PRIDE Index: Interview mit Stuart Bruce Cameron
PRIDE Index: Interview mit Stuart Bruce Cameron
Wie auch in den Vorjahren habe ich mit PRIDE Index Initiator Stuart Bruce Cameron über die im Dezember 2024 neue Auflage gesprochen. Auf geht’s:
SAATKORN: Lieber Stuart, bitte stelle Dich den SAATKORN Leser:innen doch kurz vor.
Mein Name ist Stuart Bruce Cameron. Ich bin Gründer und CEO der UHLALA Group. Seit über 10 Jahren setzen wir uns dafür ein, Unternehmen und Organisationen beim Aufbau eines inklusiven Arbeitsumfelds zu unterstützen und gleichzeitig LGBTIQ+ Talente zu empowern. Wir möchten der Community zeigen, welche Unternehmen offen und wertschätzend sind – dadurch schaffen wir Transparenz und stärken eine Arbeitskultur, die alle einschließt.
SAATKORN: Gerade ist die neueste Auflage des Pride Index veröffentlicht worden. Was ist die Idee dahinter, zum wievielten Male erscheint der Pride Index?
Der PRIDE Index erschien Dezember 2024 zum sechsten Mal in Folge. Er ist eine jährliche Listung aller Unternehmen, die das PRIDE Champion Audit durchlaufen haben. Dabei werden die Unternehmen in Deutschland hinsichtlich ihrer LGBTIQ+-Inklusion und -Akzeptanz bewertet. Ziel des Indexes ist es, zu messen, wie gut Unternehmen ihre LGBTIQ+-Mitarbeitenden unterstützen und wie inklusiv sie ihre Arbeitskultur gestalten. Die Bewertung basiert u. a. auf Kriterien wie Antidiskriminierungspolitik, Mentoring-Programmen, geschlechtlicher und sexueller Diversität in der Führungsebene sowie Sensibilisierungsmaßnahmen.
SAATKORN: Auf Basis welcher Datengrundlage ist der aktuelle Pride Index entstanden?
Der Pride Index basiert auf einer detaillierten Umfrage – dem PRIDE Champion Audit – bei den teilnehmenden Unternehmen. Diese beantworten Fragen zu verschiedensten Aspekten der LGBTIQ+-Inklusion im Arbeitsumfeld, unterteilt in vier Kategorien: Organisationsstruktur, HR, Kommunikation & Sichtbarkeit sowie rechtlicher Rahmen & Regelungen.
SAATKORN: Was sind die wesentlichen Erkenntnisse der diesjährigen Auflage?
Intersektionalität: Die meisten ausgezeichneten Unternehmen berücksichtigen zunehmend die Überschneidungen verschiedener marginalisierter Gruppen (z. B. LGBTIQ+ und People of Color).
Diversity KPIs: Immer mehr Unternehmen setzen auf messbare Kennzahlen, um Fortschritte im Diversity, Equity & Inclusion (DEI)-Management sichtbar zu machen. So können etwa Anteile unterrepräsentierter Gruppen erfasst und potenzielle „gläserne“ Barrieren identifiziert werden.
Verankerung von Diversity-Kompetenzen: Bereits 90 % der teilnehmenden Großunternehmen lassen Diversity-Kompetenzen in die Führungsbewertung einfließen. Das zeigt, dass Vielfalt in allen Unternehmensebenen zunehmend etabliert.
SAATKORN: Gibt es Dinge, die Dich gegenüber der letzten Auflage überrascht haben?
Stärkere politische Positionierung: Unternehmen beziehen zunehmend klar Stellung für Demokratie und Menschenrechte, einschließlich der Wertschätzung von LGBTIQ+. Mehr kreative Lösungen: Wir sehen immer öfter innovative Ansätze rund um geschlechtliche Vielfalt und sexuelle Orientierung, beispielsweise völlig genderneutrale Arbeits- und Lieferantenverträge.
Außerdem wollte ich Dich schon kurz auf unsere neue Jobbörse hinweisen, die wir in Kürze offiziell ankündigen werden. Wir hatten in der Vergangenheit bereits ähnliche Plattformen und konnten aus allen Learnings eine verbesserte Version entwickeln, die sich jetzt noch passgenauer an den Bedürfnissen der Unternehmen und der LGBTIQ+ Community orientiert. Falls das für Saatkorn interessant ist, erzähle ich Dir gerne mehr dazu. Ein separates Interview-Format wäre hier sicherlich ein guter Ansatz, damit beide Themen ihre verdiente Aufmerksamkeit erhalten.
SAATKORN: DANKE für diese Einblicke! Und weiterhin viel Spaß und Erfolg mit dem PRIDE Index!
Die Studie könnt Ihr hier downloaden.