Svenja Rausch (JobTeaser) zur GENERATION LOCKDOWN
Wer oder was ist die „Generation Lockdown“? – Svenja Rausch von JobTeaser ist dazu eine super Gesprächspartnerin, wie aufmerksame Leser:innen ja schon in der Vergangenheit gemerkt haben. Auf in’s Interview – und schau Dir auf jeden Fall die Infografik ganz unten zum Thema an!
SAATKORN: Svenja, bitte stelle Dich den SAATKORN Leser:innen doch kurz vor.
Sehr gern. Mein Name ist Svenja Rausch und ich verantworte seit 2019 den Markenauftritt von JobTeaser in Deutschland. In meinem Job trage ich jeden Tag dazu bei, der jungen Generation in Sachen Karriereorientierung und Praxistransfer unter die Arme zu greifen. Zuvor habe ich den digitalen Markenauftritt der Universität zu Köln weiterentwickelt. Ich bin also mit Unternehmen, Hochschulen und Studierenden gleichermaßen vertraut.
SAATKORN: Inzwischen wird die Gen Z ja schon „Generation Lockdown“ genannt. Ist die Corona-Krise tatsächlich so prägend für die jungen Menschen?
Leider ja. Mindestens zehn Prozent der Studierenden mussten beispielsweise wieder daheim im alten Kinderzimmer einziehen. Und das in einer Lebensphase, in der sich Studierende unter normalen Umständen vom Elternhaus loslösen, ein wichtiger Schritt auf der Suche nach der eigenen Identität. Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber wäre das zu meiner Zeit der Fall gewesen – ich hätte mich ganz schön zurückgeworfen gefühlt.
SAATKORN: Was sind – basierend auf den verschiedenen, JobTeaser vorliegenden und auch auf Basis der von Euch selbst durchgeführten Studien – die wesentlichen Erkenntnisse im Kontext Generation Lockdown?
Neben dem Verlust der Unabhängigkeit dreht sich vieles um die soziale Isolation und Sorgen um die eigene Zukunft, insbesondere der beruflichen. Zudem plagt ein enormer finanzieller Druck die Generation. Rund 30 Prozent der Studierenden haben beispielsweise krisenbedingt ihren Praktikumsplatz verloren. Dieses Jahr voller Lockdowns zeigt eine Unsicherheit in der Generation, die bisher noch fordernd auf Arbeitgeber zugegangen ist und dachte, sie könne alles. Das führt dazu, dass mehr als 50 Prozent sich aktuell mehr Orientierung und Beratung in puncto Berufswahl wünschen.
SAATKORN: Welche Handlungsempfehlungen leiten sich daraus Deiner Meinung nach für HR-Teams ab?
Unternehmen sind in der Pflicht, den Studierenden genau jetzt diese dringend benötigte Sicherheit und Orientierung zu bieten – sei es durch eine erste Anstellung, eine praxisorientierte Abschlussarbeit oder den ersten Praktikumsplatz, sofern das unter den aktuellen Gegebenheiten möglich ist. Denn das neu entdeckte Sicherheitsbedürfnis wirkt sich auch auf die Wahl des geeigneten Arbeitgebers aus.
Waren in den letzten Jahren vor allem Start-Ups beliebt, geht der Trend derzeit eher zu großen Unternehmen oder dem öffentlichen Dienst. Also Einrichtungen, die Sicherheit versprechen. Auch der Mittelstand hat es unter diesen Voraussetzungen aktuell schwer junge Talente zu rekrutieren. HR-Teams sollten sich mit ihrem Unternehmen dementsprechend positionieren, um nicht an Attraktivität zu verlieren. Ein guter Weg hierzu ist Präsenz auf den passenden digitalen Kanälen zu zeigen.
SVENJA RAUSCH empfiehlt JobTeaser und Social Media
SAATKORN: Welche Kanäle bieten sich für Arbeitgeber:innen zur Kommunikation Richtung Generation Lockdown an?
Auf jeden Fall Karriereplattformen und zugehörige Apps wie JobTeaser, über die sie in den direkten Kontakt mit Studierenden treten können. Auch die Career Services der Hochschulen sind ein sehr guter Anknüpfungspunkt. Dort befinden sich die Studierenden bereits in einem Umfeld, dem sie vertrauen und in dem sich gut aufgehoben fühlen. Unternehmen aus unserem Netzwerk nutzen aktuell zudem sehr gerne das virtuelle Pendant zu bekannten Formaten wie Karrieremessen oder Career Days, um weiterhin im Austausch mit den jungen Talenten zu bleiben.
Ein ebenfalls wirkungsvoller Kanal, der auf keinen Fall vergessen werden sollte: die sozialen Medien. Das Klinikum in Dortmund beispielsweise nimmt die Zuschauer über TikTok auf informative und schräge Weise mit in den Arbeitsalltag des Personals und präsentiert sich so als Arbeitgeber. Und kommt damit sehr gut an bei der Generation Z. Jede dieser Möglichkeiten bietet Unternehmen eine perfekte Plattform, um sich als Ansprechpartner und Berater zu positionieren und der Generation so die gewünschte Hilfe und Führung zu bieten.
SAATKORN: Was habt Ihr bei JobTeaser geplant, um Studierenden und Absolvent:innen zu helfen?
Wir versuchen den Studierenden bestmöglich zur Seite zu stehen, damit sie herausfinden können, welcher Job zu ihnen passt. Dafür bieten wir einen eigenen Orientierungstest an – Marco. Das Ergebnis zeigt, welches Tätigkeitsfeld am besten dem eigenen Profil entspricht. Studierende haben zudem die Möglichkeit, auf JobTeaser ihre Fähigkeiten und ihren CV zu hinterlegen. Passen diese Angaben einer Person zu einer Stellenausschreibung, wird ihr Profil dem jeweiligen Unternehmen automatisch vorgeschlagen. So finden die Studierenden mitunter Stellen, denen sie sich vorher gar nicht bewusst waren. Diese Funktion “Shortlist” funktioniert im übrigen auch in die andere Richtung. Unternehmen können die Liste mit passenden Kandidaten auf ihre ausgeschriebene Stelle über das Portal ganz einfach kontaktieren und erhalten innerhalb von 72 Stunden Rückmeldung, ob die Studierenden Interesse haben.
SAATKORN: Lassen sich aus Deiner Sicht abschließend Tendenzen ableiten, wie sich die Gefühlslage der Generation Lockdown in diesem Jahr entwickeln wird?
Das lässt sich leider noch nicht sagen. Aktuell sind wir aber wieder in der Vorbereitung für eine neue Umfrage, um die momentane Stimmungslage der Generation Lockdown einzufangen. Bereits jetzt ist deutlich, dass insbesondere die soziale Isolation immer noch ein sehr großes Problem darstellt. Wie es der Gen Z genau geht, erfahren wir aber erst Anfang Juni, wenn die Ergebnisse endgültig ausgewertet sind.
SAATKORN: Svenja, ganz herzlichen Dank für diese Infos zur Generation Lockdown. Und Dir weiter viel Spaß und Erfolg bei JobTeaser!
Svenja Rausch hat uns hier noch eine super Infografik von JobTeaser zur Generation Lockdown zur Verfügung gestellt. Die will ich Euch natürlich nicht vorenthalten, #havefun:
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