OKR – Objectives & Key Results – so heißt das Buch der aktuellen SAATKORN Buchverlosung. Ich hatte Gelegenheit, mit den Autoren Patrick Lobacher und Christian Jacob zu sprechen. Auf geht’s:
SAATKORN: Hi Patrick, hi Christian, bitte stellt Euch den SAATKORN Leser*innen doch kurz vor.
Hallo Gero, wir sind Geschäftsführer und Inhaber der die.agilen GmbH – einer Organisationsberatung für Agilität und Innovation.
SAATKORN: Euer ganz großes Thema sind Agilität und OKR – Objectives & Key Results. Wie seid Ihr auf dieses Themenfeld gekommen?
Mit Agilität beschäftigen wir uns bereits seit über 15 Jahren – zunächst im Umfeld von Scrum und Kanban, später immer mehr im Bereich Innovation (wie Design Thinking, Lean Startup und LEGO SERIOUS PLAY) und seit 10 Jahren mit Objectives & Key Results (OKR). Treiber dafür war immer, dass bisherige Ansätze immer weniger wirksam wurden und wir nach einer Vorgehensweise suchten, die Wirksamkeit wieder ins ganze Unternehmen zurück bringen sollte. Dabei haben wir auch gelernt, dass ganzheitliche Business-Agilität weniger eine Methode, als mehr ein Mindset ist.
SAATKORN: Inwiefern sind OKR – Objectives & Key Results ein sinnvolles Steuerungsmanagement für Organisationen und was sind die Treiber für die Notwendigkeit von OKRs?
Fast alle Unternehmen und Organisationen sind heute in Umgebungen unterwegs, die sich extrem schlecht vorhersagen lassen. Wir nennen das VUKA und das steht für Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität. Kurz zusammengefasst bedeutet VUKA, dass die “alten” Managementregeln von Jahreszielen, -budgets und -gesprächen in der heutigen Zeit nicht mehr sinnvoll sind – sogar gar nicht mehr funktionieren. Neue Technologien, neue Wettbewerber oder zum Beispiel auch einfach nur eine extreme Wetterlage können Jahrespläne völlig zunichte machen. Und unvorhersehbare und schnelle Entwicklungen wird es in Zukunft immer mehr geben. Die aktuelle Corona-Krise ist da ein ganz extremes Beispiel.
OKR bietet ein Framework und ein Mindset, dass Mitarbeiter, Abteilungen und Unternehmen ermächtigt, schnell, flexibel und wirksam auf aktuelle Ereignisse zu reagieren. Ganz wichtig und für viele einleuchtend ist, dass dabei nicht auf ein allwissendes Management gesetzt wird sondern Lösungen in Team da entstehen, wo das Wissen um die Situation vorhanden ist.
SAATKORN: Welchen Organisationen würdet Ihr den Einsatz von OKRs empfehlen?
Während sich andere Konzepte des agilen Arbeitens vor allem für spezielle Bereiche eignen, wie zum Beispiel SCRUM für das Produkt- und Projektmanagement oder Design Thinking für Innovationen und Entwicklungen, ist OKR eher ein Betriebssystem für Unternehmen oder Teams. Es eignet sich damit für alle Unternehmen, die vor den beschriebenen Herausforderungen einer VUKA-Umgebung stehen.
Nur wenn ein Unternehmen – oder auch eine Abteilung – in klar vorhersehbaren Umgebungen agiert, dann ist OKR nicht nur wenig hilfreich, sondern kann sogar schädlich sein. Ein Beispiel wäre die Reisekostenabrechnung in der Buchhaltung. Hier gibt es klar definierte Prozesse und Wege, es braucht hier keine kreativen und flexiblen Lösungen. Ähnlich sieht es in der standardisierten Produktion von Maschinen oder auch beim Schreiben von Arbeitsverträgen in der Personalabteilung aus. Diese Prozesse können langfristig geplant, optimiert und dann immer wieder ausgeführt werden.
SAATKORN: Die Leser*innen von SAATKORN sind in erster Linie HR Professionals, die sich mit den Themen Employer Branding und Recruiting auseinander setzen. Spielen OKR – Objectives & Key Results hier auch eine Rolle?
Mit OKR werden die relevanten Mitarbeiter empowered in Teams selbst wirksame Lösungen zu entwickeln und umzusetzen. Den frustrierte Vertriebler, der Probleme erkennt, aber nicht angehen kann, “weil die Chefetage das nicht sieht” gibt es damit idealerweise ebenso nicht wie den Controller der Berichte erstellen muss, von denen er weiß, dass sie gar keinen Sinn ergeben. Damit zahlt OKR ganz massiv auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter und darüber auch auf das Image des Unternehmens ein.
Viele Mitarbeiter auf Jobsuche haben auch einfach keine Lust mehr auf “alte” Managementstrukturen und suchen gezielt nach agil aufgestellten Unternehmen. Das gilt längst nicht mehr nur für IT-Berufe. Außerdem zeigen Studien gerade zu jungen Arbeitskräften, dass dort Statusdenken und Jobtitel an Bedeutung verlieren und Werte und moderne Arbeitsweisen immer wichtiger werden, wenn es um attraktive Arbeitgeber geht.
SAATKORN: Was kann man als HRler aus Eurem Buch „OKR – Das agile Betriebssystem für moderne Organisationen“ mitnehmen?
Wir haben in diesem Buch unser Wissen und unsere Erfahrungen aus zehn Jahren OKR-Beratung zusammengefasst. In dieser Zeit haben wir in Startups, KMUs und große Konzerne Workshops zur Agilität durchgeführt und OKR eingeführt, darunter EDEKA, ProSiebenSat.1, Hella und Ströer. Jeder, der sich mit dem Thema Agilität befassen will – egal wie sein Wissensstand ist – findet im Buch eine gute Grundlage, eine Einordnung der wichtigen Begriffe und einfache erste Schritte, wie OKR in Organisationen verankert werden kann. Auch wer darüber hinaus eine Ausbildung zum OKR Master anstrebt oder in seinem Unternehmen die Position des OKR Masters schaffen will, der findet hier die Grundlagen für die Ausbildung. Ergänzend zum Buch bieten wir auch das weltweit umfassendste Videotraining im Bereich OKR an, so dass man sich den gesamten theoretischen Teil der OKR Master-Ausbildung selbst erarbeiten kann. Parallel geben wir unsere Workshops und Trainings zur Zeit sowohl remote als auch in kleinen Kreise als Präsenztrainings.
SAATKORN: Zu guter Letzt: welche ersten Schritte sind es denn, die Ihr Entscheidern empfiehlt, die OKRs einführen wollen?
Zunächst einmal sollte herausgefunden werden, warum man OKR einführen will – also das WHY heraus arbeiten. Dann sollte man sich ausführlich mit den Dynamiken und Prinzipien von OKR auseinandersetzen – entweder über einen DeepDive-Workshop mit uns oder Hilfe unseres Videotrainings und des OKR-Buchs. Anschließend sollte man die agilen Coaches – die sogenannten OKR Master – ausbilden lassen, damit diese bei der Einführung und dem operativen Betrieb von OKR bestmöglich unterstützen können. Nach Festlegung der initialen Parameter (wie Zyklusstart, Zykluslänge, Ziel-Hierachie u.ä.) kann es bereits mit dem Finden der OKR losgehen.
SAATKORN: Ganz herzlichen Dank für das Interview – und viel Erfolg mit Eurem Buch OKR – Objectives & Key Results!
Wer eines von 3 druckfrischen OKR – Objectives & Key Results Büchern gewinnen möchte, sendet mir eine Email mit dem Betreff OKR an gewinne@saatkorn.com – viel Glück! Und bitte vergiss Deine Adresse nicht! 😉