HR Trend Report Schweiz: alles wird mobil!
Da isser wieder, der HR Trend Report für die Schweiz vom geschätzten Prospective Team. Nachdem ich den Report in den letzten Jahren auch schon auf saatkorn. gefeatured hatte, war ein erneutes Interview natürlich Ehrensache. Bestellen kann man den HR Trend Report hier. Jetzte aber zum Interview – auf geht’s, das Wort geht an Matthias Mäder:
saatkorn.: Bereits zum fünften Mal habt Ihr den HR Trend Report durchgeführt. Hat sich am Setting für die Studie etwas geändert? Wer wurde zu welchen Themen befragt?
Kurz bevor wir den TREND REPORT 2009 zum ersten Mal durchführten, war in der Schweiz das iPhone lanciert worden. Es hat den Siegeszug der Smartphones eingeläutet. An Mobile Recruiting hatte damals noch kaum einer gedacht. Dieses Thema verfolgen wir seit dem vierten Trendreport intensiv und haben nun die ersten Vergleichszahlen. Zusätzlich haben wir uns dem Thema KPI (Key Performance Indicator) angenommen. Wir finden, dass sich das Recruiting sehr gut über KPI messen und steuern lässt, aber die wenigsten Unternehmen für sich KPI definiert haben und diese regelmässig messen. Seit dem ersten Trendreport hat sich auch bei den Teilnehmern einiges geändert. Seit drei Jahren befragen wir zusätzlich auch noch die französischsprechende Schweiz und mit 187 Arbeitgebern und 1.890 Arbeitnehmer hat sich auch die Anzahl Teilnehmer verfünffacht.
saatkorn.: Welche neuen Erkenntnisse ergeben sich aus der aktuellen Studie?
Mobile wird immer wichtiger. Zum ersten Mal präferieren die Bewerber E-Mail als beliebteste Bewerbungsform, vor der postalischen Bewerbung.
Der Trend zu Bewerbermanagement-Systemen hält weiterhin an. Vermehrt werden von Stellensuchenden Jobinserate an Orten entdeckt, wo sie nicht erwartet werden. Mittlerweilen hat auch jeder 4. Teilnehmer der Studie ein Job-Inserat auf Facebook oder Twitter entdeckt, welches ein Freund/in eingestellt hat.
saatkorn.: Insbesondere das Thema Mobile interessiert mich etwas genauer: welche Überraschungen gibt es in diesem Kontext?
Überraschungen nicht im eigentlichen Sinn. In der Nutzung von Smartphones sind die Schweizer ja bereits Europameister, über 60% der Schweizer nutzen das Smartphone für das Surfen im Internet. 74% unserer Studien-Teilnehmer besitzen ein Smartphone. 79% dieser Smartphone-Nutzer würden mobile Stellenanzeigen nutzen, wenn es sie geben würde und 34% nutzen ihr Smartphone bereits zur Stellensuche. Auch Apps von Online-Stellenbörsen werden zunehmend genutzt. 20% der Teilnehmer, die ein Smartphone nutzen, haben eine Job-App installiert. Letztes Jahr wurden diese von 45% wöchentlich genutzt. Im Jahr 2013 nutzen bereits 63% diese Apps mindestens einmal pro Woche.
Spannend ist auch, welche Erfahrungen Arbeitgeber mit Mobile Recruiting haben – nämlich bislang erst wenige. Aber über 40% der Arbeitgeber prüfen aktuell Mobile Recruiting Möglichkeiten. Da wird noch einiges passieren:
saatkorn.: Welche Rolle spielt Facebook? – Gibt es Social Recruiting bereits? Und wenn ja: Mit welchen KPIs werden die Erfolge gemessen?
Facebook spielt eine immer grössere Rolle auch in der Schweiz. Erste Unternehmen nutzen nun auch in der Schweiz die Möglichkeiten von Facebook, um mittels attraktiven Karriere-Fanpages bei potentiellen Mitarbeiter zu punkten. Hier sind sicher die SBB (Schweizerische Bundesbahnen), Baloise, VBZ (Verkehrsbetriebe Zürich) und die KPMG hervorzuheben. Vermehrt wird auch von Unternehmensseite in das aktive Sourcing investiert. Im Thema „Referral Recruiting“ nimmt Facebook eine wichtige Rolle ein. Dort findet sich dann auch wieder der Schnittpunkt zwischen Referral-, Social- und Mobile Recruiting. Leider liegen uns zu diesem Thema noch keine aussagekräftigen KPIs vor.
saatkorn.: Gibt es regionale Unterschiede in der Schweiz und auch ggf. Unterschiede in verschiedenen Altersgruppen?
Ja die gibt es und die sind wichtig zu kennen. In der französischsprechenden Schweiz ist das wichtigste Business Netzwerk LinkedIn. In der Deutschschweiz hingegen Xing. Auch auf der eigenen Karriereseite gibt es einiges zu beachten. Die französischsprechenden Schweizer wünschen sich vor allem Tipps und Tricks zur Bewerbung und die Deutschschweizer möchten vor allem einen Blick hinter die Kulissen erhalten und Fotos von echten Mitarbeitern sehen.
saatkorn.: Matthias – vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Spaß und Erfolg mit Prospective!