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Rückblick auf das Zukunftsforum Personal, Tag 2: HR 3.0, Workshops und Gesprächsrunde mit HR Vorständen

Rückblick auf das Zukunftsforum Personal, Tag 2: HR 3.0, Workshops und Gesprächsrunde mit HR Vorständen

Ich spare mir heute jegliche Einführung in das Thema und poste stattdessen hier den Link auf den saatkorn. Rückblick Zukunftsforum Personal, Tag 1 sowie den Link auf die Zusammenfassung von Personalmagazin Chefredakteur Randolf Jessl und den Link auf die offizielle Zukunftsforum Personal Seite.
Der zweite Tag des Zukunftsforums Personal startete in meinen Augen ziemlich fulminant mit Prof. Dr. Jutta Allmendinger vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und Oliver Maassen (ehemals Personalvorstand der UniCredit). Es war eindeutig mutig, eine Sozialwissenschaftlerin und nicht jemanden aus der Personalerzunft eingeladen zu haben, ging es doch darum, eine externe Perspektive auf das Thema Personal zu bekommen. Und dies gelang perfekt, in vielen Facetten, die hier mal wieder den Platz sprengen würden. Ich glaube aber, dass das zweiteilige Fotoprotokoll sicherlich nochmal zum Nachdenken anregen kann.

Für mich war das Gespräch der beiden eindeutig der Höhepunkt des Zukunftsforums Personal, denn Frau Allmendinger verstand es perfekt, Ihre Meinung zu wesentlichen Themen des vorigen Tages rund um gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen, das Thema Vielfalt und vor allem das Thema Bildung klar, dabei aber leicht provokant auf den Punkt zu bringen – kongenial unterstützt von Oliver Maassen, der Ruhe bewahrte und die verschiedenen Themen aus Personaler-Perspektive kommentierte und ergänzte. Im Endergebnis kam dieser spannende Dialog im Wesentlichen auf die Erkenntnisse der Thesen des Vortages und war so eine in meinen Augen perfekte und unterhaltsame Zusammenfassung.

Im Folgenden gab es 6 verschiedene Workshops rund um das Themenspektrum des Zukunftsforums Personal 2011. Der von mir geleitete Workshop rund um das Thema „Die Talentmacht der Zukunft: Antimainstream im Recruiting“ mit Jela Götting von adidas, Marco Holzapfel von McDonald’s und Sebastian Weber von Microsoft zeigte eines ganz deutlich: Die althergebrachte Orientierung an hard facts wie Abiturnoten oder der Herkunft des Bewerbers  ist zunehmend auf dem absteigenden Ast. Moderne Unternehmen legen vermehrt Wert auf die Passung der Kandidaten zur Unternehmenskultur, auch hier ist zunehmend das Werteverständnis der Bewerber von Bedeutung, softskills nehmen einen immer größeren Raum ein. Dass dann auch im Recruiting andere Vorgehensweisen althergebrachte Instrumente wie zum Beispiel Assessment Center in Frage stellen, ist klar. Oftmals ist das individuelle Gespräch, dafür aber mit mehr Leuten in der Organisation eine relevantere Entscheidungshilfe. In den nächsten Wochen wird es auf saatkorn. noch Interviews mit den Workshop-ReferentInnen geben, hier soll es damit erst einmal reichen.

Die Abrundung des Zukunftsforums Personal war dann die Gesprächsrunde zwischen den von Moderatorin Prof. Dr. Rump als „HR Urgesteine“ angekündigten Angelika Dammann (ehemals Personalvorstand SAP), Thomas Sattelberger (Personalvorstand Deutsche Telekom) sowie Stefan Lauer (Personalvorstand Deutsche Lufthansa AG). Auch diese Runde griff viele der Thesen aus den ersten eineinhalb Tagen auf, fügte inhaltlich zwar wenig Neues hinzu, sorgte aber – Überraschung – für reichlich Emotionen auf der Bühne, als es um die Entscheidung von Frau Damman ging, die SAP zu verlassen und Thomas Sattelberger beherzt Respekt und Mut für diese Entscheidung aussprach. Doch damit nicht genug, auch Lufthansa Personalvorstand Lauer ließ sich nicht lumpen und outete sich vor den geschätzten 300 Anwesenden als Lufthansa Topmanager mit Flugangst, Burn Out Ängste inklusive. Perfekt wurde das Emotionen-Trio durch die klare, radikale Kampfansage von Thomas Sattelberger gegen die reine Shareholder Value Steuerung. Wow!

 

Als Fazit der Veranstaltung stellte die HR Alliance folgende 5 Thesen auf:

Da kann man nur hoffen, dass das Zukunftsforum Personal bei aller Kritik, die durchaus auch zu hören war (zu theoretisch, zu hohe Flughöhe, zu wenig Pragmatismus) bei vielen Anwesenden als das begriffen wurde, als was es gedacht war: ein Forum, um neuen Gedanken Raum zu geben und so mittelfristig Veränderungsprozesse zu initiieren. Fest steht: wer als PersonalerIn ständig auf Mandate „von oben“ (= CEO) wartet, wird stets Erfüllungsgehilfe bleiben. Wer echter strategischer Partner werden möchte, sollte den einen oder anderen Gedanken ernsthaft im eigenen Unternehmen weiter treiben und dem CEO klare Vorschläge für neue Handlungsmuster machen.

Ich selbst habe die 2 Tage intensiven Meinungsaustausch und natürlich das Networking auf der Veranstaltung sehr genossen, glaube aber auch, dass ein zukünftiges „Zukunftsforum“ auch vom Format her etwas zukunftsträchtiger gestaltet werden müsste. Vielleicht hat der eine oder andere Leser ja dazu Ideen…

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