Neue Studie von wollmilchsau zum Mobile Recruiting: Unternehmen kommunizieren konsequent an Zielgruppen Gen Y und Gen Z vorbei
Liebe/r saatkorn. LeserIn, stell Dir einfach mal vor, Du hast Dein Smartphone verloren. Der erste Gedanke ist für den Einen oder die Andere bestimmt: „Klasse, einfach mal nicht erreichbar sein, herrlich.“ 😉 Der zweite Gedanke dürfte nicht so positiv geprägt sein, nimmt das Smartphone als modernes Arbeitsinstrument inzwischen doch einen ganz fundamentalen Raum ein. Alle Kontakte, Adressen, Emails, News, Social Media Accounts hat man stets zur Hand. Fremde Stadt und ein fußläufiger Termin? – Kein Problem, vom Bahnhof zum Kunden führt einen das Smartphone. Schnell ein Update über Instagram raushauen – auch kein Problem. Undsoweiterundsofort.
Jetzt bin ich Mitte Vierzig und das Smartphone spielt in meinem Leben schon eine wirklich bedeutsame Rolle. Eine ganz andere, nämlich noch viel gewichtigere Rolle spielt das Smartphone bei jüngeren Leuten. Auf saatkorn. konnte man schon eine ganze Menge zur Gen Y lesen, in Zukunft wird es vermehrt auch um die Gen Z (also die heutigen Schüler) gehen. Jeder, der Kids mit „Smartphone fähigem Alter“ hat, weiß, dass die Bedeutung von Smartphones in dieser Zielgruppe noch eine ganz andere ist. Einfach mal schauen, wie die Kids auf dem Schulhof oder beim Weg aus der Schule oder an Bushaltestellen kommunizieren. Für meine 13 jährige Tochter Fay ist jedenfalls Smartphone-Entzug die schlimmste Strafe – so ganz abgeschnitten vom sozialen Leben 🙁
Ergo: die Welt wird nicht mobil, sie ist bereits mobil – in vollem Gange.
Und was machen die Unternehmen? – Nichts. Jedenfalls fast nicht. Die kürzlich von Prospective veröffentlichte Trend Report 2014 zum Thema Mobile Recruiting zeigt eindrucksvoll, dass gerade einmal 12 % der Schweizer Unternehmen (und die Schweiz ist im Themenfeld „Mobile“ weiter als Deutschland) überhaupt Erfahrung mit mobile Recruiting haben. Und lediglich 45 % prüfen aktuell Möglichkeiten des mobile Recruitings:
Die ebenfalls vor wenigen Wochen veröffentliche Studie von Absolventa und der LMU zeigt auf, dass bei der Gen Y das Smartphone für die Jobsuche genau so oft genutzt wird wie der stationäre PC:
Und heute wird die dritte Auflage der Studie „Mobile Recruiting“ von den geschätzten Kollegen von wollmilchsau veröffentlicht – mit in meinen Augen verheerenden Aussagen der 160 untersuchten deutschen Unternehmen. Einige „High“lights aus den untersuchten Unternehmen:
- Nur ca. 22 % haben eine mobile Website
- Nur ca. 18 % haben eine mobil optimierte Jobbörse
- Nur ca. 6 % lassen eine mobile (Vor-)Bewerbung zu
- Nur 6 % bieten eine mobile Karriere-App an
Und das, obwohl zeitgleich die Zahl der mobilen Internetnutzer in allen relevanten Zielgruppen ansteigt, wie die aktuelle ARD/ZDF Onlinestudie zeigt:
Und das, obwohl die mobile Stellensuche im letzten Jahr die dynamischste Entwicklung unter den in der Google Studie „Unser mobiler Planet: Deutschland“ analysierten Aktivitäten erlebt:
In meinen Augen ist das absolut verrückt. Die Gegenwart spielt sich bereits nicht mehr auf dem Desktop ab. Die Zukunft schon gar nicht. Die Unternehmen hinken hoffnungslos hinterher. Wer heute noch glaubt, Schüler über Print oder über den Desktop zu erreichen, irrt gewaltig. Mobil ist die Zukunft – alle oben angeführten Studien belegen dies.
Wer von den saatkorn. LeserInnen ein mobiles Angebot für Schüler und/oder Studenten hat: bitte melden, mache gern einen Bericht dazu.
Und weil über andere meckern ohne selbst was zu tun noch nie mein Ding war, gibt es saatkorn. ab Ende dieser Woche auch endlich in einer mobilen Version 🙂
Schönen Tag allerseits!