Was hat Fußball mit Talent Relationship Management zu tun?
Was hat Fußball mit Talent Relationship Management zu tun?
Volker Frey von HRM Consulting ist immer ein gern gesehener Gastautor auf saatkorn. So hat er bereits über das Thema Recruiting und auch über Social Media geschrieben. Heute nun zum Thema „Talent Relationship Management“ – Und wenn er dann noch Analogien zwischen meinem Lieblingsverein Borussia Dortmund und TRM zieht, und nach dem verkorksten BVB Wochenende umso mehr 🙂
Also: auf geht’s für Volker mit „Fussball und Talent Relationship Management:
„Keine A….., keine Idioten, und wenn sie noch so gut kicken.” (Jürgen Klopp BVB)
Ein moderner Recruiter sollte heute als Trainer auftreten, nicht als Linienrichter. Es genügt nicht mehr, dem Hiring-Manager ein Formular zu senden, in dem dieser dann die Anforderungen vermerkt und die Suchkanäle auswählt – danach wird umgesetzt, was man gesagt bekommt, und der Recruiter stellt sicher, dass der Prozess von der Ausschreibung bis zur Einstellung reibungslos verläuft.
Aus meiner Erfahrung liefert eine Recruiting-Abteilung dann einen Mehrwert, wenn sie aktiv in das Spiel eingreift, die Suchstrategie bestimmt und versteht, was das Unternehmen ausmacht (Produkte, Technologien, USP, Werte). Der Recruiter muss Markenbotschaftersein und wissen WO und WIE man Talente aktiv und kreativ anspricht. Dies kann nur dann gelingen, wenn ihm das Spielsystem (Unternehmensabläufe) im jeweiligen Land sowie die Rahmenbedingungen in der jeweiligen Liga (Branche) vertraut sind. Spürsinn, Networking Skills (Web 2.0), Bescheidenheit und eine große Portion Empathie mit einem Schuss Leidensfähigkeit zeichnen einen guten Recruiter aus. Außerdem sollte er sich auch ohne Ballbesitz bewegen, damit er gerade in der IT Welt keinen Ball (CV) mehr verpasst und immer leicht anspielbar bleibt.
Der Fussball setzt auf Scouting-Abteilungen (Sourcing Teams, Personalberater) aus exProfis (Fachabteilung, Experten) die Ausschau nach den Besten halten. Matthias Sammer lässt für den FC Bayern neueSport-Internate bauen (Schulpartnerschaften, Duale Ausbildung), in denen man bereits sehr früh Spieler (Mitarbeiter) an den Verein (Unternehmen) bindet. Recruiting geht weit über reines HR Know-how hinaus. Als guter Recruiter muss man in der Lage sein, mit Fachabteilungen über deren Spiel (Kerngeschäft) zu sprechen um auf Basis dieser Informationen die richtigen Recruiting-Maßnahmen abzuleiten.
Eventuell lohnt es sich, die Suchstrategie nach geeigneten Recruitern einmal grundlegend zu überdenken?! Wieso eigentlich nicht einen kommunikativen Software-Entwickler zum IT-Recruiter machen? Wir schauen hier immer nur in den HR Talente Teich, welcher aus meiner Sicht nicht der einzige Kanal ist, um an gute Recruiter zu kommen. Leider sind Wechsel aus Fachabteilungen in Richtung HR immer noch sehr selten.
Supply Chain Management, Customer Relationship Management……Talent Relationship Management! Wieso haben einige Unternehmen eigentlich immer noch nicht den Anspruch, die HR Prozesse so effektiv zu gestalten und weiterzuentwickeln wie im Vertrieb oder im Kundenmanagement? Die Meilensteine im TRM sollten genau so vehement verfolgt werden wie in den so genannten Fachbereichen. Recruiting ist nichts anderes als Business, es ist sogar in einigen Branchen geschäftskritisch. Mit der richtigen Mannschaft (Alle Mitarbeiter des Unternehmens) können Sie sich einige Prozess-, Change- und Leanmanagement-Workshops ersparen, denn ein Profi weiß intuitiv was er macht und vor allem was er NICHT macht. Die Führungsmannschaft muss eine klare Unternehmensstrategie(Spielphilosophie) festlegen und einen Rahmen (Spielfeld) aber innerhalb dieser Linien weiß ein guter Spieler (Mitarbeiter), wann er abspielt oder selbst aufs Tor schießt.
Ein Recruiter, der als Trainer auftritt, hält Kontakt zu den Spielern, die in die Recruiting Philosophie/Strategie passen. Nuri Sahin vom BVB – das ist Talent Relationship Management aus dem Lehrbuch. Eine SMS zum Geburtstag. Ein ehrliches: „Wie geht es dir“ nach einer Verletzung….manche kommen zurück, die erkannt haben, dass Spielkultur, Teamplay, Unternehmenswerte und die richtige Position auf dem Feld (Abteilung) viel Wert ist und zu guter Letzt sagen sie es auch noch weiter.
So läuft Ihr TRM rund!
Und wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist, möge sich Jürgen Klopp nochmal über „Seine Meister“ reden anhören. Ab Minute 3:50 geht es verstärkt um Talententwicklung. Interessant:
Hallo Gero,
dazu passt auch ganz gut mein Beitrag: http://www.talent-blog.com/2013/06/lernen-vom-triple-gewinner-beim-world-talent-forum-2013/
Bin gespannt, was Karl-Heinz Rummenigge zu Parallelen bei Talent Acquisition in Sport und Unternehmen beim World Talent Forum (www.world-talent-forum.com) im September in der Allianz Arena in München sagen wird.
Beste Grüße,
Jens