video und employer branding: worauf sollte man achten?
also, die starbucks kampagne hat mich wirklich nachdenklich gemacht. einerseits ist klar, dass bewegtbild für employer branding eine immer größere bedeutung spielt. andererseits haben viele unternehmen mit bewegtbild noch nicht viele erfahrungen aufzuweisen. durch die verfügbarkeit immer günstigerer videocams (ganz aktuell die neuen flipcams zwischen 100 und 200 Euro) und den erfolg von plattformen wie youtube oder clipfish wird das video aber immer mehr zu dem marketing-medium überhaupt. und das überträgt sich auch aufs employer branding. worauf sollte man also bei der entwicklung einer employer branding video kampagen achten?
1. die videos sollten zum rest der kampagne passen
die starbucks idee passt optimal zum rest des starbucks employer auftritts: auf der karriere website heisst es „it’s a lot like working with friends“. und das ist exakt, was mit der kampagne ausgedrückt werden soll, denn dort wird erklärt, wie „working at starbucks fits into my life…“. und da sind freunde mit sicherheit nicht weit, die ja später sogar voten sollen, wie man sich per video als mitarbeiter dargestellt hat. ich würde sagen: das passt!
es gibt aber zahlreiche weitere beispiele, die zeigen, wie videos optimal an die employer branding strategie angepasst werden. bei bertelsmann heisst es beispielsweise „create your own career“. die kampagne steht für unternehmertum, schnelle übernahme von verantwortung und proaktivität. was heisst „create your own career“ nun für bertelsmann mitarbeiter? – das video erklärts:
[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=VLUW4N_slyI]
2. authentizität oder spielfilm?
es könnte auch „und“ anstelle von „oder“ heißen. ein für viel geld produzierter hochglanz-employer branding clip muß allerdings nicht unbedingt besser als ein authentischer, für verleichsweise wenig geld produzierter clip sein. hier sollte sich jedes unternehmen genau überlegen, welche zielgruppe mit welchen maßnahmen angesprochen wird. der weg von starbucks ist in den zeiten von „user generated content“ in der weltwirtschaftskrise in meinen augen auf jeden fall recht clever, denn die kosten sind vergleichsweise niedrig bei vermutlich maximaler authentizität. dies soll aber kein plädoyer gegen aufwändige „hochglanz“-clips sein – auch die erfüllen ihren zweck und sind ergänzend zu viel authentischer information sinnvoll. anbei ein meiner meinung nach gelungenes beispiel des „graduate program“-clips von wind-turbinen hersteller vestas:
[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=t4vdqArjKS4]
3. kosten, kosten, kosten
jaja, das liebe geld. viel hängt davon ab, wieviel man überhaupt ausgeben darf. aber – siehe die ausführungen zu punkt 2 – geld ist nicht alles. schon gar nicht in zeiten von web2.0. hier zählt durchaus auch originalität und mut. beispiel: der gelungene clip der virtuellen nachhilfe-plattform scoyo, für wirklich sehr wenig geld produziert und gedacht zur akquise von praktikanten:
[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=Nx4Ti0XQwfw]
4. technische hürden
auch immer gern genommen. größen- und formatbeschränkungen, bandbreite usw. immer dran denken: die zielgruppe hat unter umständen eben nicht die bandbreite, die man selbst so infrastrukturtechnisch vorfindet. es macht sinn, bevor man in irgendwelche riesenvideos investiert, zu überprüfen, wie die eigene zielgruppe technisch denn so ausgestattet ist. obwohl: dies war vor 3 jahren noch erheblich wichtiger als heute, wo sich die kids auf dem schulhof schon videos en masse auf ihren handys anschauen…
5. den user nicht überschätzen und unterfordern
wer ist die zielgruppe? immer wieder die zentrale frage bei der entwicklung und implementierung von bewegtbild auf recruiting websites, youtube oder clipfish. ich glaube, dass kreativität der wichtigste aspekt bei der erstellung von employer branding kompatiblem bewegtbild ist. wie bringt man möglichst direkt und authentisch rüber, wie es ist, für eine bestimmte firma zu arbeiten? – wie ist die stimmung, die atmosphäre? und wie ergibt sich für den betrachter die glaubhafte rückführung auf die kernwerte des betreffenden unternehmens? was wird über die unternehmenskultur direkt und indirekt ausgesagt? – alles fragestellungen, die für die implementierung von videos absolut zentral sind.
darüber hinaus gibt es bestimmt noch viele weitere punkte, diese sind aus meiner sicht aber die relevantesten. fest steht: video ist heute wichtig und morgen wichtiger!