Mobile Recruiting – so sind Sie für das mobile Zeitalter gut gerüstet – ein Gastartikel von meinestadt.de:
Kommunikationsverhalten und Nutzerbedürfnisse haben sich radikal verändert. Neun von zehn Deutschen sind online. Alle sieben Minuten greifen wir zum Smartphone. Das gilt auch für die Suche nach einem neuen Arbeitsplatz. 76 Prozent nutzen das Smartphone bereits heute als bevorzugtes Endgerät für die Jobsuche. Und auch der Wunsch, sich direkt mit dem Handy zu bewerben, nimmt deutlich zu. Das zeigt die aktuelle Mobile Recruiting Studie vom Stellenmarkt meinestadt.de, bei der 1.520 Fachkräfte mit Berufsausbildung unter anderem nach ihren Vorstellungen hinsichtlich mobiler Bewerbungsprozesse befragt wurden.
1. Jetzt mobiler werden
Fachkräfte mit Berufsausbildung suchen mobil und möchten sich mobil bewerben. Da nicht-akademische Berufsgruppen zu über 90 Prozent in Online-Stellenbörsen nach neuen Jobs suchen, sind mobil optimierte Stellenanzeigen ein Muss. Noch hinkt ein Großteil der rekrutierenden Unternehmen dieser Erkenntnis in der Praxis hinterher. Nicht einmal bei einem Drittel von ihnen ist der Bewerbungsprozess mobilfähig. Diese zögerliche Haltung könnte Arbeitgeber langfristig Wettbewerbsvorteile kosten: Aktuell springt jeder zweite Kandidat ab, wenn Stellenanzeigen und Karriereseiten nicht mobil angepasst sind.
2. Sich vom Anschreiben verabschieden
Mobile Recruiting läutet in den Bewerbungsprozessen das Ende des klassischen Anschreibens ein. Der Abschied dürfte nicht schwerfallen: Sein Wert für die Kandidatenauswahl gilt als gering – insbesondere bei Fachkräften. Bei vielen Jobs stellt sich tatsächlich die Frage, ob ein Anschreiben überhaupt erforderlich ist – beispielsweise bei Handwerkern oder Logistikern. Jede zweite Fachkraft gibt an, dass das Anschreiben eine “große Hürde” darstellt. Auffällig viele Teilnehmer vergleichen das Erstellen eines Anschreibens sogar mit einer “Schulprüfung” oder einem „Besuch beim Zahnarzt“.
3. Im mobile Recruiting auf Formen der Kurzbewerbung setzen
Für die mobile Bewerbung können traditionelle Prozesse nicht 1:1 übernommen werden. Es braucht daher neue, abgespeckte Lösungen, wie die Kurzbewerbung. Insbesondere Arbeitgeber, die um besonders gefragte Fachkräfte werben, sollten Hürden im Erstkontakt senken. Mit einem vorgeschalteten kurzen Fragenkatalog kann die Auswahl wesentlich leichter und effizienter gestaltet werden. Bei einem Verkaufsfahrer kann darüber beispielsweise der Führerschein einer bestimmten Klasse, die Sprachkenntnisse oder die Erfahrung im Kundenkontakt kompakt abgefragt werden. Große Unternehmen wie Telefonica, eismann oder Henkel haben neue, zeitgemäße Strategien erfolgreich eingeführt. Bei der Daimlertochter Daimler TTS sind die sogenannten One-Click-Bewerbungen, beziehungsweise die 15 Sekunden Bewerbung, ausdrücklich erwünscht.
4. Mobile Bewerbungen in der Kommunikation aufwerten
Bewerber müssen allerdings das Gefühl bekommen, dass ihre mobile Bewerbung willkommen ist. Sonst werden sie das Angebot nicht nutzen. Sie brauchen ein eindeutiges Signal, dass die mobile Kurzbewerbung aus Sicht der Arbeitgeber eine „seriöse Bewerbung“ darstellt. Indem Arbeitgeber die neuen Bewerbungsformate unterstützen und in der Außenkommunikation bewerben, wird eine nötige Akzeptanz vermittelt, die bei potenziellen Kandidaten wiederum Vertrauen schafft.
5. Schneller werden
Im mobile Recruiting läuft alles schneller. Diese Geschwindigkeit führt logischerweise auch im Bewerbungsprozess zu einer anderen Erwartungshaltung. Same-Day-Delivery und sofortige Verfügbarkeit sind im privaten Alltag Normalität. Auch bei der Bewerbung fühlen sich Kandidaten durch wochenlange Rückmeldezeiten schnell verprellt. Darauf müssen Arbeitgeber reagieren, wenn sie keine passenden Kandidaten verlieren möchten. Schon heute erwarten zwei Drittel der Bewerber innerhalb von einer Woche eine Rückmeldung, ob es für sie einen Schritt weitergeht.
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