Shopmacher JobShop – ja, was ist das denn schon wieder?! – Andreas Herde von YeaHR! und André Roitzsch von Shopmacher bringen dazu heute Licht ins Dunkel. Vorhang auf:
saatkorn.: Bitte stellen Sie sich den saatkorn-LeserInnen doch kurz vor.
Andreas Herde: Ich bin Andreas, Gründer und Geschäftsführer von YeaHR!. Wir sind spezialisiert auf die HR-Herausforderungen in der digitalisierten Arbeitswelt – vom Employer Branding und Recruiting bis zu interner Kommunikation und Change in den digitalen Kanälen.
André Roitzsch: Wir SHOPMACHER beschäftigen uns mit der Entwicklung und Weiterentwicklung von Enterprise eCommerce-Plattformen. Ich bin seit März 2016 Geschäftsführer des Unternehmens.
saatkorn.: Sie haben gemeinsam ein innovatives Projekt im digitalen Recruiting auf die Beine gestellt. Worum geht es da?
André Roitzsch: Wir haben jüngst unseren JobShop statt einer klassischen Karrierewebsite online gestellt. Der JobShop kombiniert unser Recruiting symbiotisch mit unserem Kerngeschäft. Vakanzen werden wie Produkte in einem Webshop präsentiert. Die Produkt- wird zur Jobbeschreibung. Ein Job kann in den Warenkorb gelegt werden, “Jetzt kaufen” heißt “Jetzt bewerben”. Als “Zahlarten” gibt es diverse Möglichkeiten, Lebensläufe zu übermitteln – der Link aufs Xing-Profil ist die “Sofortüberweisung” – wer per sich per Empfehlung bewirbt, kann einen “Rabatt-Code” eingeben. „Ausverkauft“ sind altbackene Arbeitsweisen und starre Hierarchien. Die Idee zu dieser völlig neuen Art des Recruitings kam von YeaHR!, und wir sind begeistert.
saatkorn.: Was war der Hintergedanke beim Shopmacher JobShop?
Andreas Herde: Bei YeaHR! sind wir davon überzeugt, dass Recruiting im Grunde nichts Anderes als Sales ist. Erst recht, in einem hart umkämpften Markt wie IT/Digital. Und im Verkaufen sind die SHOPMACHER für ihre Kunden richtig gut. Und wir bei YeaHR! glauben an das Recruiting über digitale Kanäle. Was hätte da näher liegen können, als den SHOPMACHERN zu empfehlen, eigene Vakanzen im JobShop quasi digital zu verkaufen?
saatkorn.: Was sind abgesehen vom Format die konkreten Vorteile für Bewerber?
Andreas Herde: Es gibt eine Reihe greifbarer Vorteile. An erster Stelle muss man die totale Gehaltstransparenz und das Gehaltsvorschlagstool im JobShop nennen. Jede Stelle ist für jeden sichtbar und absolut transparent mit einem Preisschild – also dem vorgeschlagenen Gehalt – versehen. Diese Transparenz kann man mit Fug und Recht als revolutionär im Recruiting bezeichnen. So offen ist auf dem deutschen Markt noch niemand mit Gehältern umgegangen.
André Roitzsch: Wir haben auf eCommerce-Plattformen die Einführung so genannter Preisvorschlags-Tools begleitet. Damit kann ein Kunde dem Händler online seine Preisvorstellung für sein Wunschprodukt unterbreiten. Das Tool wurde 2018 mit einigen eCommerce-Awards ausgezeichnet. Dieses Element haben wir als Gehaltsvorschlagstool in unseren JobShop übertragen.
saatkorn.: Digitale Recruiting-Konzepte leben auch immer von ihrem Potenzial, im Netz möglichst viel Aufmerksamkeit bei den Zielgruppen zu erregen. Wie sieht es damit aus?
Andreas Herde: Ein gewollter, strategisch angelegter, cleverer und traffic-steigernder Nebeneffekt des JobShop-Ansatzes ist, dass sich bei den SHOPMACHERN vakante Jobs zum Beispiel über SEA oder Google-Shopping problemlos in zielgruppenrelevante Produktfeeds einspeisen lassen. Die Vakanzen tauchen dann an überraschenden Orten nah an den Kandidaten-Zielgruppen auf. Das finden die Ziel-Kandidaten spannend und daher wirkt dieser Ansatz gut.
saatkorn.: Wirkt gut? Gibt es bereits belastbare Daten zu Ergebnissen des JobShops im Recruiting?
André Roitzsch: Der JobShop ist seit dem 24. September online. Und wir sehen bereits im Vergleich zum status quo ante erfreuliche und messbare Ergebnisse: Der Traffic ist nach dem Launch sprunghaft um das 50-fache angestiegen und überragt aktuell sogar den Traffic auf unserer Startseite um 30 Prozent. Wir können nicht nur den „Traffic“ messen, sondern auch die „Conversion“: Die Anzahl der eingehenden Walk-In Bewerbungen – also zu Stellenausschreibungen, die nicht in Stellenportalen, sondern nur im JobShop veröffentlicht sind – ist in den ersten zwei Wochen um 200 Prozent gestiegen. Noch nicht messbar ist derzeit das positive Feedback. Praktisch jede eingehende Bewerbung äußert sich positiv auf die tolle Idee. Und das, obwohl wir gar nicht aktiv danach fragen. Das hat auch einen Image-Effekt. Wir überlegen, wie wir diese Entwicklung in Zukunft messen wollen. Sichtbarkeit und Reichweite unserer Stellenangebote sind stark gestiegen. Wir reduzieren mit dem JobShop Recruiting-Kosten und erhöhen unsere Effizienz.
Andreas Herde: Innovatives, digitales Recruiting mit frischen Ideen ist für Employer wie SHOPMACHER im aktuellen Arbeitnehmermarkt unerlässlich. Sie stehen im knallharten Wettbewerb um die klügsten digitalen Köpfe. Unser Job bei YeaHR! ist es, mit cleveren Ideen zu unterstützen.
saatkorn.: Vielen Dank für das Interview – und weiterhin viel Erfolg mit dem Shopmacher JobShop!