haniel innovation day, thema trainee programme
saatkorn.: jetzt habt ihr ziemlich genau ein jahr nach dem ersten haniel innovation day [link zum blogeintrag interview mit peter und mir] wieder einen solchen workshop organisiert und durchgeführt. um was ging es diesmal?
in diesem jahr haben wir uns dem thema „trainee-programme“ angenommen und die frage gestellt: sind trainee-programme eigentlich interessant für die zielgruppe oder werden sie nur als bessere ausbildung verstanden? und welches zukunftspotenzial haben trainee-programme? oftmals sind die trainee-programme ja alle gleich oder klingen zumindest so. also wollten wir auch die fragen thematisieren: wie unterscheiden sich die einzelnen trainee-programme eigentlich voneinander? und passen die erwartungen von studenten mit denen der unternehmer überein?
um diese fragen zu diskutieren, haben wir mitte märz insgesamt 60 teilnehmer der verschiedenen bedarfsgruppen (studenten, unternehmensvertreter und hochschulprofessoren) zu uns in die haniel akademie eingeladen, die einen tag lang dieses thema von verschiedenen perspektiven diskutieren und beleuchten konnten. weitere informationen sind auch auf unserer haniel webseite zu finden.
saatkorn.: im vergleich zum ersten haniel workshop: was gab es für euch an neuen erkenntnissen?
na ja, das thema „trainee-programme der zukunft“ war ja ein völlig anderes thema, als das thema unsere ersten haniel innovation day„karriere 2.0“. daher sind auch die erkenntnisse andere. wir wollten dieses jahr herausfinden, ob ein trainee-programm grundsätzlich eine attraktive berufseinstiegsmöglichkeit für studenten darstellt und was studenten wie auch unternehmen von einem guten trainee-programm erwarten. und vor allem: welches zukunftspotenzial hat ein trainee-programm – auch vor dem hintergrund von generation y und bologna reform. schließlich ist nicht überall wo trainee-programm draufsteht auch trainee-programm drin.
wir haben dazu im vergangenen jahr eine befragung innerhalb von unternehmen und studenten („haniel-absolventenstudie“) durchgeführt, die eindeutig gezeigt hat, dass die bedarfe von unternehmen und studenten an ein trainee-programm mitunter weit auseinander liegen. und außerdem gibt es in deutschland so gut wie keine transparenz über alle die so genannten oder tatsächlichen trainee-programme, die unternehmen anbieten.
- im großen und ganzen herrscht bei absolventen und unternehmen einigkeit über die anforderungen an ein gutes trainee-programm. die erwartungen der studenten liegen gar nicht so weit weg von tatsächlichen angeboten der unternehmen.
- ein optimales traineeprogramm gibt es nicht, denn so unterschiedlich wie die bewerber und unternehmen sind auch deren erwartungen.
- ein traineeprogramm ist immer nur so spannend wie das unternehmen. image und bekanntheitsgrad spielt also eine nicht unwesentliche rolle.
- flexibilisierung und individualisierung: diese beiden begriffe fassen die mögliche entwicklung zukünftiger trainee-programme zusammen. studenten wollen noch mehr von einem unternehmen kennenlernen, ohne sich zu früh spezialisieren zu müssen. und sie wollen ausreichend möglichkeit bekommen ihr netzwerk aufzubauen und zu pflegen. wir denken in diesem punkt können viele unternehmen noch besser werden.
- als besondere herausforderung wurden die themen eigenverantwortung und gestaltungsfreiraum diskutiert. die studenten wollen maßgeschneiderte programme, bei denen sie ihre stationen nach individuellen neigungen und fähigkeiten mitbestimmen können. auch diese möglichkeit bieten bisher allerdings nur wenige unternehmen, wie ein blick auf die im foyer ausgestellten traineeship-steckbriefe verriet.
saatkorn.: gab es für euch auch überraschende erkenntnisse?
grundsätzlich wurde das trainee-programm als eine gute alternative berufseinstiegsmöglichkeit neben dem direkteinstieg von den studenten identifiziert.
was jedoch überraschend für uns war, war die tatsache, dass die erwartungen von studenten und unternehmen an ein gutes trainee-programm gar nicht so dramatisch voneinander abwichen wie wir dachten. auch der bedarf nach neuartigen elementen wurde seitens der studenten nicht wirklich geäußert. ergo: trainee-programme sind gut und eigentlich von den bausteinen, die angeboten werden (auslandsaufenthalte, mentoren, wechselnde abteilungen, etc.) auch völlig ausreichend.
was wir zudem mit interesse beobachten konnten, war der intensive diskussionsbedarf auf seiten der unternehmensvertreter. hier ging es vornehmlich um fragen wie: was macht ihr? wie macht ihr es? welche probleme treten auf? welche probleme haben wir und wie habt ihr diese gelöst?
saatkorn.: wird es einen nächsten haniel innovation day geben?
ja. der haniel innovation day soll als jährliche reihe aktuelle und zukunftsträchtige hr-themen behandeln. daher wird es im frühjahr 2012 voraussichtlich den 3. haniel innovation day geben. das thema steht jedoch noch nicht fest.
saatkorn.: wie geht es für das thema employer branding bei haniel nun weiter, an was arbeitet ihr gerade konkret?
im moment sind eine menge interessanter projekte bei uns in der pipeline. social media ist natürlich nach wie vor ein thema. so geht am 18.04. unsere „haniel karriere“-facebook seite online. darüber hinaus läuft das projekt „arbeitgebermarke haniel“ und wir setzen unser employer pr projekt fort. natürlich hat auch der haniel innovation day nicht zum selbstzweck stattgefunden. wir möchten unser trainee-programm optimieren und noch stärker auf die bedarfe des unternehmens und der studenten ausrichten. und last but not least wird am 02.dezember der „karrieretag familienunternehmen“ bei uns stattfinden. vielleicht möchtet ihr euch ja auch anmelden. wir würden uns freuen;-)
saatkorn.: und was sind eure ziele kurz-, mittel- und langfristig?
langfristig denken wir, dass das thema „familienunternehmen als arbeitgeber“ stärker in die öffentliche wahrnehmung kommen muss. familienunternehmen haben eine hohe volkswirtschaftliche bedeutung und sind bei vielen studenten & absolventen auch als arbeitgeber beliebt. dennoch kennen viele potenzielle bewerber nur die wenigen großen familienunternehmen. das möchten wir gerne ändern. darüber hinaus gilt es natürlich in diesem kontext auch haniel als arbeitgeber unseren zielgruppen gegenüber bekannter und vor allem attraktiver zu machen.
kurzfristig ist unsere facebook seite natürlich das nächste projekt, das auch sichtbar wird. damit ist aber dann – was social media angeht – nicht schluss. es geht danach um die richtige integration von social media in den personalmarketingmix und die vernetzung aller aktivitäten – wie bei uns z. b. auf meinpraktikum.de, kununu oder xing – auf unserer karriereseite.
saatkorn.: liebe andrea, herzlichen dank für das interview und weiterhin viel erfolg bei und für haniel!