Beliebteste Arbeitgeber 2016: Anläßlich des gerade veröffentlichten Universum Rankings heute ein Gastbeitrag von Stefan Lake, Country Manager Germany, Universum.
Das World’s Most Attractive Employers-Ranking (WMAE) fasst die nationalen Umfragen zusammen, die von Universum in den zwölf größten Volkswirtschaften der Welt unter Studierenden wirtschaftsnaher Studiengänge durchgeführt wurden – und zwar in Australien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kanada, Indien, Italien, Japan, Russland und in den USA. Insgesamt wurden für das Ranking 267 084 Studierende aus den wirtschaftswissenschaftlichen Fachbereichen und aus den Ingenieurwissenschaften bzw. Informatik zu ihrer Einschätzung von Unternehmen als Arbeitgeber, ihren Karrierezielen und zu weiteren Themen rund um Beruf und Karriere befragt. Die Ergebnisse der nationalen Umfragen wurden entsprechend der wirtschaftlichen Stärke ihrer Volkswirtschaften – gemessen am Bruttosozialprodukt – gewichtet. Außerdem mussten die Unternehmen, die ins Ranking aufgenommen wurden, in den nationalen Rankings von mindestens sechs der zwölf Länder zu den besten 90 Prozent zählen.
Beliebteste Arbeitgeber 2016: Deutsche Autobauer verlieren in weltweitem Ranking
Im aktuellen Universum-Arbeitgeberranking für Deutschland konnten sich die Automobilhersteller trotz des Abgasskandals behaupten. Aber wie sieht es international aus? Die Antwort liefert das Ranking für weltweit beliebteste Arbeitgeber 2016. Es fasst die nationalen Umfragen zusammen, die Universum von Oktober 2015 bis April 2016 in den zwölf größten Volkswirtschaften der Welt unter mehr als 260 000 Studierenden wirtschaftsnaher Studiengänge durchgeführt hat. Für die Studierenden der Wirtschaftswissenschaften und der Ingenieurwissenschaften bzw. Informatik werden jeweils separate Ranglisten erstellt.
Attraktivität der Automobilindustrie insgesamt stabil – Daimler und VW rutschen ab
Das Ergebnis zeigt, dass die weltweite Attraktivität der Automobilindustrie insgesamt stabil bleibt. Allerdings müssen mit Daimler/Mercedes-Benz und Volkswagen Group zwei Automobilhersteller aus Deutschland empfindliche Einbußen hinnehmen. Beide rutschen im weltweiten Ranking der Ökonomen jeweils vier Rangplätze ab und liegen nun auf den Plätzen 36 und 40. Bei den Studierenden der Ingenieurwissenschaften bzw. Informatik verliert Volkswagen sogar sieben Plätze und liegt nun auf Platz 20. Lediglich BMW kann sich dem Abwärtstrend entziehen. Das Unternehmen behält sowohl seinen vierten Platz bei den Nachwuchsingenieuren und Informatikern als auch seinen fünfzehnten Platz bei den Studierenden der Wirtschaftswissenschaften.
Beliebteste Arbeitgeber 2016: Finanzsektor weiterhin im Sinkflug
Die Attraktivität des Finanzsektors nimmt weltweit weiter ab. Bei den Nachwuchsökonomen verlieren zehn Banken im Vergleich zum Vorjahr ihre Positionen im Ranking, während sich keine Bank verbessern kann. Bei den Nachwuchsingenieuren und den Informatikern zeigt sich dagegen, dass es einigen Banken gelingt, mit ihren Digitalisierungsstrategien die jungen Talente aus diesen Fachbereichen anzusprechen: So konnte sich Goldman Sachs im Ranking der Nachwuchsingenieure und Informatiker um acht Positionen auf Rang 21 vorschieben. J.P. Morgan rückt um neun Positionen auf Platz 28 vor.
Beliebteste Arbeitgeber 2016: Siegeszug der Technologieunternehmen setzt sich fort
Nach wie vor ist Google weltweit sowohl für die Studierenden der wirtschaftswissenschaftlichen Fachbereiche als auch der Ingenieurwissenschaften und Informatik der attraktivste Arbeitgeber. Damit kann sich das Unternehmen bereits im achten Jahr in Folge an der Spitze behaupten. Apple verbessert sich nur bei den Studierenden der wirtschaftswissenschaftlichen Fachbereiche im Vergleich zum Vorjahr um fünf Positionen und liegt nun auf dem zweiten Platz. Bei den Studierenden der Ingenieurwissenschaften und Informatik liegt Apple wie im Vorjahr auf dem dritten Rang.
Empfehlungen für das Employer Branding der Unternehmen
Welche Schlussfolgerungen können die Unternehmen aus den globalen Ranking-Ergebnissen ziehen? Eine Analyse der Erwartungen der Studierenden an die Unternehmen zeigt, dass Karriereziele und Arbeitsstile der jungen Talente von Land zu Land sehr unterschiedlich sind. Für Arbeitgeber bedeutet dies, dass sie ihre Rekrutierungsmaßnahmen länderspezifisch anpassen müssen.
Unsere Forschungsergebnisse zeigen, dass die jungen Talente weltweit Arbeitgeber suchen, die Arbeitsplatzsicherheit und Work-Life-Balance bieten. Allerdings verstecken sich hinter den Durchschnittswerten interessante Unterschiede zwischen einzelnen Nationen. So haben zum Beispiel die Ingenieur- und IT-Studierenden in Russland ein hohes Interesse daran, Fachexperten zu sein. Dieser Wunsch ist beispielsweise in den USA und in Großbritannien deutlich schwächer ausgeprägt. Nachwuchsingenieure und Informatiker in Frankreich wünschen sich, dass sie sich im Job auch für eine gute Sache engagieren können. Zu beachten ist außerdem, dass sich die langfristigen Karriereziele und die Erwartungen der jungen Talente an die Arbeitgeber nicht nur regional, sondern auch branchenbezogen und geschlechterspezifisch unterscheiden.
Weltweit gesucht: sinnvolle Arbeit
Es gibt noch eine weitere Gemeinsamkeit zwischen den Ländern: Ein erheblicher Teil der Unternehmen glaubt, dass ein „inspirierender Zweck” ein zentraler Treiber der Arbeitgeberattraktivität ist. Studierende haben weltweit ein Gefühl dafür, was sinnvolle Arbeit ausmacht. Die meisten verbinden damit Unternehmen, die in irgendeiner Weise zur „Verbesserung der Welt“ beitragen. Arbeitgeber sollten ihre Botschaften jedoch nicht eindimensional darauf ausrichten. Beim Start ins Berufsleben sind den jungen Talenten schließlich auch ganz praktische Dinge wichtig, wie etwa Jobsicherheit, berufliche Weiterentwicklung und das Gehalt.
’One size fits all’ Employer-Branding funktioniert nicht
Unternehmen tun gut daran, bei ihren Employer-Branding-Aktivitäten die jeweiligen nationalen Besonderheiten zu beachten. Der Schlüssel zum erfolgreichen Aufbau einer starken Arbeitgebermarke liegt in einer genauen Analyse: Wie wird ein Unternehmen von den verschiedenen länderspezifischen Zielgruppen wahrgenommen? Was ist ihnen besonders wichtig? Hier gibt es durchaus signifikante Unterschiede. So können Unternehmen ihre Strategie ganz gezielt ausrichten. Ein Employer-Branding-Ansatz im Sinne von ’one size fits all’ funktioniert erfahrungsgemäß nicht.
Über Universum
Das internationale Forschungs- und Beratungsunternehmen Universum unterstützt Unternehmen beim Aufbau ihrer Arbeitgebermarke. Von der Forschung über die strategische Beratung bis hin zu Kommunikationslösungen bietet Universum ein breites Spektrum an Dienstleistungen, die Arbeitgebern helfen, aktuelle und künftige Mitarbeiter zu verstehen, für sich zu gewinnen und an sich zu binden. Universum arbeitet mit weltweit über 1700 Kunden und 2000 Universitäten zusammen, um die Arbeitgeberpräferenzen und Karrierevorstellungen der Top-Talente zu untersuchen. Jährlich werden von Universum etwa eine Million Studierende und Berufstätige befragt. Universum nutzt die Erkenntnisse aus diesen Umfragen, um Arbeitgeber in den Bereichen Human Resources, Marketing, Werbung, Strategie sowie bei der Mitarbeitergewinnung zu unterstützen. Weitere Informationen zu Universum.