieren.
An dieser Stelle zeigt sich das hohe Potenzial von Big-Data-Analysen für das Personalwesen: Die Nutzung externer Daten wie Arbeitsmarktdaten oder von öffentlich zugänglichen Informationen aus sozialen Netzwerken vereinfacht das Zusammenkommen passender Bewerber und Arbeitgeber in so komplexen Arbeitsmärkten wie dem IT-Sektor. Eine stetig wachsende Bedeutung besitzt hier beispielsweise das Social Recruiting, bei dem potenzielle Kandidaten über soziale Netzwerke aktiv angesprochen werden.
Big Data fördert die Mitarbeiterentwicklung
Innerhalb einer Firma erwarten 38 Prozent der IT-Einsteiger eine gezielte fachliche Einarbeitung und weitere 27 Prozent wünschen sich einen erfahrenen Mentor an ihrer Seite, der ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht. Dahingegen möchten lediglich 8 Prozent der IT-Starter gleich zu Beginn ihres Berufslebens mit eigenverantwortlichen Projekten betraut werden. Der Fokus liegt somit eindeutig auf einer gründlichen und nachhaltigen Unterstützung. Hier eröffnet sich ebenfalls ein weites Feld für den gezielten Einsatz von Big-Data-Technologie.
Big-Data-Analysetechniken ermöglichen eine sehr genaue Untersuchung der Entwicklung der Mitarbeiter eines Unternehmens. Dies trägt auch zu einer deutlichen Verbesserung der Organisationsstruktur innerhalb eines Unternehmens bei. Auf diese Weise ist es möglich, eine zu hohe Mitarbeiterfluktuation effektiv zu verhindern. So ist es kein Wunder, dass ein Blick in das Stellenportal StepStone zeigt: In vielen Stellenausschreibungen im Bereich Personal ist Know-how in Sachen Big Data explizit gefragt. Die gezielte Nutzung von internen und externen Daten zahlt sich aus für die Unternehmen. Schon jetzt zeichnet sich ab: Big Data wird die Arbeit von Personalern grundlegend verändern und erweitern.