Michael Witt heute mit einer HR TEC NIGHT Kolumne auf SAATKORN. #havefun
Letzten Donnerstag Abend war es so weit: mit der ersten online HR TEC NIGHT (die direkt in den HR TEC TALK TRESEN umbenamt wurde) startete die Kooperation zwischen den HR TEC NIGHT Machern Michael Witt (oben links), Robindro Ullah (rechts) und SAATKORN (mittig). Da freue ich mich riesig drüber. HIER findest Du den Stream der Veranstaltung. Ich fand ganz besonders Melanie Roth (ganz am Schluß) hörenswert…So. Wie bereits letzte Woche angekündigt, folgen hier nun in regelmäßigen Abständen HR TEC Insights. Heute mit einer Kolumne von Michael. #havefun
DARF MAN DAS?
Eine dieser Diskussionen erfährt gerade eine nahezu weltweite Renaissance und befasst sich mit dem Social Network TikTok. Aber diese Diskussion ist ebenfalls nicht neu. Die Datafizierung der Privatsphäre begann bereits, als die ersten großen Social Media Plattformen wie Facebook oder die großen Suchmaschinen wie yahoo oder google damit begannen Daten zu kommerzialisieren. So ist es heute auch kaum verwunderlich, dass auf Basis von Facebook-Likes Trefferwahrscheinlichkeiten von bis zu 95% mühelos hergestellt werden können.
Der gläserne Mensch ist kein Mythos mehr, sondern schon längst bestehende und uns umgebende Realität. Die Hoheit im Netz hat nicht mehr der Mensch, sondern mit zunehmenden Maße die Algorithmen. Und so kommt es auch, dass jede Person inzwischen eine – seine eigene online Welt besitzt in der sie lebt und handelt. Werbung, Suchergebnisse, Angebotspreise und Urlaubsvorschläge alles auf die eigene digitale Persona angepasst, aus unzähligen online Datenpunkten zusammengetragen und von Algorithmen. bewertet und verarbeitet. Auch das ist nicht neu – sondern gegeben. Wer sich umfänglich im Netz tummelt wird sich dem nicht entziehen können. Es ist ein unausgesprochenes Abkommen zwischen den Usern, dem Netz und den Trackern.
Auf dieses Tun muss dennoch genauer geschaut werden und es lohnt auch immer wieder mahnend den Finger zu heben. Es zeigt sich, dass es auch im Netz Grenzen und Linien geben muss, die es nicht zu überschreiten gilt. Dies zum einen bei der deutlich erkennbaren Verrohung der anonymisierten Onlinesprache aber auch eben bei den vielfältigen online Plattformen und Dienstleistungen sowie für simulierten online Welten .
Das Projekt „Ethics by Design“ will hier dagegen wirken und thematisiert neben digitaler Fürsorge und Nichtdiskriminierung auch die Grundsätze der digitalen Ethik, bei der es darum geht den mit der Digitalisierung einhergehenden moralischen Wandel zu erfassen und den Umgang mit Themen wie Big Data oder die sittlichen Grenzen der Algorithmen zu diskutieren.
Und genau das sind auch die Fragen, mit der sich derzeit viele Unternehmen, Recruiting-Abteilungen und Recruiter:innen beschäftigen, wenn sie dabei auf die Videoplattform TikTok schauen. Darf man eine Plattform im Recruiting-Mix einsetzen, der unterstellt wird bestimmte Personengruppen zu diskriminieren? Darf man sich mit einer Plattform beschäftigen, die sich Spionagevorwürfen stellen muss? Oder muss ich auf einer der Plattformen sein, die derzeit die Plattform schlechthin ist und sich meine Zielgruppe tummelt wie sonst nirgendwo? Es gilt sicherlich abzuwägen wo die Grenzen bei der Nutzung von Plattformen liegen. Die Fragen sind aber so alt wie die Plattformen selbst und die eigene Wahrnehmung und die Verantwortung der Unternehmen wird die Entscheidung leiten. Und immer wird sich dabei die Frage stellen:
DARF MAN DAS?
Michael Witt ist Co-Founder der HR TEC Night, Blogger bei „Lebenswelt Recruiting„. Michael Witt berät rund um Recruiting, hier geht’s zu seiner Website.
Wer mehr über TikTok im Personalmarketing erfahren möchte: HIER klicken. 😉