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UNIVERSUM YOUNG PROFESSIONAL Survey 2024 – Interview mit DAVID FALZON

David Falzon - Universum-kl-universum young professional survey 2024 SAATKORN H

David Falzon - Universum-kl-universum young professional survey 2024 SAATKORN H

UNIVERSUM YOUNG PROFESSIONAL Survey 2024 – Interview mit DAVID FALZON

Der Universum Young Professional Survey 2024 liegt vor. Grund genug, bei David Falzon, Country Manager Germany bei Universum, einmal genauer nachzufragen: Welche Arbeitgeber sind für Young Professionals am attraktivsten? Worauf legen junge Berufstätige in Job und Karriere besonderen Wert?

Für die Erhebung, auf der auch die Rankings der attraktivsten Arbeitgeber Deutschlands der Young Professionals basieren, hat die zu The Stepstone Group gehörende Employer-Branding-Beratung Universum zwischen September 2023 und April 2024 deutschlandweit fast 9.400 Young Professionals befragt.*

SAATKORN: David, was sind die spannendsten Ergebnisse des aktuellen Young Professional Survey?

Das ist einerseits der deutliche Attraktivitätsgewinn bei Unternehmen der Luft- und Raumfahrt- bzw. Sicherheits- und Verteidigungsindustrie, wie Rheinmetall oder Lufthansa Group. Rheinmetall setzt seinen 2014 begonnenen Aufstieg fort und hält bei Young Professionals mit einem Abschluss in Ingenieurwesen Einzug in die Top 10 attraktivsten Arbeitgeber. Darüber hinaus gibt es einen Wechsel an der Spitze dieses Rankings: Hier steht mit Siemens erstmals kein Automobilunternehmen. Im IT-Bereich können führende Unternehmen der Chipbranche ihre Beliebtheit deutlich steigern. Spannend finde ich außerdem, dass ost- und westdeutsche Young Professionals fast identische Prioritäten beim Thema Beruf und Karriere haben.

SAATKORN: Wie erklärst du dir den Erfolg von Rheinmetall?

Zum einen sehen wir, dass sich gesellschaftliche und mediale Aufmerksamkeit sowie ein innovatives Image stark in der Arbeitgebermarke von Unternehmen widerspiegeln. Rheinmetall profitiert davon, aber auch Siemens und die Halbleiterbranche. Zum anderen spielt sicher die seit einigen Jahren größere Nachfrage nach Sicherheits- und Verteidigungstechnik eine Rolle. Damit einhergehend hat sich die öffentliche Wahrnehmung der Branche offensichtlich zum Positiven verändert. Unternehmen in diesem Bereich haben an Attraktivität gewonnen. Neben Rheinmetall sind das unter anderem Airbus und Thyssenkrupp.

Zum anderen brauchen Unternehmen eine starke Arbeitgebermarke, um von der größeren gesellschaftlichen und medialen Aufmerksamkeit profitieren zu können. So können sie das Momentum aufgreifen und verstärken. Andernfalls verpufft der Effekt. Rheinmetall hat genau das geschafft und konnte sich bei jungen Ingenieurinnen und Ingenieuren deutlich stärker mit den Themen positionieren, die ihnen wichtig sind.

SAATKORN: Welche Themen sind das?

Das ist beispielsweise das Thema Gehalt: Auf Platz 1 der Rangliste der Karriereprioritäten steht für Young Professionals im Ingenieurwesen ein attraktives Grundgehalt, gefolgt von flexiblen Arbeitsbedingungen (Platz 2) und hohen Einkünften in der Zukunft auf Rang 3. Letztere erwarten 58 Prozent, also mehr als die Hälfte, bei Rheinmetall. Das ist ein Plus von 21 Prozentpunkten im Vergleich zu 2021.  Insgesamt 33 Prozent der jungen Ingenieurinnen und Ingenieure assoziieren die Luft-, Raumfahrt- bzw. Sicherheits- und Verteidigungsindustrie mit diesem Thema. Damit liegt Rheinmetall 25 Prozentpunkte über dem Branchendurchschnitt. Für 61 Prozent hat Rheinmetall zudem attraktive Produkte und Dienstleistungen – das Thema liegt auf Platz 17 der Karrierepräferenzen, ist also durchaus wichtig. Im Vergleich zu 2021 ist das ein Plus von 13 Prozentpunkten und von 11 Prozentpunkten gegenüber dem Branchendurchschnitt. Bei den Themen attraktives Grundgehalt und Möglichkeiten, persönlichen Einfluss zu nehmen, verhält es sich ganz ähnlich.

SAATKORN: Gab es überraschende Ergebnisse für dich?

Ich gestehe, dass mich die nahezu identischen Prioritäten bei den Karrierethemen der jungen Berufstätigen in Ost- und Westdeutschland durchaus überrascht haben. Da hätte ich deutlichere Unterschiede erwartet. An der Spitze steht jeweils ein attraktives Grundgehalt, gefolgt von flexiblen Arbeitsbedingungen und der Förderung von Work- Life-Balance. Größere Unterschiede gibt es lediglich bei den Themen Markterfolg und inspirierendes Unternehmensziel: Während letzteres für 37 Prozent der ostdeutschen Young Professionals zu den wichtigsten Karrierethemen zählt, gilt das nur für 27 Prozent der westdeutschen. Der Markterfolg des eigenen Unternehmens gehört dagegen für 24 Prozent der westdeutschen Young Professionals, aber nur für 16 Prozent der ostdeutschen zu den wichtigsten Karrierethemen.

Darüber hinaus unterscheiden sich die jungen Berufstätigen in beiden Landesteile hinsichtlich Arbeitsort und Unternehmensart: Mit 56 Prozent möchten die meisten ostdeutsche Young Professionals bei kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) arbeiten. 67 Prozent bevorzugen zudem große Städte. Dagegen präferieren 54 Prozent der westdeutschen jungen Berufstätigen große Unternehmen und 48 Prozent möchten lieber in kleineren Städten arbeiten. Wir vermuten, dass sich hier die unterschiedliche Konzentration der Wirtschaftskraft widerspiegelt: Während sich diese im Osten auf große Städte konzentriert, ist sie im Westen gleichmäßiger verteilt.

Überrascht hat mich auch, dass sich die aktuellen Gehälter in Ost und West durchaus angleichen: Mit 5 Prozent gibt es immer noch eine Lücke, sie ist allerdings wesentlich kleiner als noch 2020. Damals betrug sie 15 Prozent. Am größten ist der Gap aktuell mit 6,8 Prozent bei jungen Berufstätigen mit einem Abschluss in Ingenieurwesen. Am kleinsten dagegen mit 3 Prozent in der IT.

SAATKORN: Was hat es mit dem Attraktivitätsgewinn der Chipindustrie auf sich?

Führende Halbleiter-Unternehmen sind tatsächlich im Vergleich zum vergangenen Jahr deutlich attraktiver bei Young Professionals in der IT. Gewinne verzeichnen hier zum Beispiel Intel mit einem Anstieg um 11 Plätze auf Rang 16, AMD mit einem Sprung um 7 Plätze nach oben auf Rang 32 und Infineon Technologies mit einem Plus von 6 Plätzen auf Rang 49 und damit in die Top 50. Gleichzeitig sind auch Hard- und Software-Unternehmen beliebter. Wir sehen, dass junge IT-Fachkräfte Unternehmen dieser Branchen stark mit Innovation und neuen Technologien assoziieren. Beides zählt für junge ITlerinnen und ITler zu den zehn wichtigsten Karrierepräferenzen. Mit großen neuen Werken im Osten positionieren sich viele dieser Unternehmen als hochinnovative und attraktive Hightech-Arbeitgeber.

SAATKORN: Welche Unternehmen sind denn in diesem Jahr bei jungen Fachkräften besonders beliebt?

Im Vergleich zum Vorjahr fällt auf, dass die Spitzenpositionen in den Arbeitgeberrankings der Young Professionals weitgehend unverändert sind. Dennoch gibt es Überraschungen in den Rankings der vier Fachbereiche Wirtschaftswissenschaften, Ingenieurwesen, IT und Naturwissenschaften: So steht Im Ingenieurwesen-Ranking mit Siemens erstmalig kein Automobilunternehmen an erster Stelle, und auch nicht an zweiter: Dort positioniert sich Bosch und überholt damit Porsche. Der Automobilkonzern landet auf Rang 3. Der größte Sprung in die Top 5 gelingt der Lufthansa Group: Sie steigt um 6 Plätze im Wirtschaftswissenschaften-Ranking. In die Top 10 schaffen es zudem Amazon und ZEISS: Amazon klettert bei den IT-Fachkräften 5 Plätze und ZEISS bei den Naturwissenschaftlern 6 Plätze nach oben.

Die Top 10 Arbeitgeber der Young Professionals im Überblick:

ZUM DOWNLOAD des Universum Young Professional Survey 2024 bitte Grafik klicken!

SAATKORN: Wie hat Siemens den Sprung an die Spitze geschafft?
Der Young Professional Survey gibt keine direkte Auskunft zu den Gründen. Gleichzeitig zeigen die Daten, dass Siemens von jungen Beruftstätigen mit einem Abschluss in Ingenieurwesen jetzt stärker mit Themen assoziiert wird, die ihnen besonders wichtig sind. Das trifft vor allem auf die zu den Top 10 Karrierepräferenzen zählende Offenheit für neue Technologien zu. Diese erwarten 57 Prozent der Young Professionals bei Siemens. Das ist ein Plus von 44 Prozentpunkten. 52 Prozent verbinden Siemens mit attraktiven Produkten und Dienstleistungen. Das sind 29 Prozent mehr als 2021. Auch im Bereich Innovation hat Siemens zugelegt. Das Thema liegt auf Platz 11 der Liste der Karierepräferenzen. 58 Prozent der jungen Beruftstätige im Ingenieurwesen verbinden Siemens mit Innovation. Das sind im Vergleich zu 2021 rund 40 Prozentpunkte mehr.

SAATKORN: Vielen Dank, David, für die spannenden Einblicke in die Ergebnisse des Universum Young Professional Survey 2024!

 

 

Die kompletten Arbeitgeberrankings der Young Professionals in Deutschland können hier heruntergeladen werden.

*Über den Universum Young Professional Survey 2024 in Deutschland

Die Universum-Arbeitgeberrankings der Young Professionals 2024 basieren auf einer zwischen September 2023 und April 2024 durchgeführten Umfrage unter 9.375 Young Professionals in ganz Deutschland. Als Young Professionals gelten dabei Akademikerinnen und Akademiker, die bis zu 40 Jahre alt sind und mindestens ein und höchstens acht Jahre Berufserfahrung nach Abschluss des Studiums haben. Die Befragten gaben unter anderem Auskunft darüber, bei welchen Unternehmen sie gerne arbeiten möchten, nach welchen Kriterien sie Arbeitgeber bewerten, welche Gehaltsvorstellungen sie haben und welche langfristigen Karriereziele sie verfolgen. Weitere Informationen und die vollständigen Rankings für alle Fachbereiche: https://universumglobal.com/rankings/germany/business/professionals/

Über Universum
Universum, Teil der The Stepstone Group, ist ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich Employer Branding. Mit über 35 Jahren wertvoller Erfahrung im Bereich Employer Branding sind wir an Standorten in 15 Ländern präsent. Unsere Befragungen von Studierenden und Professionals, die wir weltweit in 20 Märkten durchführen, bieten Personalverantwortlichen einzigartige Informationen, was junge Talente bei Unternehmen suchen. Auf unsere datengesteuerten und aussagekräftigen Ergebnisse vertrauen 2.000 Kunden, darunter viele Fortune-500-Unternehmen, sowie globale Medienpartner, die unsere jährlichen Rankings und Trendberichte veröffentlichen.
Weitere Informationen: www.universumglobal.com/de

 

 

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