MAD BUSINESS: Rezension und Buchverlosung!

Mad Business

MAD BUSINESS: Buchverlosungen sind ja ne gute Tradition bei saatkorn. Heute habe ich das Vergnügen, einen Gastartikel von Martina Selig, Chefredakteurin Employer Branding bei Medienfabrik embrace, featuren zu dürfen. Es geht um das Buch „MAD BUSINESS“ von Joerg Bartussek und Oliver Weyergraf aus dem Campus Verlag. 3 Buchexemplare werden übrigens über die saatkorn.-facebook Seite verlost. Einfach dort begründen, warum das Buch ausgerechnet DIR gehören sollte – viel Glück!

Hier aber jetzt erstmal die Infos von Martina rund um „MAD BUSINESS“. Have fun: 

Der Wahnsinn hat Methode

Manchmal fallen mir Bücher in die Hand, deren Inhalte mir noch lange durch den Kopf gehen. „Mad Business“ ist so ein Buch. Den Autoren Joerg Bartussek und Oliver Weyergraf ist eine Mischung aus launiger Realsatire und Originalzitaten gelungen, die kurzweiliges Lesevergnügen bietet, aber auch nachdenklich stimmt. Worum es geht, verrät der Untertitel des Buches: „Was in den Führungsetagen der Konzerne wirklich abgeht“.

bartussekweyergraf

Protagonist ist ein gewisser Paul, den die Autoren in der Ich-Form erzählen lassen. Der Mittvierziger ist überheblich, berechnend, zynisch. Er besitzt zwei Studienabschlüsse, ist seit einem Vierteljahrhundert im Business und der Chef von 400 Leuten. Und findet, dass er jeden Euro seines Gehaltes Wert sei. „Mein Team ist bereits zu mehr als einem Drittel weiblich, damit liege ich klar über dem Konzerndurchschnitt. … Jede zweite Leitungsfunktion wird bei mir von einer Frau ausgefüllt. Jede zweite! … All diese Frauen haben zwei unschätzbare Vorteile: Sie sind gänzlich ungeeignet zum Stühlesägen und bei Gehaltsverhandlungen verkaufen sie sich weit unter Wert.“

Cover-Mad-BusinessDer Leser begleitet Paul durch eine Arbeitswoche, in deren Verlauf das ganze Spektrum des Top-Management-Wahnsinns erkennbar wird: Subtile Machtspielchen, absurde Zahlenakrobatik, kindische Statussymbole, Egomanie, Silodenken, Bullshit Bingo. Es geht den Führungskräften nicht um den Erfolg des Konzerns. Vielmehr steht das Interesse, die eigene Position zu festigen und auszubauen, im Zentrum ihrer Entscheidungen. „Die eigentliche Reifeprüfung jeder hochklassigen PA besteht darin, zu versuchen, die Buchung von Business Class + Tophotel + Haubenlokal mit den pingeligen Reisekostenvorschriften der Firma in Einklang zu bringen. Maria beispielsweise kennt Schleichwege zu verborgenen Budgettöpfen, von denen ich lieber gar nichts wissen will. ,Keine Sorge, Mr. Paul, ich mache das schon!‘ Das tut sie, und es funktioniert jedes Mal.“

Der süffisant formulierte Text könnte dem Leser auf amüsante Weise einen verregneten Nachmittag verkürzen, wenn da nicht die Zitate wären. Die 237 Seiten sind gespickt mit O-Tönen von drei dutzend Top-Managern, die aus dem Nähkästchen plaudern und zum Teil Pauls satirisch überhöhte Erlebnisse noch in den Schatten stellen. Sie bestätigen, dass es vor allem Größenwahn, Geltungsdrang und Gier sind, die das Denken und Handeln in den Chefetagen der Konzerne steuern. Nur wenige Aussagen bewerten die dort herrschenden Verhältnisse neutral oder gar positiv. Die Zitatgeber haben letztendlich auch Paul geschaffen. Denn seine Geschichte entstand auf der Basis von Insider-Interviews mit Managern aus zehn verschiedenen Branchen. 25 Prozent von ihnen sind CEOs, ein Drittel ist weiblich, alle sind aktuell im deutschsprachigen Raum aktiv. Bartussek und Weyergraf, die selbst viele Jahre als Manager in großen Konzernen gearbeitet haben, entlockten ihnen Geschichten und Einschätzungen, die sie nur unter Wahrung ihrer Anonymität preiszugeben bereit waren.

  • „Mein Chef bat mich, doch bitte immer Business Class zu fliegen. Denn ab einem bestimmten Level habe man standesgemäß zu reisen, da dürfe man nicht Economy fliegen.“ (IT-Branche)
  • „Für jeden Partner in einer Unternehmensberatung ist nur eines wichtig: Umsatz machen! Wer Umsatz macht, bestimmt. Und wer keinen Umsatz macht, bestimmt nicht.“ (Beratungskonzern)

Bartussek und Weyergraf sorgen mit dieser ungewöhnlichen Mischung aus Fiktion und Fakten dafür, dass mir häufig die von Pauls Erzählungen provozierten Lacher beim Lesen der O-Töne im Halse stecken bleiben. Das Bild, das sie von der Führungskultur in Konzernen zeichnen, lässt einen hoffen, dass sie maßlos übertrieben haben. Doch die Kommentare im Netz von Managern, die das Buch gelesen haben, sprechen eher dafür, dass es der Realität ziemlich nahekommt.

So – wer nun Lust auf einen tieferen Einblick in diese Welt bekommen hat oder einfach mal eigene Erlebnisse mit fremden Stories vergleichen möchte, kann „MAD BUSINESS“ auf der saatkorn. facebook Seite gewinnen. 3 Exemplare werden dort verlost. Viel Glück!

Gero Hesse

Ich bin Gero Hesse, Macher, Berater und Blogger in den Themenfeldern Employer Branding, Personalmarketing, Recruiting, Social Media und New Work. Mehr Infos über Gero Hesse.

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