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Querdenker verzweifelt gesucht! – BUCHVERLOSUNG

Anne M Schueller QUERDENKER SAATKORN

Anne M Schueller QUERDENKER SAATKORN

QUERDENKER*INNEN aufgepasst! Ich hatte das Vergnügen (mal wieder) mit Anne M. Schüller zu sprechen. Und zwar über ihr neues Buch, welches unten 3 mal verlost wird. Auf geht’s: 

SAATKORN: Anne, bitte stelle Dich den SAATKORN Leser*innen doch kurz vor.

Gern. Ich bin Expertin für eine kundenfokussierte Unternehmensführung. Ich arbeite als Keynote-Speaker auf Live-Veranstaltungen und Online-Events – und zudem als Business-Coach. Die Medien bezeichnen mich als Managementdenker. Mein Wissen packe ich auch in Bücher, viele davon sind preisgekrönt.

SAATKORN: Kürzlich ist Dein neuestes Buch erschienen, „Querdenker verzweifelt gesucht“. Wie ist die Idee zu dem Buch entstanden?

Ende 2019 hatte ich zum Thema Querdenker einen Beitrag auf Linkedin publiziert. Das Echo darauf war gewaltig: an die 130.000 Views, mehr als 18.000 Reaktionen, viele davon äußerst ernüchternd.

Der Gesamttenor: Querdenker gibt es zwar reichlich, doch in den meisten Firmen sind sie gar nicht erwünscht. Man hat sie fortgejagt, kaltgestellt, kleinmütig gemacht. Dabei werden sie gerade heute so überaus dringend benötigt. Wer die aktuelle Krise überwinden und die Zukunft erreichen will, braucht jede Menge neuartige, originelle, unkonventionelle Ideen. Dies erfordert allem voran eine grandiose interne Querdenkerkultur – und umfassenden Spielraum fürs Experimentieren.

SAATKORN: Was sind für Dich Querdenker – ein Begriff, der ja leider aktuell sehr verfälscht wird?

Ja, leider. Bei Manuskriptabgabe Anfang Mai war nicht im Entferntesten absehbar, welche Art Bewegung sich da zusammenbrauen würde und in welch unerfreuliche Richtung das nun eskaliert. Insgesamt ist das überaus traurig – und leider auch Pech, für den Begriff und das Buch.

Aber ich denke, jeder kluge Mensch wird unterscheiden können zwischen den echten, wahren, konstruktiven Quer- und Weiterdenkenden im Unternehmen und den sogenannten Querdenkern auf der Straße, die den Begriff gekapert haben und für ihre Zwecke missbrauchen.

Die Relevanz von Querdenkertum

SAATKORN: Warum sind Querdenker für Organisationen so wichtig?

Echte, wahre, kluge firmeninterne Querdenker-Persönlichkeiten, manchmal auch Organisationsrebellen genannt, sind Wachrüttler, Infragesteller, Andersmacher, Übermorgengestalter.

Ihr Denken gegen den Strom gehört zu den maßgeblichsten Erfolgsfaktoren, um sich von Durchschnitt und Mittelmaß abzuheben – und den Sprung in die Zukunft zu packen. Oft sind sie die ersten, die instinktiv merken, wenn in der Firma was aus dem Ruder läuft. Sie sprühen vor Ideen, wie man das, was in die Jahre gekommen ist, besser machen könnte, sollte und müsste – im Kleinen wie im Großen. Sie sprengen den Rahmen des Üblichen und setzen Impulse ganz neu. Sie ehren das Gute und plädieren zugleich für das bessere Neue. Sie reden Klartext, wenn sie Verfahrensweisen aufgespürt haben, die aus der Zeit gefallen sind.

Und gottseidank: Sie prangern an, was für Kollegen und Kunden eine Zumutung ist. Ihre Vorstöße zielen auf die Verbesserung einer jeweiligen Situation, weil ihre Firma ihnen wirklich am Herzen liegt. Solche Freigeister, Quer- und Weiterdenker müssen wir schützen und ermutigen, wo es nur geht. Sie bringen den Fortschritt in die Welt.

SAATKORN: Ich habe oft das Gefühl, dass Arbeitgeber zwar gern proklamieren, Querdenker zu suchen, aber viel zu oft noch Probleme damit haben, Querdenker dann wirklich zu integrieren und somit langfristig von neuen Denkansätzen zu profitieren. Wie siehst Du das?

Das ist absolut richtig. Weil Querdenker stichhaltige Fragen stellen, Untätigkeit schonungslos attackieren, erstarrte Glaubenssätze ins Wanken bringen und sogar Tabuthemen adressieren, sind sie vielerorts wenig gelitten. Da sie also unbequem sind und mangelnden Konformismus zeigen, werden sie als „Unruhestifter“ apostrophiert. Anstatt von ihnen zu profitieren, werden sie abgelehnt und angefeindet. Und anstatt für ihre Hinweise dankbar zu sein, werden sie Nestbeschmutzer genannt.

SAATKORN: Weshalb ist das eigentlich so?

Tradierte Unternehmen sind autoritäre Systeme. Karriere wird dort durch Anpassung gemacht. Anreizsysteme sorgen für die richtige Richtung. Wer seine Arbeit „at target, on budget, in time“ erledigt, eine Punktlandung auf vorgegebene Ziele schafft und Verfahrenstreue beweist, wird mit Boni und anderen Goodies belohnt.

Wer sich hingegen dem üblichen Tun wiedersetzt, wird sanktioniert. Sobald fremdartiges Neues an das alte prozessadipöse System andocken will, machen sich alle, die was zu verlieren haben, auf den Weg zu Attacke und Ausbremserei. Denn klassische Organisationen funktionieren wie ein Immunsystem. Mit all ihren Richtlinien, Normen, Strukturen und Methoden versuchen sie, Stabilität zu erzeugen und eine feste Ordnung zu bewahren.

Infolgedessen reagieren sie auf Querdenker ausgesprochen allergisch. Okay, mit Details kommt man durch. Wenn aber jemand am Grundverständnis rüttelt und Machtbefugnisse oder Entscheidungen hinterfragt, reagieren die scheinbar Bedrohten mit heftigem Widerstand und schwerem Geschütz.

Handlungsempfehlungen für HR

SAATKORN: Was sind Deine Handlungsempfehlungen Richtung HR Abteilungen, um Querdenker nicht nur erfolgreich zu suchen und zu finden, sondern sie vor allem auch erfolgreich zu integrieren?

Eine gelebte Querdenkerkultur beginnt im Recruiting. Die besonderen Perlen, die, die den Unterschied machen und „das nächste große Ding“ liefern könnten, die Vorwärtsdenker und Zukunftsgestalter, die muss das Recruiting suchen und finden.

Oft ist es aber tatsächlich so: Ein Kandidat verhält sich im Bewerbungsprozess anders als üblich und gegen die Norm? Er hält die gängigen Standards nicht ein? Ein erstes Indiz für späteren Nonkonformismus. Das könnte Ärger geben! Also den/die dann lieber nicht. In Assessment-Centern bestehen die Kandidaten, die das, was in Assessments planmäßig verlangt wird, gut können. Diejenigen aber, die mit anderen als den vorgesehenen Lösungen kommen, die fallen durch.

Auch in Development-Centern arbeitet man an Aufgaben unter Beobachtung, um anerkannte oder erwünschte Ergebnisse abzuliefern. Beides sind Trimm-Stationen für Konformismus. Doch mit Konformismus kann man in einer Hochgeschwindigkeitsökonomie nicht bestehen.

SAATKORN: Wieso denn nicht?

Überall auf der Welt definieren Visionäre gerade das Mögliche neu. Vor allem die technologischen Innovateure sind wie auf Speed. Am laufenden Band entwickeln sie disruptive Ideen, die die Welt ein Stück weit verändern. Wer da nicht mitagiert, wird weginnoviert.

Das Verteidigen veralteter Strukturen und der Mangel an Querdenker-Akzeptanz sind die Top-Hindernisse auf dem Weg in die Zukunft. Und beides hängt eng miteinander zusammen. Große Neuerungen können nur dort entstehen, wo es den passenden Nährboden gibt. Deshalb muss es den Unternehmen gelingen, sich für Querdenker attraktiv zu machen und Querdenkerexpertise ganz gezielt zu entwickeln.

Ich gehe sogar so weit, zu sagen: Querdenkerakzeptanz wird für die jungen High Potentials zu einem maßgeblichen Jobauswahl-Kriterium werden, um einem monotonen Arbeitsleben zu entfliehen. Die Nachwuchskönner agieren weniger konform und weniger konkurrierend, dafür flexibler, vernetzter, autonomer und auch kreativer. Sie wollen sich nicht gängeln oder in ein Schema pressen lassen. Sie sind die Vorreiter des Neumachens und Andersgestaltens. Solche Denke gilt es zu gewinnen und zu erhalten, um im Wirtschaftsgeschehen der Zukunft eine maßgebliche Rolle zu spielen.

SAATKORN: Wer sollte sich „Querdenker verzweifelt gesucht“ Deiner Meinung nach zulegen?

Das Buch erläutert, wie Querdenker ticken, welches Umfeld sie brauchen, wie man exzellente Querdenker an Bord holt, wie man sie führt und ihr Potential kanalisiert. Es ist ein Buch für alle Verantwortlichen in den Unternehmen, für Kollegen von Querdenkenden – und auch für die Querdenker selbst. Denen erkläre ich im Buch, wie sie ihre Sache intern besser verkaufen.

SAATKORN: Anne, vielen Dank für das interessante Gespräch. Und viel Erfolg mit Deinem QUERDENKER Buch!

QUERDENKER VERZWEIFELT GESUCHT – BUCHVERLOSUNG

Wer nun Lust auf das Buch bekommen hat, kann mir eine Email mit dem Betreff „QUERDENKER“ an gewinne@saatkorn.com schicken (bitte Postadresse nicht vergessen). Anne hat dankenswerterweise 3 Bücher in die SAATKORN Lostrommel gepackt. 

Die Gewinner*innen werde ich hier am 21.2. bekannt geben, die Verlosung läuft bis zum 19.2., 0 Uhr. Viel Glück!

Wen das Thema „QUERDENKER“ darüber hinausgehend interessiert, dem sei meine Podcastfolge mit Morten Babakhani empfohlen:

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