neue studie zeigt status quo zum thema „mobile recruiting“
neue studie zeigt status quo zum thema „mobile recruiting“
momentan boomt das thema an allen ecken und enden: mobile irgendwas (einfach einsetzen: recruiting, employer branding, marketing…) ist der trend der stunde.
ein wenig irritiert nimmt dies zur kenntnis, wer aktuelle studien zur momentanen versorgung der zielgruppe von absolventen und studenten mit smartphones anschaut. so ganz dolle ist das nämlich leider noch nicht. und während wir unternehmensvertreter mit den blackberrys und iphones der neuesten generation begeistert unsere jobstairs oder facebook apps downloaden, ist die zielgruppe noch nicht ganz so weit, kann sich aber immerhin ein leben eher ohne den aktuellen partner (weibliche form stets mitdenken) als ohne das aktuelle handy vorstellen… – dem marketing gott seis gedankt (ich frage mich allerdings wirklich, was das für fragestellungen oder prioritäten in der zielgruppe sind…).
eine ganz aktuelle studie hat das thema „mobile recruiting“ analysiert und ich finde die ergebnisse sehr interessant. eckdaten zur studie:
- durchgeführt von contebis, djm consulting und eco
- initiiert von der hochschule rhein main, forschungsprojekt „remomedia – the next step in recruiting“
- zielsetzung war es, herauszufinden, ob mobile endgeräte als recruiting-kanal bereits eine ernstzunehmende option ist
- durchführungszeitraum war november 2009; 367 personalverantwortliche aus den bereichen personalbeschaffung / personalmarketing haben sich beteiligt
die ergebnisse der studie zeigen, dass das thema mobiles recruiting definitiv ein zukunftsthema ist, welches zur zeit aber in vielen unternehmen noch ganz am anfang steht. hautpzielgruppe sind schüler und studenten, professionals stehen noch nicht im fokus. innerhalb der nächsten 5 jahre wird dem thema ein klares wachstumspotenzial zuerkannt, wenngleich sich viele unternehmensvertreter ausserhalb einer mobilen recruiting website noch nicht viel unter dem thema vorstellen können.
aus meiner perspektive zeigt sich hier einmal wieder, dass viele personalabteilungen anscheinend eher zurückhaltend auf technische innovationen reagieren. es gibt ja schon verschiedene beispiele, die experimente mit mobile tagging (deutsche bahn), smartphone apps (jobstairs) oder mobilen services für bewerber (bertelsmann, mediasaturn) gemacht haben – oft mit positivem entwicklungspotenzial für die zukunft.
das gros der unternehmen scheint – zumindest basierend auf den studienergebnissen – aber eher der meinung zu sein, nur erprobte dinge, die sich bereits auf dem markt durchgesetzt haben, einsetzen zu wollen. mit so einer einstellung wird es zumindest bei it-, social media- und marketing-affinen zielgruppen zukünftig schwieriger werden, zu punkten.
einige meiner meinung nach besonders interessante aussagen der studie:
- 30% der unternehmen behaupten, dass sich ihr unternehmen mit innovativen formen der bewerberansprache präsentieren möchte, aber nur 11% der unternehmen haben bereits die möglichkeit der nutzung mobiler endgeräte für personalmarketing diskutiert…
- immerhin bei 17% der unternehmen wurden mobile endgeräte für produktwerbung eingesetzt. dies zeigt einmal wieder, dass personalmarketing 2.0 in jedem fall nicht alleine von der personalabeteilung, sondern in kooperation mit dem marketing und der öffentlichkeitsarbeit betrieben werden sollte. warum ist man bei der produktwerbung weiter in dem thema als beim personalmarketing?
- 67% der unternehmen vermuten, dass in 5 jahren die ansprache der zielgruppe von studenten und absolventen über mobile endgeräte sinn macht
und als „zückerchen“ zum schluß: nur 14% der unternehmen glauben, dass twitter als anwendung für recruiting und personalmarketing ein hohes nutzen potenzial hat…
sehr interessante studie!
weiterlesen:
prof. dr. christoph beck über personalmarketing heute und in 5 jahren
prof. dr. martin grothe zum thema social media analyse
steffen laick zum veränderten kommunikationsverhalten der generation y
jo diercks zu eassessments und self assessments im kontext employer branding