Mobile Recruiting: mobileJob.com bringt den kompletten Bewerbungsprozess auf mobile Devices und ist damit einen Schritt weiter als viele konventionelle Anbieter. Ein Gespräch mit mobileJob.com-Geschäftsführer Steffen Manes. Auf geht’s:
saatkorn.: Steffen, bitte stelle Dich den saatkorn. LeserInnen doch kurz vor.
Sehr gerne. Mein Name ist Steffen Manes. Ich bin Gründer und Geschäftsführer von mobileJob.com in Berlin. Das ist die aus meiner Sicht einzig funktionierende mobiel Recruiting Alternative für den außerakademischen Arbeitsmarkt oder wie die Süddeutsche Zeitung einmal geschrieben hat, „Die Revolution der Bewerbung“. Wir haben uns auf einen Ansatz spezialisiert, der komplett mobil ist und das Thema „Mobile Recruiting“ von A bis Z verinnerlicht hat.
saatkorn.: Viele HR-Experten sehen derzeit im mobile Recruiting den Trend, der die Mitarbeitersuche in Zukunft am nachhaltigsten verändern wird. Wie ist Dein Blick darauf?
Mobile Recruiting ist die Antwort auf ein grundlegend verändertes Medien-Nutzungsverhalten in der Gesellschaft. Mit-Dreißiger wundern sich darüber mit welcher Selbstverständlichkeit sich mittlerweile sogar ihre Eltern mit dem Smartphone oder dem Tablet im Internet bewegen. Nicht wenige Eltern schenken ihren Kindern zum zehnten Geburtstag oder früher das erste Smartphone und niemand kann sich ein Leben ohne mehr vorstellen. Zehn Jahre nach Vorstellung des ersten iPhones informiert sich die komplette Gesellschaft über das Smartphone, kauft darüber ein und kommuniziert natürlich darüber – sei es direkt oder über soziale Netzwerke. Dieses Medien-Nutzungsverhalten hat eben auch längst die Jobsuche erreicht. Hier setzen wir mit unsere mobile Recruiting Lösung an.
saatkorn.: Diesen unverkennbaren Trend haben viele Anbieter im Markt erkannt. Warum seid gerade Ihr mit Eurem mobile Recruiting Modell so erfolgreich?
mobileJob.com ist einer der Vorreiter für mobiles Recruiting in Deutschland. Wir sind Pioniere in diesem Bereich, weil wir nicht nur die Jobsuche alleine auf mobile Endgeräte bringen, sondern eben den gesamten Bewerbungsprozess. Wir arbeiten an dem Thema seit 2013 und sind seit 2014 auf dem Markt, sind also längst kein Startup mehr. Während sich die konventionellen Jobbörsen immer noch über den Anstieg des mobilen Traffics über ihre Job-Apps wundern, sind wir im mobile Recruiting längst einen entscheidenden Schritt weiter. Denn während es anderswo eben „nur“ um die Jobsuche geht, hören wir danach nicht auf. Wir bringen unsere Jobs über soziale Medien wie Facebook direkt in den Fokus der genau passenden Kandidaten. Denn die nutzen soziale Netzwerke hauptsächlich mobil und eröffnen bei Interesse am Job daher direkt von dort aus den Kommunikationsprozess mit dem jeweiligen Arbeitgeber. Dieser erfolgt über den Austausch von mobilen Kurznachrichten, woraus ein Expresslebenslauf entsteht, den der jeweilige Arbeitgeber sofort als Entscheidungsgrundlage nutzen kann.
Theoretisch kann innerhalb von wenigen Minuten der erste direkte Kontakt eben auch über das Smartphone geschehen. Kurz gesagt: Wir sind mobil gesehen ein ganzheitlicher Anbieter. Das unterscheidet uns von anderen und macht uns – in meinen Augen – auch deutlich besser als andere, wenn es darum geht, den richtigen Kandidaten schnell und zuverlässig mit dem zu ihm passenden Arbeitgeber zusammen zu bringen.
saatkorn.: Der außerakademische Arbeitsmarkt führte bisher eher ein Schattendasein auf dem Recruiting-Anbietermarkt. Ihr spezialisiert Euch auf diese Kandidaten. Warum?
Du nimmst Teile der Antwort schon in der Frage vorweg. Viele konventionelle Jobbörsen kümmern sich nicht um den außerakademischen Markt, weil er ihnen offensichtlich nicht lukrativ genug erscheint. Die großen Recruiting-Budgets werden immer noch in den MINT-Profilen vermutet. Also gibt es hier das Problem, dass sich zahlreiche Jobbörsen nur darauf spezialisieren, akademische Fach- und Führungskräfte zu rekrutieren. Das geht aber oft an den Nöten der Unternehmen vorbei, die händeringend nach Kollegen aus außerakademischen Berufsfeldern Logistik, Call Center, Einzelhandel, Pflege, Gastronomie oder verarbeitende Industrie suchen. Diese finden sie allerdings nicht über StepStone, Monster & Co. Auch der Weg über die BAA ist nur selten von Erfolg gekrönt. Viele Arbeitgeber versuchen es daher sogar mit Stellenanzeigen in kostenlosen Anzeigenblättchen, was aber eine bedenkliche Umgebung für die eigene Arbeitgebermarke ist. Wir haben daher die erste funktionierende Recruitingquelle für den gewerblichen Arbeitsmarkt an den Start gebracht.
Dieser tickt eben komplett anders als der akademische Arbeitsmarkt. Er dreht sich viel schneller. Das bedeutet: Während sich Arbeitgeber für die Rekrutierung eines Software-Architekten schon einmal sechs Monate Zeit nehmen, ist im außerakademischen Arbeitsmarkt der Druck zur schnellen Einstellung ungleich größer. Beispiel: Wenn im Call Center Unternehmen eine Telefonkraft ausfällt, muss diese schnell ersetzt werden, um nicht wertvolle Umsatzpotentiale zu riskieren. Oder wenn Pflegeeinrichtungen nicht schnell die richtigen Pflegekräfte finden wird es schwer für sie, ihrem Auftrag nachzukommen alte oder kranke Menschen so zu versorgen, wie wir alle uns das wünschen. Unser mobiler Ansatz ist auf die speziellen Bedürfnisse solcher Arbeitgeber ausgerichtet. Und das sind nicht wenige. Gemäß Zahlen der Bundesagentur für Arbeit, kommen gut drei Viertel der Beschäftigten auf dem deutschen Arbeitsmarkt aus dem außerakademischen Bereich. Für uns ein hochinteressantes Marktpotential.
Zudem: Wir verringern durch unseren mobile Recruiting Ansatz für viele Arbeitgeber auch das Risiko, auf Zeitarbeitsfirmen zurückgreifen zu müssen. Diese dominieren mit ihrer hohen Menge an Stellenanzeigen für gewerbliche Berufsfelder die Ergebnislisten auf vielen Stellenportalen, so dass es für Arbeitgeber, die aus Kosten- und Effizienzgründen natürlich lieber direkt einstellen, schwer ist, direkt zum Kandidaten zu finden. Unser Ansatz spricht den Kandidaten direkt an und basiert nicht darauf, dass erst der Kandidat auf die Suche gehen muss. Das heißt: Wir vermitteln ausschließlich Direkteinstellungen – im außerakademischen Umfeld ist das ein wichtiger Aspekt für Arbeitgeber.
saatkorn.: Was ist der primäre Unterschied zwischen Eurem Ansatz und anderen?
In erster Linie wird durch mobile Recruiting, wie wir es anbieten, der Bewerbungsaufwand auf ein Minimum reduziert. Da wir mit unserer Express-Bewerbung zudem alle wichtigen Informationen über einen potentiellen Kandidaten erfassen, schaffen wir nicht nur eine enorme Zeitersparnis für Bewerber, sondern auch für Arbeitgeber. Hinzu kommt, dass wir mit unserer barrierefreien Bewerbungsmöglichkeit auf jegliche Hürden verzichten – ein Interessent kann also unmittelbar seine Bewerbung einreichen, ohne vorab etwa durch den Download einer App, dem Upload seines Lebenslaufes oder eines langwierigen Registrierungsprozesses abgeschreckt zu werden.
saatkorn.: Personalern wird oft nachgesagt, dass sie derart für sie neuen Konzepten nicht wirklich aufgeschlossen gegenüber sind.
Richtig ist, dass viele Arbeitgeber – aus welchen Gründen auch immer – oft noch im „Post-and-Pray“-Verfahren verankert sind. Das heißt: Sie veröffentlichen eine Stellenanzeige, so wie sie früher in Print-Medien erschienen online auf Online-Jobbörsen und warten dann auf die Bewerbungen. Das ist das Ergebnis der Selektionslogik, die über Jahrzehnte hinweg auch gut funktioniert hat. Das neue Medienverhalten sowie der demografische Wandel haben die Lage aber grundlegend verändert. Der Weg zu den Kandidaten muss zukünftig ein anderer sein.
Wir haben allerdings festgestellt, dass diese Erkenntnis mittlerweile auch in den Personalabteilungen angekommen ist. Der digitale Transformationsprozess hat auch hier zu Umdenken geführt. Bewerberrückläufe und Einstellungszahlen werden zunehmend gemessen und je nach Recruitingquelle einander gegenüber gestellt. Ich bin überzeugt: „Post-and-Pray“ hat keine Zukunft mehr. Wir erleben in der Zusammenarbeit mit unseren Kunden täglich den Willen, neue Wege zu finden. Am Ende bleibt den Unternehmen auch gar nichts anderes übrig, wenn sie die richtigen Kandidaten zu dem Zeitpunkt finden möchten, zu dem sie diese benötigen.
saatkorn.: Als wir uns 2015 unterhalten haben, wart Ihr relativ neu auf dem Markt und es war noch unklar, wohin Euer Weg führt. Nun seid ihr offenbar fest etabliert. Was ist Euer Ziel? Wo wollt Ihr hin mit mobileJob.com?
Unser Ziel ist es, mittelfristig die führende Recruitingquelle für den außerakademischen Arbeitsmarkt zu sein. In diesem Kontext befinden wir uns auf einem sehr guten Weg. Im Vergleich zu den Jahren davor haben wir unseren Umsatz in 2016 verzehnfacht. Wir arbeiten nun bereits mit mehr als 700 Arbeitgebern zusammen und beschäftigen u.a. in Berlin über 40 Mitarbeiter. Unsere Zeichen stehen klar auf Wachstum und unterstützt durch das Engagement unserer Investoren werden wir unser Ziel erreichen die Standard-Lösung für die Mitarbeitersuche im außerakademischen Arbeitsmarkt zu sein.
saatkorn.: Steffen, vielen Dank für das Interview – und weiterhin viel Erfolg mit Eurem mobile Recruiting Ansatz!