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Studie: Die Recruiting Trends 2018

Was werden die Recruiting Trends 2018?

Active Sourcing, Candidate Experience, Chatbots und Robot Recruiting? Warum viele Arbeitgeber die Recruiting Trends 2018 zu verschlafen drohen

Ein saatkorn.-Gastbeitrag von Wolfgang Brickwedde

Früher war bei der Suche nach Talenten alles besser! Im Recruiting gilt dieses Sprichwort tatsächlich. Zumindest für Arbeitgeber: Man schaltete eine Anzeige (ganz früher in der lokalen Zeitung, heute meistens in einer Online-Jobbörse) und wartete auf Bewerber, aus denen man sich die Passenden heraussuchen und einstellen konnte. Leider funktioniert diese reaktive Form der Personalbeschaffung, heutzutage nicht mehr so gut. Fachkräfte werden immer rarer, die meisten stehen in festen Arbeitsverhältnissen, da die Arbeitslosenquote auf einem 25 Jahres-Tief steht.

So gaben 95% der Arbeitgeber im Jahr 2017 an, Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Stellen mit geeigneten Bewerbern zu haben. Bei einigen bedroht der Fachkräftemangel bereits das Geschäft. Die Unternehmen verlassen sich aber nicht mehr auf nur Stellenanzeigen und Personalberater sondern greifen zur Selbsthilfe:

Für fast 80% der Unternehmen gehörte 2017 Social Media Recruiting und  Active Sourcing, die selbständige Suche und Ansprachen von potentiellen Kandidaten meist in Social Networks wie Xing oder Linkedin, zu den Top Themen im Recruiting.

Grafik: ICR „Quo Vadis Recruitment?“ Erhebungen 2012-2017

Mehr als jedes zweite Unternehmen (52% im Jahr 2017)  sagt schon: „Wir suchen zusätzlich zur Anzeigenschaltung (online oder Print) proaktiv (z.B. in Xing, LinkedIn, Facebook oder mit Hilfe von Google) nach potentiellen Kandidaten“

Grafik: ICR „Quo Vadis Recruitment?“ Erhebungen 2012-2017

Das althergebrachte „Post & Pray“-Recruiting, also Anzeigen zu schalten und auf Bewerber zu hoffen, reicht heutzutage nicht mehr aus. Damit erreichen Unternehmen nur etwa 15 bis 20 Prozent des Gesamtmarktes: die „aktiv suchenden Bewerber“. 30 bis 50 Prozent, die „latent suchenden Bewerber“, werden so verfehlt. Latent suchende Bewerber zeichnen sich durch dadurch aus, dass sie einem Angebot durchaus positiv gegenüberstehen würden – wenn sie denn gefunden und angesprochen werden würden.

Arbeitgeber müssen also ihr reaktives Recruiting durch eine aktive Komponente ergänzen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Das erhöht die Anzahl der Bewerber für die schwer zu besetzenden Stellen und steigert die Qualität. Als Wege dahin bieten sich beispielsweise Active Sourcing, Digitalisierung und Candidate Experience an. Diese Tools greifen teilweise auch ineinander.

In verschiedenen Branchen stellt sich die Wichtigkeit bzw. Aufstellung dazu sehr unterschiedlich dar:

Grafik: Wichtigkeit und Aufstellung zu Active Sourcing im Branchenvergleich (Quelle: ICR Recruiting Trends 2018)

Insgesamt soll Recruiting sich vom Aktionismus („wir müssen da jetzt auch was machen“) zur gesteuerten Strategieumsetzung wandeln: Mehr als acht von zehn Arbeitgebern haben erkannt, daß ihr Recruiting professioneller werden muß, für drei von vier ist das Controlling des Recruitings ein wichtiges Thema.

Der Weg könnte unterstützt werden durch Roboter Recruiting, die Nutzung von Algorithmen, künstlicher Intelligenz und Big Data: Hier legte die Wichtigkeit im Jahr 2017 um  43% zu, dieses Thema wird allerdings erst von jedem fünften Arbeitgeber als wichtig erachtet. Viele Unternehmen scheinen also noch ein bißchen im Dornröschenschlaf  des Arbeitgebermarktes zu ruhen.

Grafik: ICR „Quo Vadis Recruitment?“ Erhebungen 2012-2017

Also zukünftig alles digital? Wie es wirklich um die Digitalisierung des Recruitings steht, geht aus den ICR Recruiting Trends 2018 auch hervor:

Grafik: ICR „Quo Vadis Recruitment?“ Erhebungen 2012-2017

Sieht man mal von der allgemeinen Verbreitung von Bewerbermanagementsystemen ab, und schaut darauf, wie der Status (zumindest die Wichtigkeit dieser Themen) der anderen möglichen Digitalisierungsfelder ist, dann ergibt sich folgendes Bild:

Social Media Recruiting, Candidate Experience, Active Sourcing und Mobile Recruiting sind bzgl. der Wichtigkeit ( mind. 60% der AG halten diese Themen für wichtig) bei den Arbeitgebern angekommen.

Data Driven Recruiting und Roboter Recruiting ( Nutzung von Al Algorithmen und Big Data) werden hingegen im Moment nur gehyped: nur ca. jedes fünfte Unternehmen hält diese beiden für wichtig.

Irritierend ist bei der Auswertung dieser Grafik, dass die Bedeutung von Data Driven Recruiting abgenommen hat, während die des Roboter Recruitings zugenommen hat. Woher sollen denn die Daten für die Nutzung von Big Data und Algorithmen kommen, wenn die Entscheidungen nicht datenbasiert sind?

Sie fanden das schon mal so weit interessant? Dies sind nur einige der Ergebnisse aus den ICR Recruiting Trends 2018. Mehr finden Sie in den

 ICR Recruiting Trends 2018

Wolfgang Brickwedde, Initiator der ICR Recruiting Trends Studien

Jedes Jahr werden für die „ICR Recruiting Trends“ mehr als 10.000 Unternehmen aller Größenklassen und Branchen im DACH-Raum gefragt, wohin die Reise im Recruiting geht. Zwischen 600 und 1000 Arbeitgeber haben in den vergangenen Jahren teilgenommen, so dass die Untersuchungen auf einer breiten Basis stehen. Basierend auf mehr als sechs Jahren Recruiting-Studien kann das ICR exklusive Informationen und Trends zum Thema Recruiting aufzeigen:

Weitere Infos und Antworten auf diese Fragen finden Sie in den ICR Recruiting Trends 2018, die Sie hier kostenfrei downloaden können!

Gastautor Wolfgang Brickwedde ist Director des Institute for Competitive Recruiting, Heidelberg

 

 

 

 

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