Neue Studie zum Thema Talent Relationship Management von IntraWorlds
In der „Talent Relationship Management Studie 2013“ hat IntraWorlds, der Münchener Spezialist für Talent Sourcing-Lösungen, zum zweiten Mal Studierende und Young Professionals zu Art und Umfang ihrer studienbegleitenden Arbeitserfahrung und den TRM-Aktivitäten der Unternehmen befragt. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer studiert Wirtschafts- oder Ingenieurs-wissenschaften/Informatik – also Studienfächer, deren Studierende besonders heiß begehrt sind. Bei der Befragung der Studierenden wurden auch erwartete und tatsächliche Angebote von Unternehmen gegenübergestellt sowie für TRM-Angebote geeignete Medien verglichen.
Neue Studie zum Thema Talent Relationship Management von IntraWorlds
In alter Verbundenheit mit IntraWorlds hat mir Geschäftsführer Dr. Martin Heibel einige Fragen dazu beantwortet:
saatkorn.: Martin, was war der Hintergrund Eurer Studie zum Thema Talent Relationship Management?
Wir wollten wissen, wie zufrieden die technologieaffine junge Generation mit den Maßnahmen der Unternehmen zur Talentbindung ist. Über welche Medien möchte die Generation Y am liebsten mit einem potentiellen Arbeitgeber in Kontakt bleiben? Sind junge Talente bereit, ihr Profil gegenüber Personalverantwortlichen in offenen sozialen Netzwerken uneingeschränkt freizuschalten? Ein wichtiges Ziel der Studie ist es, von Vertretern typischer TRM-Zielgruppen eine Bewertung der an sie gerichteten TRM-Angebote zu erhalten. Dabei werden insbesondere erwartete und tatsächliche Angebote gegenübergestellt sowie für TRM-Angebote geeignete Medien verglichen.
saatkorn.: Was sind zentrale Studienergebnisse?
Eine Vielzahl der Studienteilnehmer hat bereits Erfahrung in Unternehmen in Form eines Praktikums oder einer Werkstudententätigkeit gesammelt haben. Die meisten der befragten Kandidaten sind damit derzeitige oder zukünftige Jobsuchende und gehören zu der Zielgruppe, für die Unternehmen TRM-Angebote konzipieren und Bindungsprogramme betreiben. 80 Prozent der Befragten beurteilen ihre Arbeitserfahrung als gut und haben Interesse, den Kontakt zu den Unternehmen aufrecht zu halten.
Mehr als die Hälfte kann sich auch einen späteren Einstieg beim ehemaligen Arbeitgeber vorstellen. Tatsächlich aber liegen Wunsch und Wirklichkeit auch bei einzelnen inhaltlichen Angeboten, wie Jobangeboten und Event-Einladungen drastisch auseinander. Hier verspielen Unternehmen leichtfertig die Möglichkeit, mit geeigneten Talenten in Verbindung zu bleiben.
Besonders große Unternehmen verlassen sich häufig darauf, allein aufgrund des Namens oder der Größe der Firma für Arbeitnehmer attraktiv zu sein. Gerade diese enttäuschen in der Bindung der Talente. Die verhältnismäßig schlechtere Bewertung sehr großer Unternehmen im Vergleich zu sehr kleinen Firmen verdeutlicht dies. Insgesamt sind derzeit nur 37 Prozent der Befragten mit dem Talent Relationship Management (TRM) der Unternehmen zufrieden. Fast die Hälfte hält die derzeitigen TRM-Angebote für mittelmäßig bis schlecht, 17 Prozent haben den Kontakt zum Unternehmen deshalb ganz verloren.
saatkorn.: Kandidaten der „Generation Y“ sind heute im Social Web aktiv. Bleiben Unternehmen nicht über soziale Netzwerke wie Facebook oder XING mit den vielversprechenden Kandidaten in Kontakt?
Die Studie ergab, dass soziale Netzwerke wie Facebook, XING oder StudiVZ für effizientes Talent Relationship Management (TRM) weitgehend ungeeignet sind. Denn die meisten Nutzer stellen ihre privaten Profilinformationen gar nicht oder nur sehr eingeschränkt für Unternehmen zur Verfügung. Generell stehen sie der Nutzung offener Netzwerke für berufliche Zwecke sehr skeptisch gegenüber. Fast 80 Prozent der Befragten haben Bedenken, ihre Profilinformationen und damit auch private Daten potentiellen Arbeitgebern zur Verfügung zu stellen.
Somit ist Hauptgrund, der vor allem gegen Facebook spricht, der Datenschutz. Bei XING besitzen die für viele Unternehmen interessanten Zielgruppen wie Studierende der Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) noch kein Profil. Soziale Netzwerke bieten deshalb viele Möglichkeiten für Employer Branding und Personalmarketing aber kaum Raum für erfolgreiches TRM.
saatkorn.: Was ist Euer Fazit? Was sollten Unternehmen tun?
Auf die Wünsche der Studierenden und damit ihrer Kandidaten für einen Berufseinstieg eingehen! Die Studie zeigt, dass die Mehrheit der Studierenden und Young Professionals ihre während des Studiums gesammelte Berufserfahrung sowie den jeweiligen Arbeitgeber positiv bewertet. Damit bietet sich nahezu jedem Unternehmen die Chance, einen wertvollen Talent Pool aufzubauen. Ein firmeneigenes Talent-Netzwerk eines Unternehmens, in dem interessierte Kandidaten selbst ihr Profil pflegen, Kontakte zum Unternehmen knüpfen und Jobangebote finden, ist eine vielversprechende Option. So würden fast 70 Prozent aller Befragten eine solche Talent Community nutzen.
saatkorn.: Schon 2010 habt Ihr eine Studie zu dem Thema durchgeführt. Bitte erläutere den saatkorn. lesern doch, was sich seit der letzten Studie verändert hat?
In der studie von 2010 hat sich gezeigt, dass die Unternehmen sowohl bei der Personalsuche als auch –bindung großen Nachholbedarf hatten. Wir wollten schauen, ob bei anhaltender guter Wirtschaftslage, fortschreitendem demographischen Wandel und sich verstärkendem Fachkräftemangel, die Unternehmen inzwischen reagiert haben.
Trotz fast idealen Voraussetzungen für Talent Relationship Management-Angebote (großen Zufriedenheit mit gesammelter Arbeitserfahrung; Mehrheit kann sich späteren Jobeinstieg vorstellen) – bleiben die Unternehmen auch heute noch immer weit hinter den Erwartungen der Kandidaten zurück.
TRM bildet für Unternehmen eine große Chance, dem aktuellen Fachkräfte-Mangel entgegenzuwirken und dem Wunsch der Kandidaten nach einem exklusiven Blick hinter die Kulissen und einem Netzwerk mit Jobangeboten, Eventeinladungen sowie der Kontaktpflege zu Personalverantwortlichen und Mentoren nachzukommen.
saatkorn.: Lieber Martin, vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg mit IntraWorlds!
Die studie von intraworlds kann hier kostenlos angefragt werden.
Die genannten Studienergebnisse decken sich sehr gut mit unseren Erfahrungen aus der Praxis.
Unternehmenseigene, geschlossene Talent Communities, wie auch access KellyOCG sie anbietet, sind ein sehr effektives Medium zum Auf- oder Ausbau von Talent Relationship Management Programmen.
Die große Zufriedenheit sowohl auf Kandidaten- als auch auf Unternehmensseite zeigt das große Potential solcher Netzwerke – eine klassische Win-Win Situation.