Was macht man mit 2 Mio €? – Interview mit JobUFO Gründer Thomas Paucker
HR Startups bekommen inzwischen richtig Kohle. Makes also me very happy 😉 Letztes Beispiel sind JobUFO, die gerade in ihrer Finanzierungsrunde 2 Mio € bekommen haben. Grund genug, mal wieder (hier JobUFO in der saatkorn. HR Startup Serie) mit Gründer Thomas Paucker zu schnacken. Auf geht’s:
saatkorn.: Hey Thomas, Glückwunsch! – Seit unserem letzten Interview ist viel passiert. Inzwischen habt Ihr durch Eure Finanzierungsrunde 2 Millionen auf der Kante. Wie kam es denn dazu?
Hallo Gero, vielen Dank für die Glückwünsche! Ich gebe das Lob direkt an unser Team weiter. Alle haben in den letzten Wochen und Monaten hart daran gearbeitet, dass wir unsere gesetzten Ziele erreichen und sogar übertreffen.
Man darf dabei auch nicht unsere starken Partner vergessen, ohne die das niemals möglich gewesen wäre. Die 60.000 Bewerbungen allein in 2018 sind natürlich ein super Nachweis, dass Bewerber und Unternehmen uns vertrauen. Unsere fleißige und gute Arbeit hat dann letztendlich auch unsere jetzigen Investoren überzeugt. Wir waren schon länger in Kontakt und haben uns ausgetauscht was JobUFO schon alles heute macht, wie wir Bewerbern und Unternehmen helfen und was wir noch alles vorhaben.
saatkorn.: Und was habt Ihr mit dem Geld nun vor? – Was macht man so mit 2 Mio Euro und JobUFO?
Wir haben viel über Bewerbungsprozesse gelernt und immer ein offenes Ohr für die Herausforderungen der unterschiedlichsten Kunden gehabt. Wir verstehen mittlerweile sehr gut wie wir beiden Seiten – Bewerbern wie Unternehmen – helfen können wieder besser zueinander zu finden. Unser Wissen werden wir jetzt mit Hilfe des Geldes in die Verbesserung unserer bestehenden Angebote und in neue Funktionen stecken.
saatkorn.: Wie hat sich JobUFO denn in den letzten Monaten konkret entwickelt, in Bezug auf das Produkt, Kunden und Kooperationen?
Unsere JobUFO-App haben wir an die Kundenbedürfnisse angepasst. Immer mehr Unternehmen wollten auch Vollzeitstellen und Werkstudierende über unsere Software ansprechen. Da haben wir viele neue Funktionen eingeführt, um der heterogenen Bewerberschaft gerecht zu werden. Zudem sind wir nun zertifizierte Microsoft und SAP-Partner und haben Schnittstellen zu anderen bestehenden Bewerbermanagementsystemen geschaffen, so dass die Nutzung von JobUFO für Unternehmen immer einfacher wird.
Auf Kundenseite kommen jede Woche neue tolle und wohlbekannte Namen wie z.B. IKEA hinzu. Seit ein paar Monaten haben uns zusätzlich auch der Mittelstand und kleinere Unternehmen entdeckt, weil wir extrem gut darin geworden sind auch für nicht so bekannte Unternehmen Bewerber zu begeistern. Dazu haben wir unser Bildungsnetzwerk in ganz Deutschland ausgebaut. Wir haben ja schon lange starke Partner wie die Joblinge oder Partnerschulen, konnte aber gerade das Netzwerk der Schulen erheblich vergrößern.
saatkorn.: Es scheint so zu sein, dass sich das bewegende Bewerbungsfoto durchsetzt. Wie ist die Reaktion aus den HR Abteilungen?
HR-Abteilungen sind offen für neue und sinnvolle Technologielösungen, die sie im Alltag unterstützen und entlasten. Mit JobUFO schaffen wir für die HR-Abteilung mehr Zeit und Platz für die wesentlichen Prozesse wie Bewerbungsgespräche u.ä. und automatisieren ode optimieren das, was manchmal viel Zeit kostet wie das Einpflegen von Stellenanzeigen oder Bewerbungsunterlagen.
saatkorn.: Wie beurteilst Du den Recruitingmarkt kurz-, mittel- und langfristig?
Es wird sehr interessant sein wie sich der Wechsel einiger Branchen vom arbeitgeber- zum arbeitnehmerorientierten Markt gestaltet. Künftig wird es die Herausforderung sein, dass wir passende Bewerber frühzeitig erkennen, unser Suchnetzwerk erweitern, Bewerber dort erreichen wo sie sind und langfristig an uns binden. Dabei kann Software helfen, um dem HR-Bereich mehr Ressourcen für die wesentlichen Tätigkeiten in diesen Prozessen zu geben. Wir beobachten zudem, dass große Unternehmen wie Google und Facebook in den Bereich HR einsteigen und eigene Lösungen bauen. HR ist in Zukunft eines der Themen im Bereich der Technologie.
saatkorn.: Welche Zielgruppen sind für JobUFO zukünftig relevant – aktuell wendet Ihr Euch ja in erster Linie an Schüler, oder?
Wir haben durch unsere Anfänge natürlich einen starken Fokus auf diesen Bereich, aber durch die Kundenwünsche und die Anfragen von den verschiedensten Bewerbergruppen können wir sagen, dass der Wunsch nach dem Einsatz von Bewegbildern im Recruiting nicht an eine bestimmte Zielgruppe gebunden ist. Unser ältester Bewerber ist 63 Jahre alt und wir vermitteln immer mehr Werkstudierende, Vollzeitstellen und sogar die ersten Führungskräfte. Alle Zielgruppen haben gemein, dass Bewegtbild mehr Informationen über den Bewerber zulässt. Kommunikation, die egal auf welcher Karrierestufe eine Rolle spielt, kann so gut dargestellt werden. Und jeder kennt ein Beispiel aus der Praxis, dass jemand immer in das Team passen muss für welches er eingestellt wird.
saatkorn.: Wo wollt Ihr mit JobUFO in 5 Jahren stehen?
Wir haben JobUFO damals gegründet, weil wir dabei helfen wollten, dass Bewerben einfacher und besser wird. Wir haben die ersten Schritte gemacht und einen Platz im Markt gefunden. Unternehmen vertrauen uns und wir hören zu, was man noch alles verändern und verbessern kann, damit HR weiter effizient und erfolgreich arbeiten kann. Mit unserem Ansatz machen wir z.B. Sprachkenntnisse erkennbar, was ein Riesenvorteil ist. Wir haben auch schon die ersten Kunden in Asien und Nordamerika und Globalisierung wird auch im Personal eine große Rolle im HR spielen. Deswegen erweitern wir stetig unser Portfolio an Produkten und Kunden, um in 5 Jahren noch mehr Menschen auf der ganzen Welt noch einfacher in Arbeit zu bringen. Wir freuen uns auf die neuen Herausforderungen!
saatkorn.: Thomas, herzlichen Dank für das Interview – und weiterhin viel Spaß und Erfolg mit JobUFO!
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