Die folgende Infografik zum Fachkräftemangel im Gesundheitswesen von indeed ist aus meiner subjektiven Sicht zur Zeit gleich doppelt interessant: einerseits, weil das Thema an sich für mich (und vermutlich die meisten anderen saatkorn. LeserInnen auch) spannend ist und zweitens, weil ich gerade nach einer OP aus dem Krankenhaus entlassen worden bin und ein spannendes Gespräch mit einem Assistenzarzt geführt habe.
Bei der OP Voruntersuchung kamen wir beide über Fußball ins Gespräch. Es stellte sich heraus, dass der Assistenzarzt großer Bayern München Fan ist. Da das Krankenhaus, in dem ich behandelt wurde, mitten im Ruhrpott steht, war ich natürlich recht verwundert und fragte den Assistenzarzt mehr spaßeshalber, ob er denn aus München käme. Zu meiner Verwunderung hatte ich mit der nicht ganz ernst gemeinten Vermutung voll ins Schwarze getroffen. Auf meine Verwunderung (siehe die Infografik zum Fachkräftemangel im Gesundheitswesen), warum denn jemand als junger Mensch von München nach Herne zieht, kam seine prompte Antwort: „Weil ich hier die beste Ausbildung in meinem Fachgebiet bekomme“. Woran er das denn festmache, war dann meine Frage. Und die Antwort war nun weniger erstaunlich: vor allem Dingen an dem Ruf der Fachabteilung, der direkt mit dem Ruf seines Chefarztes zu tun habe. Somit sei fachlich die beste Ausbildung gewährleistet. Was ihn dann aber vollends überzeugt und schließlich zu seiner Zusage für die charmante Aussicht, die nächsten 3 Jahre fernab von der bayerischen Heimat in einer ihm zuvor gänzlich unbekannten Ruhrgebiets-Kleinstadt geführt habe, sei vor allen Dingen die Authentizität seines Chefarztes nach dem ersten Kennenlernen gewesen. Das Tüpfelchen auf dem i sei darüber hinaus der sehr hohe Anspruch und die Chance, für ein Jahr ein Studienprojekt über seinen Chefarzt in Stanford machen zu können. Dies habe sich aber erst nach seiner Zusage und nachdem er sich im ersten Jahr hart reingehängt habe, heraus gestellt.
Das fand ich natürlich unter saatkorn. Gesichtspunkten sehr spannend – vertrete ich hier doch auch dauernd die These, dass Authentizität und Anspruch bei der Arbeitgeberwahl zentral sind. Schön, wenn dann auf Basis guter Leistungen neben dem „Fordern“ als Arbeitgeber auch das „Fördern“ dazu kommt.
Kurz vor meiner OP habe ich somit noch eine kleine Lehrstunde im in diesem Falle positiven Arbeitgebermarketing eines ansonsten eher provinziellen Arbeitgebers erhalten. Danke an dieser Stelle dafür. Für alle, die sich in dieser Branche mit dem Thema Fachkräftemangel und Recruiting beschäftigen sicherlich spannend: die folgende
Infografik zum Fachkräftemangel im Gesundheitswesen