Rockstars allerorts: Jobtitel in Stellenanzeigen

Heute mal saatkorn. zum netten Thema Jobtitel in Stellenanzeigen. Über joblift ist eine nette Infografik in mein Mailpostfach geschwappt. Die Metajobsuchmaschine hat alle Stellenanzeigen des vergangenen Jahres im Hinblick auf die verrücktesten Jobtitel analysiert. Im Ergebnis kommt dabei heraus, dass insbesondere in Branchen mit einem stark ausgeprägten Fachkräftemangel das Thema Jobtitel in Stellenanzeigen mit besonderer Kreativität angegangen wird.

Jobtitel in Stellenanzeigen: alter Wein in neuen Schläuchen

Die beliebtesten schrägen Jobtitel in Stellenanzeigen sind:

  1. Evangelist (Markenbotschafter oder Technologieberater oder Softwareentwickler…jeweils m/w 😉 )
  2. Hero / Held / Heldin (…im Kundendienst, in der Softwareentwicklung oder im Pflegebereich)
  3. Rockstar (als Rockfan bekomme ich hier natürlich blasphemische Gefühle, aber verwendet wird der Begriff Rockstar für IT Manager (!), Marketingexperten (!!) oder mal wieder Softwareentwickler (!!!). Nur mal am Rande: ein Rockstar sieht so aus wie oben im Aufmacherbild…und ist das alles mal genau nicht. 😉

Softwareentwickler sind dagegen alles: Evangelisten, Heroes und Rockstars. Eigentlich die neuen Messiahs am Stellenanzeigen-Firmament und überhaupt in der Arbeitswelt…hier nun die Infografik mit einem dicken Danke an joblift:

Interessant ist in diesem Kontext aber auch, dass offensichtlich genau wie Jobtitel in Stellenanzeigen auch die Texte in Stellenanzeigen vollkommen austauschbar sind. Dazu verweise ich gern nochmal auf die meiner Meinung nach lesenswerte Studie von Sascha Theisen. Der hat 120.000 Stellenanzeigen analysiert und sagt dazu Folgendes:

„Der Hintergrund dazu: Bereits im vergangenen Jahr haben wir die Karriere-Webseiten der Dax30 Unternehmen einer sprachlichen Analyse unterzogen. Das Ergebnis war damals, dass trotz zehn Jahren intensivem HR-Dialog über den Sinn und Zweck von Employer Branding, keinerlei Differenzierung zwischen den größten Arbeitgebern feststellbar ist. Stattdessen dominierte Gleichförmigkeit – inhaltlich und sprachlich. Unsere These war seinerzeit, dass Employer Branding als Mittel der Wahl zu einem differenzierenden Arbeitgeberauftritt versagt hat. Nun wollten wir wissen, ob das auch für Stellenanzeigen zutrifft. In diesem Moment sind 1,2 Millionen Stellenanzeigen online – eine Zahl die zeigt, wie wichtig diese nach wie vor für die Mitarbeitersuche sind. Die Frage muss also gestellt werden: Kommen in diesem Top-Werkzeug des Recruiting eigentlich differenzierende Markenwerte an oder überwiegen auch hier gleichförmige und austauschbare Aussagen. Der Leser ahnt vielleicht schon: Letzteres ist der Fall.“

Die Studie dazu findest Du HIER.

Mein Fazit: alles austauschbarer Quatsch. Die Arbeitgeber sollten sich mal intensiv Gedanken über ihre Positionierung als Arbeitgeber und ihre Stellenanzeigen machen. Gern stehen wir von TERRITORY Embrace mit Rat und Tat zur Seite.

 

 

Gero Hesse

Ich bin Gero Hesse, Macher, Berater und Blogger in den Themenfeldern Employer Branding, Personalmarketing, Recruiting, Social Media und New Work. Mehr Infos über Gero Hesse.

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