Personio sammelt mal eben schlanke 35 Mio ein – unglaublich. Congrrrratz an dieser Stelle – und natürlich die Frage, wie das bereits für Stammleser aus der saatkorn. HR Startup Serie bekannte Unternehmen mit dem ganzen Geld so macht. 😉 Auf geht’s ins Interview mit Personio Co-Founder Hanno Renner:
Vielen Dank für die Glückwünsche. Wir freuen uns sehr mit Index Ventures nun mit einem Partner zusammenzuarbeiten, der einige der erfolgreichsten Softwareunternehmen der Welt wie beispielsweise Slack oder Dropbox unterstützt. Das Investment werden wir ganz stark dafür nutzen, unsere Software für bestehende und zukünftige Kunden noch besser zu machen. Das bedeutet für uns vor allem auch, noch mehr talentierte Mitarbeiter an Board zu holen. Aktuell besteht unser Team aus 150 Mitarbeitern aus 27 Nationen. Damit haben wir uns im letzten Jahr bereits mehr als verdoppelt und werden auch im kommenden Jahr in allen Funktionen weiter wachsen.
Ich glaube, dass uns vor allem unser ganzheitlicher Ansatz, der den gesamtem Mitarbeiterlebenszyklus umfasst, von der Konkurrenz unterscheidet. Wir unterscheiden zwischen Kernfunktionen der HR-Arbeit wie Recruiting, Onboarding, Lohnbuchhaltung oder Abwesenheiten, um die sich jedes Unternehmen kümmern muss und anderen Funktionen. Diese sind eher kunden- oder branchenspezifisch wie beispielsweise physische Zeiterfassung. Wir selbst konzentrieren uns darauf, die Kernfunktionen zu optimieren und ein System zu schaffen, das die zentrale Plattform bildet. Die Nutzung spezifischer weiterer Funktionen ermöglichen wir unseren Kunden durch Partnerintegrationen und IT-Schnittstellen. Unsere bisherigen Kunden schätzen, dass sie sich mit Personio einen ambitionierten Partner an die Seite holen, der seine Software kontinuierlich verbessern will und dabei viel auf die Meinung seiner Kunden gibt. So sind wir auch abseits unserer Software sehr aktiv in der HR-Szene und schaffen beispielsweise mit Projekten wie unserer Konferenz H.U.G Your HR-Happening moderne Austauschräume für Personaler, die etwas bewegen wollen.
Im nächsten Schritt werden wir an weiteren Partnerintegrationen und neuen eigenen Funktionen arbeiten. Gleichzeitig verbessern wir mit Hilfe unserer Kunden kontinuierlich unser Design und die Nutzerfreundlichkeit der aktuellen Software. 2019 wird für uns außerdem das Jahr der Internationalisierung in weitere Europäische Märkte. Welche Märkte genau ist allerdings noch nicht klar. An der Strategie dazu arbeiten wir gerade.
Unsere Zielgruppe sind kleine und mittlere Unternehmen. Dieser Markt fasst europaweit mehr als 1,7 Millionen Unternehmen (Eurostat, 2017). Viele dieser Unternehmen setzen immer noch Excel Listen und analoge Akten für die Verwaltung ihrer Mitarbeiter ein oder arbeiten mit technisch überholten, manuellen Systemen. Oft funktioniert das auch und dementsprechend ist die Bereitschaft Geld für ein HR-System auszugeben bei der Geschäftsführung nicht gegeben. HR Verantwortliche hingegen erkennen den Nutzen unserer Software jedoch meist schnell, nicht zu Unrecht verbringen unsere Hauptnutzer mehrere Stunden pro Werktag in Personio. Unsere Herausforderung im Markt besteht deswegen oft darin, Personaler richtig zu unterstützen, die Softwareeinführung bei ihrer Geschäftsleitung durchzusetzen.
Dazu haben wir eine ziemlich klare Vorstellung. Basierend auf dem enormen Marktpotenzial und der bisher eher geringen Nutzung von Software ist es unsere Ambition, Personio zur führenden Lösung im Bereich HR Software für kleine und mittlere Unternehmen in Europa zu machen. Index Ventures ist für uns auf diesem Weg der richtige und erfahrene Partner.