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Universum Arbeitgeber Ranking 2014: Wer sind die beliebtesten Arbeitgeber weltweit?

Brandaktuell: das Universum Arbeitgeber Ranking 2014. Wer sind die weltweit attraktivsten Arbeitgeber? – Meinungen dazu gibt es viele, Studien auch. Heute kommt ganz aktuell Universum mit den „World’s most attractive employers 2014“ raus. Und die Ergebnisse haben es aus meiner Sicht durchaus in sich, denn es gibt definitiv eine Renaissance der Banken und Professional Services. Die Ergebnisse im Business Ranking sprechen eine klare Sprache. Grund genug, Stefan Lake mal wieder auf den Zahn zu fühlen. Der Country Manager Universum Deutschland stand in bewährter Manier Rede und Antwort. Auf geht’s:

saatkorn.: Auf Basis der aktuellen Universum Studie gibt es bei den Wiwis ja eine Renaissance der klassisch-attraktiven Branchen wie Professional Services, Banking und Automotive. Die in den letzten Jahren deutlich attraktiveren Softwarefirmen werden dagegen weniger attraktiv wahrgenommen. Wie erklären Sie sich das?
Bei den angehenden Ökonomen haben die Unternehmensberater und Wirtschaftsprüfer ihre Position im Verlauf der letzten drei Jahre in unserem globalen Ranking verbessert. Auf einem deutlich niedrigeren Niveau konnten sich aber auch einige der international aufgestellten Banken sowie die Automobilhersteller und Zulieferer im Ranking nach oben schieben. Insgesamt betrachtet liegen die Softwareunternehmen und IT-Dienstleister jedoch nach wie vor auf dem zweiten Platz, auch wenn sich die Position einiger Unternehmen, etwa IBM, etwas verschlechtert hat. Die Verbesserung im Ranking von Professional Services Unternehmen erklärt sich dadurch, dass diese Unternehmen für viele der jungen Talente genau die richtige Kombination von Unternehmenskultur, Karriereperspektiven, Ausbildung und berufliche Weiterentwicklung und letztlich auch finanzielle Sicherheit bieten, die die Wirtschafts-Studierenden wünschen.

saatkorn.: Und welche Firmen liegen in den jeweiligen Regionen sowohl für die Wiwis als auch für die Ingenieure auf den ersten Rängen?
Google liegt in unserem globalen Ranking nach wie vor an der Spitze – sowohl bei den Studierenden der Wirtschaftswissenschaften als auch bei den Nachwuchsingenieuren. – und im sechsten Jahr in Folge! Bei den Ingenieuren lag Google in sechs der 12 Länder, die wir in unser Ranking aufgenommen haben, auf dem ersten Platz und in vier weiteren auf dem zweiten Platz. Der Grund für den Erfolg von Softwareunternehmen wie Google und Microsoft, das weltweit bei den Nachwuchsingenieuren auf dem zweiten Platz liegt, ist, dass die Studierenden diese Unternehmen mit der Art von Arbeitsumgebung und Unternehmenskultur identifizieren, die sie sich wünschen und dass die Unternehmen die Entwicklungsmöglichkeiten und die hohe Vergütung bieten, die von den Studierenden erwartet wird.

Auch wenn die Mehrheit der attraktivsten Unternehmen der Welt aus den USA kommt ist bemerkenswert, dass deutsche Unternehmen bereits die zweitstärkste Gruppe in den Top 50 bilden. So gelang bei den Studierenden der Ingenieurwissenschaften BMW der Sprung auf den dritten Platz. Auch Siemens, wie im Vorjahr auf Platz acht bei den angehenden Ingenieuren, schaffte es wieder in die Top 10. Neben BMW und Siemens konnten sich Volkswagen (Platz elf), Daimler/Mercedes-Benz (20), Bosch (22), BASF (34) und Bayer (41) in den Top 50 einreihen. Bei den jungen Ökonomen zählen sechs Unternehmen aus Deutschland zu den 50 beliebtesten Unternehmen weltweit: BMW (Platz 14), Deutsche Bank (18), adidas (27), Volkswagen (34), Daimler/Mercedes-Benz (37) und Siemens (46).

Die Unternehmen, die im weltweiten Ranking ganz vorn liegen, verstehen, dass eine Arbeitgebermarke konsequent aufgebaut werden muss. Unternehmen sollten nicht nur über ihre Produkte und Dienstleistungen informieren. Auch die weniger greifbaren Faktoren, die die Unternehmenskultur und den Alltag im Unternehmen ausmachen, müssen authentisch erzählt werden. Mit Lohn und Status sind die jungen Leute nicht mehr abzuspeisen. Sie sind durchaus karriereorientiert, aber die Karriere muss zu ihrem Lebensentwurf passen. Allerdings unterscheiden sich die jungen Talente in den einzelnen Ländern bezüglich ihrer Karrierevorstellungen und ihrer Wünsche an die künftigen Arbeitgeber. Die Unternehmen müssen ihre nationalen Employer-Branding-Strategien deshalb ganz auf die höchst unterschiedlichen Gegebenheiten in den einzelnen Ländern abstimmen.

saatkorn.: Nach wie vor spielen die Arbeitsbedingungen, die Unternehmenskultur eine sehr große Rolle. Wie wichtig ist das Gehalt? – In Ihrer aktuellen Studie ist dies deutlich als wichtigster Faktor zu sehen. Aber ist das Gehalt mehr als ein Hygiene-Faktor nach dem Motto „muss stimmen, sonst interessiere ich mich gar nicht“ aber weniger Differenzierungsfaktor?
Weltweit betrachtet ist ein hohes Einkommen in der Zukunft für die jungen Ökonomen der wichtigste Faktor bei der Beurteilung der Arbeitgeberattraktivität. Wenn man nur die Top-Arbeitgeber betrachtet, mag es stimmen, dass das hohe Gehalt als Differenzierungsfaktor nicht mehr taugt. Da ist das Gehalt vielleicht wirklich nur ein „Hygiene-Faktor“. Aber Unternehmen sollten diesen Aspekt nicht gering schätzen. Wenn sowohl bei den Studierenden der Wirtschaftswissenschaften als auch bei den Nachwuchsingenieuren nahezu die Hälfte sagt, dass dies für sie besonders wichtig ist, sollten Unternehmen dies nicht ignorieren.

saatkorn.: Wo muss die Zukunftsindustrie Biotechnologie und Pharma eigentlich in Bezug auf die Zielgruppe Ingenieure nachbessern? – Ist doch erstaunlich, dass die Attraktivität dieser Branchen in den letzten Jahren stetig abnimmt obwohl ihre Bedeutung als Zukunftsbranche doch unbestritten ist. Was müssen die Firmen ändern?
Auf der Basis unserer Erhebungen können wir klar feststellen, dass die Pharma- und Biotechnologieunternehmen weltweit bei den Nachwuchsingenieuren an Attraktivität verloren haben. Bayer, auf Platz 41 das am besten gerankte Unternehmen dieser Branche, hat im Vergleich zum Vorjahr drei Positionen verloren. Pfizer auf Platz 42 hat sieben Positionen verloren. Novartis, auf Platz 48, konnte sich zwar im Vergleich zum Vorjahr um sieben Positionen verbessern, liegt aber damit wieder genau da, wo es 2012 schon einmal war. Die Zukunftsindustrie Biotechnologie und Pharma muss ihre Employer Branding-Aktivitäten verstärken, wenn sie nicht noch weiter zurückfallen wollen. Gerade für Unternehmen, die nicht von vornherein ein attraktives Image genießen, ist es umso wichtiger, ganz genau zu analysieren, welche Erwartungen die Nachwuchstalente an die Unternehmen haben und sich entsprechend darauf einzustellen.

saatkorn.: Und warum spielt das Thema „Gehalt“ bei den Ingenieuren tatsächlich eine weniger wichtige Rolle?
Für die Nachwuchsingenieure ist das Thema Gehalt ebenfalls wichtig, aber noch bedeutsamer sind Kriterien wie ein kreatives und dynamisches Arbeitsumfeld, professionelles Training und Weiterentwicklung sowie eine sichere Anstellung. Warum das so ist? Weltweit betrachtet steht für die angehenden Ingenieure das Thema Gehalt deshalb nicht so im Vordergrund, weil sie ein attraktives Grundgehalt und ein hohes Einkommen in der Zukunft einfach voraussetzen. In dieser Situation werden andere Faktoren wichtiger.

saatkorn.: Wie unterscheidet sich Europa eigentlich in den wesentlichen Attraktivitätsfaktoren von anderen Märkten wie Asien und den USA?
Wenn wir die Studierenden danach fragen, wie sie die Unternehmen in Bezug auf die relative Bedeutung der vier Kategorien „Ansehen und Image“, „Mensch und Kultur“, „Jobeigenschaften“ und „Gehalt und Aufstiegsmöglichkeiten“ bewerten, zeigt sich, dass in Asien und Russland mehr Wert gelegt wird auf „Gehalt und Aufstiegsmöglichkeiten“ als in anderen Regionen. Grundsätzlich kann man feststellen, dass sich die Bedeutung des Gehalts umgekehrt proportional zum Bruttosozialprodukt pro Kopf eines Landes verhält. Ausnahmen sind Russland, das bezüglich Bruttosozialprodukt pro Kopf im Mittelfeld liegt, wo die Studierenden das Gehalt aber für extrem wichtig halten, und Japan, das beim Bruttosozialprodukt pro Kopf weit oben liegt, wo den Studierenden das Gehalt aber ebenfalls sehr wichtig ist.

saatkorn.: Herr Lake – vielen Dank für das Interview! – Und hier nochmal die facts & figures in der Übersicht:

 

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