Workspaces der Zukunft – Arbeitsräume die so sind wie du und ich?
Workspace ist eigentlich ein Begriff, der aus der IT stammt und dort virtuelle Arbeitsumgebungen beschreibt. Er wird aber auch dazu benutzt, um die Art und Weise zu beschreiben, wie wir Arbeit organisieren. Ebenso steht er als Inbegriff für die Zukunft der Arbeit, die Zukunft von unseren Arbeitswelten und die Bewegungen, die es gibt, um dahin zu kommen: für Trends. Trends scheint es einige in diesem Umfeld zu geben, aber einer sticht dabei heraus: Das Büro hat wohl in seiner jetzigen Form ausgedient und die Büropräsenzkultur ist einhergehend die große Verliererin.
Verwaiste Büroflächen oder Glitzer Workspaces?
Wohl oder übel werden fortan die großen Büroflächen verwaisen, die Schlangen in den Kantinen des Landes werden zur Freude Vieler kürzer werden und die morgendliche Rush-Hour im ÖPNV gestaltet sich dann eher wie ein geschmeidig organisierter Schulausflug. Die Arbeitswelt wird, so sagen Studien, ein deutliches Stück bunter, vielfältiger, technischer, individueller, aber auch einsamer werden. Smart Office, Hybrid oder Liquid Office werden die neuen Ansätze genannt, die die persönlichen Bedarfe der Arbeitnehmer*innen mit denen der Arbeitgeber*innen vereinen und in neue Arbeitsformen kultivieren sollen. Arbeit soll bzw. wird, so sagen die, die in die Zukunft sehen können, immer mehr zum Konsumerlebnis werden: aufregend, abwechslungsreich und so perfekt wie möglich soll sie sein. Quasi eine Jochen Schweizer Erlebnisreise für Mitarbeitende mit Spa, Nervenkitzel und persönlicher Erlebnis- und Bedürfnisbefriedigung – alles inklusive. Tschaka, Bääm und Glitzer wohin das müde Arbeitnehmer*innen Auge schaut!
Corona Challenges…und Erkenntnisse
Aber machen wir uns nichts vor – dass alles wir seinen Preis haben! Einen Preis, den nicht nur die Unternehmen mittels Bereitstellung von neuen technisch ausgereiften Technologien und passender Infrastruktur zu zahlen haben. Den Preis zahlen auch wir – wir die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Denn wir haben die Digitalisierung mit zu tragen und in unserem Arbeitsalltag umzusetzen und anzuwenden. Es ist aber kein leichtes Unterfangen. Dies zeigt sich nach einem Jahr Ausnahmesituation, die uns einiges gelehrt hat: Wir wissen mittlerweile, dass manche besser mit mobiler Arbeit zurechtkommen und manche nicht. Wir wissen, dass digitale Führung etwas anderes ist wie Persönliche. Wir wissen, dass Teams sich digital austauschen können, aber auch unbedingt persönlichen Austausch benötigen. Wir wissen, dass ständiges alleine zuhause arbeiten auch zur Vereinsamung führen kann. Und wir wissen zu guter Letzt auch, dass die kommunikativen Fähigkeiten im Homeoffice zunehmend leiden.
Workspaces der Zukunft: sind wir technologisch ready?
Dies alles sind nicht nur Herausforderungen, die es zu meistern gilt, sondern in Teilen handfeste Problemstellungen für die es sowohl Technologie aber auch echte Workspaces, also Büroflächen benötigt. Wir müssen uns also um beides bemühen: um den Aufbau von technischer Infrastruktur, um den Aufbau von persönlicher Digitalkompetenz und um eine neue Form des persönlichen echten Miteinanders in den Büros unserer Unternehmen. Die anhaltende Pandemie hat uns zum Beispiel gezeigt, dass auf Seiten der Technologie BYOD eine der meistgenutzten Strategien war, um überhaupt schnell und zielsicher digital arbeitsfähige Strukturen aufzubauen. Dies kann aber auf Dauer und mit den stetig wachsenden gerade beschriebenen Anforderungen nicht die Lösung sein. Leider ist es um die Unternehmen nicht ganz so gut bestellt. So war neulich repräsentativ zu lesen, dass in Deutschland erst 3% von ihnen „KI-ready“ sind. Heißt, 97% der Unternehmen müssen sich für diese Zukunftstechnologie erst noch grundsätzlich „fit“ machen. Eine Zahl, die aufzeigt, wo die Reise mit dir und mir noch hingehen wird: es wird viel zu erleben, aber auch zu erlernen sein, bis wir da sind wo uns moderne Workspace-Konzepte hinführen möchten.
So weit Gastautor Michael Witt mit ersten Gedanken zum Thema Workspaces. Wer tiefer in einen Dialog einsteigen möchte, kann sich bei Michael Witt direkt melden oder einfach HEUTE (18.2.21, ab 19 Uhr auf Youtube) beim HR TEC TALK am TRESEN „einschalten“. Da wird es zusammen mit Robindro Ullah wieder viele Inspirationen rund um Technologie-getriebene Themen im HR Kontext geben. #havefun