Social Media Studie: Wer ist „Best in class“?
Social Media Studie: Wer ist „Best in class“?
Die größte empirische Studie rund um die Frage, wie Social Media im Personalmarketing und Recruiting eingesetzt wird, bringt neben den Ranglisten der DAX, MDAX und TecDAX Unternehmen auch diverse andere interessante Ergebnisse. So kann man sich ja die Frage stellen, wer die jeweils Besten in den Unterkategorien sind. Wichtig: das Ganze ist natürlich immer eine Zeitpunktbetrachtung und so etwas kann sich auch schnell ändern. Erhebung und Analyse stammen noch aus 2011, dies muß berücksichtigt werden. Schauen wir uns die einzelnen Kategorien einmal genauer an!
Kurz noch ein Hinweis zur Methodik: für die einzelnen Kategorien, zum Beispiel facebook, haben wir dann eine Kriterienliste (insgesamt über 60 Einzelkriterien) aufgestellt und basierend auf der Kriterienliste wurden dann nach einem definierten Schema Punkte vergeben. Die folgenden Informationen beziehen sich auf die DAX, TecDAX und MDAX Unternehmen.
Einbindung von Social Media auf der Karriere-Website
Beispielkriterien: Einbindung von User Generated Content oder „Tell a Friend“ Funktionen auf der eigenen Karriere-Website. Darüber hinaus auch die Frage, ob es auf der Startseite der unternehmenseigenen Karriere-Website einen Entrypoint für Social Media gibt – dies gilt ebenso für tiefere Inhalteseiten. Best in class sind:
facebook Karriere-Fansite
Auf facebook vertreten sind fast alle Unternehmen, aber eine eigene Karriere-Fansite hatten zum Zeitpunkt der Erhebung nur 17, weitere 7 eine Unternehmensseite mit Karriere-Inhalten und 78 Unternehmen haben lediglich eine Unternehmenspräsenz. Ein paar Beispiele für Kriterien, die wir geprüft haben:
- Gibt es überhaupt eine eigene facebook Karriere-Fansite?
- Anzahl der „Liker“, aber auch der Grad der Interaktion auf facebook
- Findet man Jobs auf der Karriere-Fansite?
- Sind Karriere-Website und facebook Karriere-Fansite miteinander verlinkt?
Best in class sind:
Lediglich 13 der 110 Unternehmen sind mit einem reinen Karriere-Account auf twitter aktiv. Im Vergleich zur Vorjahresstudie fällt auf, dass einige Unternehmen, die schon 2010 dabei waren, ihre Aktivitäten enorm verstärkt haben. Es wurde unter anderem geprüft, ob es überhaupt einen eigenen twitter-Karriere-Account gibt, wie viele Follower dieser Kanal hat, ob der gepostete Content aktuell und relevant ist. Best in class sind:
YouTube
Ein Großteil der Unternehmen ist auf YouTube aktiv, 39 Unternehmen haben spezifische Karrierevideos. In die Auswertung kamen Karrierevideos, die unter Eingabe des Unternehmensnamens in YouTube gefunden wurden. Beispielkriterien:
- Sind überhaupt Karriere-Videos für das betreffende Unternehmen vorhanden?
- Gibt es möglicherweise sogar einen eigenen Karriere-Kanal?
- Gibt es unterschiedliche Arten von Karriere-Videos?
- Aktualiltät der Videos
- Anzahl und Art der Nutzerkommentare
Best in class sind:
Nahezu alle Unternehmen sind mit einem Unternehmensprofil auf XING vertreten. Diese Unternehmensprofile haben vereinzelt Karriereinhalte. Unter anderem wurde geprüft, ob es ein Unternehmensprofil auf XING gibt, welches das Unternehmen als Arbeitgeber darstellt, ob es auf XING mindestens eine Gruppe mit karriererelevanten Informationen zu dem betreffenden Utnernehmen gibt und wenn ja, wie aktuell die dort enthaltenen News und Diskussionen waren. Darüber hinaus auch die Anzahl von Abonnenten des Unternehmens-Karriereprofils. Gruppen, die nicht einsehbar waren, wurden nicht gewertet. Best in class sind:
LinkedIn hat noch nicht denselben Verbreitungsgrad wie XING. Reine Karriere-Profile waren nicht vorhanden. Geprüft wurde unter anderem, ob es ein Unternehmensprofil auf LinkedIn gibt, welches das Unternehmen als Arbeitgeber darstellt, ob es auf LinkedIn mindestens eine Gruppe mit karriererelevanten Informationen zu dem betreffenden Utnernehmen gibt und wenn ja, wie aktuell die dort enthaltenen News und Diskussionen waren. Best in class sind:
kununu
Knapp 90 % der untersuchten Unternehmen sind auf kununu vertreten. Auffällig: im Gegensatz zu den anderen Kategorien sind hier – mit Ausnahme der Krones AG, die die Einbindung von Social Media auf der Karriere-Website vorbildlich abbildet, siehe oben – erstmals Unternehmen in den Top 3, die nicht aus der Gruppe der DAX Unternehmen stammen. Geprüft wurde unter anderem, ob es überhaupt ein kununu Profil gibt, wie viele Bewertungen dieses Profil hat, ob es sich nur um Punktevergaben oder um qualitativ hochwertige und erläuternde handelt. Best in class sind:
Mobile
Auch wenn unsere Welt immer mobiler wird: im Kontext von Karriere-Apps ist dies (noch) nicht angekommen. Es gibt bislang nur wenige Unternehmen, die sich in diesem Themenfeld hervor tun, von daher gibt es hier kein Ranking. Unternehmen, die hier positiv auffallen, sei es durch Apps oder durch speziell mobile optimierte Karrierewebsites: SMA Solar Technology, Deutsche Telekom, SAP, EADS und Daimler.
Die Studie ist hier ab sofort als kostenfreier Download verfügbar (ganz unten auf der Seite). Weiterer Download-Ort hier.
Noch vorhandene Exemplare der letztjährigen Studie (inklusive umfangreichem Social Media Grundlagentext und detaillierter Kriterienbeschreibung) könnt Ihr gegen eine Schutzgebühr von 50 € hier bestellen: bastubbe@medienfabrik.de.
http://www.lebensmittelzeitung.net/studien/pdfs/388_.pdf
Hier habe ich sie noch gefunden.
Gruß
Hallo,
für meine Bachelorarbeit ist die Studie sehr interessant – leider sind beide Links veraltet. Könnt ihr mir da weiterhelfen?
Danke und beste Grüße
Sehr interessante Studie!
Ich frage mich gerade, auf welcher Basis die einzelnen Social Media Kanäle ausgewählt wurden. Beispielsweise geht Kununu zu 5% in die Gesamtbewertung eines Unternehmens ein.
Wurden nur Social Media Kanäle ausgewählt, deren Nutzung sinnvoll ist oder auch welche die eher ein Nice-to-have darstellen und eigentlich keinen Stellenwert im Personalrecruiting haben.
Kununu ist mir, glaube ich, genau 2x in 5 Jahren begegnet. Genutzt habe ich es selbst noch nie und ein kurzer Check zeigte mir, dass eigentlich nur ein Bruchteil der Unternehmen der Branche, die ich gerade untersuche, dort mit Bewertungen vorhanden sind.
Hallo Bernhard,
wir haben die Studenten von Prof. Dr. Beck befragt, welche Kanäle sie als sinnvoll ansehen und wie sie diese gewichten würden.
Besten Gruß
Gero Hesse
Mit einem Ranking zu “ Mobile HR Website “ kann ich bald helfen.
Im gerade zu Ende gehenden Wintersemester waren meine Studenten
nicht untätig. Erste Ergebnisse gibt es im März!
Wir sind alle gespannt, Herr Jäger. Wir erwarten einen mobilen Durchbruch. Endlich, sage ich da nur.
Vielen Dank! 🙂
Toller Artikel. Allerdings finde ich es traurig, dass das Thema Mobile-Website insgesamt in Deutschland noch nicht wirklich angekommen ist…
Richtig! Das wäre viel hilfreicher als abgespeckte Apps für alle. Das Wichtige wird dann wieder aus der App heraus auf die nicht mobile Website verlinkt. Unschön.