New Work Award 2015: die Gewinner der in 2015 zum zweiten Mal gekürten Unternehmen mit zukunftsorientierten und modernen Arbeitskonzepten wurden gestern Abend im Rahmen einer feierlichen Gala im Museum für Kommunikation vergeben. Der Award wurde in 2014 ins Leben gerufen und ist aus meiner Sicht wirklich beachtenswert. Einerseits aufgrund der Thematik, Unternehmen für moderne Arbeitskonzepte mit Ansatzpunkten in den Themenfeldern Demokratie, Autonomie, Gemeinschaftssinn, Diversität und Kooperation und andererseits aufgrund der Tatsache, dass nach einer Vorauswahl des Ideenlabors zum Thema Neue Arbeit die Abstimmung über die finalen Siegerkonzepte demokratisch über die XING Community erfolgt.
Wer sich mehr für die Hintergründe des Awards interessiert: hier ist die Laudatio von Thomas Sattelberger vom letzten Jahr, die immer noch Gültigkeit hat.
Zurück zum diesjährigen Award: in knapp 4 Wochen haben > 50.000 Menschen über XING Ihr Feedback gegeben und die aus ihrer Sicht spannendsten Konzepte gekürt. Aus über 100 Einreichungen haben sich dann 6 Gewinner ergeben, 3 in der Kategorie KMUs und 3 in der Kategorie Großunternehmen. Und hier sind brandaktuell die Gewinner der diesjährigen NEW WORK AWARDS. Ganz HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH von saatkorn. an:
KLEINE UND MITTLERE UNTERNEHMEN
Platz 3 geht an die DEXINA AG. Im Fokus stehen hier die Themen Demokratie und Autonomie auf Basis einer ganz speziellen Unternehmenskultur:
https://www.youtube.com/watch?v=LXfAz1byqGg
Platz 2 geht an die Haufe-Umantis GmbH. Im Fokus steht das Thema Demokratie. Gemeinsam wird über Strategie, Management und Prozesse entschieden:
https://www.youtube.com/watch?v=-tnJmvkbVPQ
Und der erste Platz in der Kategorie der KMUs geht aus meiner Sicht absolut verdient in 2015 an die auticon GmbH. Fokus: das Thema Diversität:
https://www.youtube.com/watch?v=LQhUVtYCTDk
Kommen wir zu den GROSSUNTERNEHMEN. Hier finden sich naturgemäß 3 bekannte Unternehmen auf den ersten 3 Plätzen:
Platz 3 geht in 2015 an die Microsoft Deutschland GmbH für die Initiative „Way of Work“, welche Autonomie nach vorne stellt:
https://www.youtube.com/watch?v=EPbW7EMXUtk
Wer hier Interesse an mehr Hintergründen hat: im Frühjahr letzten Jahres hatte ich Gelegenheit mit der Microsoft Deutschland HR Chefin Dr. Elke Frank ein Interview zu machen. Einfach hier klicken.
Platz 2 geht an die Daimler AG für die „Space Cowboys“ Initiative. Auch diese Initiative finde ich im Kontext Diversität hochspannend und kommunikationswürdig:
https://www.youtube.com/watch?v=GyaLrNGBEQ8
Der Sieger in der Kategorie Großunternehmen ist in 2015 die Telekom Deutschland GmbH, das Thema ist hier Kooperation:
https://www.youtube.com/watch?v=SqiZOxSBtfk
Neben den offiziellen Gewinnern hat sich die Jury in diesem Jahr dazu entschieden, mit dem Kleinunternehmen HEMA noch ein weiteres Unternehmen auszuzeichnen. Der Hintergrund:
Sonderanfertigungen statt Serienproduktion: Das schwäbische Familienunternehmen HEMA sah sich 2012 mit immer komplexeren Kundenanforderungen konfrontiert – und mit der Herausforderung, diese mit tradierten und althergebrachten Strukturen zu bewältigen. Dass dies nicht funktionieren würde, war dem Hersteller von Sägetechnik und Schneidsystemen schnell klar. Starre Abteilungsstrukturen und Silo-Denken hemmten Kreativität und Effizienz. Unklare Zuständigkeiten und fehlende Regelkommunikation in den Projekten erzeugten Verschwendung, Kundenunzufriedenheit, Wissensverlust und kosten- und zeitintensive Nachjustierungen. – Statt auf eine neue Software oder eine teure Unternehmensberatung zu setzen, hat HEMA ein klassisches Tool aus der IT-Branche übernommen und innerhalb von zwei Jahren erfolgreich in den Maschinenbau implementiert. Mit dem „agilen Projektmanagement“ sind Abteilungsstrukturen und Abteilungsdenken heute in dem Unternehmen mit rund 50 Mitarbeitern Vergangenheit. Stattdessen werden flache Hierarchien, kurze Entscheidungswege, Eigeninitiative der Mitarbeiter und Eigenverantwortung gelebt. Das Team und die Kommunikation stehen im Mittelpunkt. Es entscheidet nicht ein Vorgesetzter, sondern die gesamte Arbeitsgruppe. Eine enorm gesteigerte Liefertreue, eine verbesserte Kundenzufriedenheit und –bindung und eine höhere Motivation und Identifikation der Mitarbeiter sind die Folge. Statt Kommando und Kontrolle stehen nun Teamgeist, Job-Rotation und eine neue Art der Führung im Mittelpunkt der Unternehmenskultur. Als einziges Unternehmen verfügt HEMA unter den Bewerbern in der Kategorie KMUs über eine eigene Produktion und weist eine über 90jährige Geschichte über fünf Generationen auf. Mutig haben die Geschäftsführung und die Belegschaft über Jahrzehnte eingefahrene Betriebsabläufe verändert – und das innerhalb von zwei Jahren. Eine rasante und erfolgreiche Entwicklung, die zeigt, dass New Work nicht nur in jungen Branchen und Büros funktioniert, sondern auch in Familienunternehmen und Industrie erfolgreich umgesetzt werden kann. Veränderungsbereitschaft, Kundenorientierung und Flexibilität sind kein alleiniges Markenzeichen von Agenturen, Start-ups oder Freelancern. Sie passen auch hervorragend zu Tradition, Handwerk und Maschinenarbeit.
https://www.youtube.com/watch?v=98mmfv9bn2E
Anders arbeiten, neue Wege beschreiten: ich bin mir sicher, dass uns „New Work“ als eines der zentralen Themen in den nächsten Jahren weiter begleiten wird. Und entgegen meiner sonstigen Gepflogenheiten mal ein Satz zur Politik: wenn die SPD sich dieses Thema für den nächsten Wahlkampf nicht schnappt und weiter über Mindestlohn fabuliert und Praktikanten sowie Unternehmen das Leben schwer macht verstehe zumindest ich die Welt nicht mehr. 😉