HR-Revolution durch Esports: Mit Gaming die besten Köpfe erreichen

HR-Revolution durch Esports: Mit Gaming die besten Köpfe erreichen

Gaming und Esports – also wettbewerbsorientierte Gaming – haben sich von reinen Freizeitaktivitäten zu relevanten Werkzeugen in den Bereichen HR und Employer Branding entwickelt. Unternehmen können diese Bereiche nutzen, um ihre HR-Ziele zu erreichen. Beispielsweise um Mitarbeitende zu gewinnen und zu binden, junge Talente anzusprechen, die Digitalisierung voranzutreiben und eine moderne, diversitätsfreundliche Arbeitskultur zu etablieren.

Im aktuellen Teil der SAATKORN Esports-Serie erklärt uns Gastautor Alexander Albrecht von BUILD A ROCKET, wie HR-Ziele mit Gaming und Esports erreicht werden können (Bild oben: LEC Finalevent in München – Quelle: BUILD A ROCKET):

In Zeiten von Fachkräftemangel und „War for Talents“ stehen Unternehmen vor der Herausforderung, die richtigen Mitarbeitenden für sich zu gewinnen. Um hier die Nase vorn zu haben, sind kreative, neue Wege gefragt. Ein Beispiel für einen solchen innovativen Ansatz ist Gamification, also die Integration spielerischer Elemente beispielsweise in den Recruiting-Prozess. Dadurch können Bewerbungsverfahren attraktiver gestaltet und gleichzeitig Einblicke in die Fähigkeiten und das Verhalten der Kandidaten gewonnen werden. Unternehmen wie SAP und AXA setzen beispielsweise Esports-Turniere ein, um potenzielle Mitarbeitende in einem realen Wettbewerbsumfeld zu beobachten und so relevante Informationen zu sammeln. Diese Ansätze im Recruiting tragen dazu bei, die richtigen Talente zu finden und langfristig zu binden.

Die Integration von Gaming in die Unternehmenskultur bietet sowohl Chancen im Recruiting als auch Möglichkeiten zur Förderung eines dynamischen und innovativen Arbeitsumfeldes. Esports kann Teil von Ausbildungsprogrammen sein, wie es die AXA bereits macht, oder auch für das Teambuilding und die Mitarbeiterförderung eingesetzt werden. Als strategisches Instrument genutzt, können Esports essenzielle organisatorische und kulturelle Transformationen im Unternehmen herbeiführen.

Gleichzeitig bringen Gamer auch Talente und Vorzüge mit, die sie besonders attraktiv für Unternehmen machen: Sie sind digitalaffin, können sich über lange Zeit hinweg konzentrieren und sind es gewohnt, mit anderen Mitgliedern der Community remote und größtenteils auch auf Englisch zu kommunizieren. Darüber hinaus fördert das Spielen an PC und Konsole fördert sowohl technische Fähigkeiten als auch Soft Skills wie Kreativität, emotionale Intelligenz und kritisches Denken.

Junge Talente durch Esports erreichen

Gamer sind zwar in allen Altersgruppen zu finden, aber laut Statista spielen 91 Prozent der 16-29-jährigen zumindest hin und wieder Computer- und Videospiele. Das ist besonders relevant, wenn es um die Ansprache dieser jüngeren Generationen geht. Denn die Generationen Z und Alpha lassen sich schwer über traditionelle Rekrutierungsmethoden ansprechen – sie lesen kaum noch Printmedien und bewegen sich online anders als Millennials oder die Generation X. Gaming und Esports bieten demnach eine Möglichkeit, sie direkt zu erreichen.

Für die Generationen Z und Alpha ist es wichtig, dass Unternehmen authentisch und auf Augenhöhe kommunizieren. Dazu ist es unerlässlich, dass sich Unternehmen mit ihnen, ihrer Lebenswelt und ihren Hobbys auseinandersetzen. Will ein Unternehmen im Gaming-Bereich aktiv werden, muss es zudem verstehen, wie die Community funktioniert. Nur so können relevante, auf die Interessen der Zielgruppe zugeschnittene Inhalte erstellt und eine positive Wahrnehmung des Unternehmens gefördert werden.

Unternehmen wie die Techniker Krankenkasse und SAP nutzen Esports, um ihre Arbeitgebermarke bei jungen, digital-affinen Talenten zu positionieren. Aktivitäten wie das Sponsoring oder auch das Veranstalten von Esports-Turnieren schaffen Berührungspunkte, die das Vertrauen und die Bindung der jungen Zielgruppe stärken. Gleichzeitig kommen Unternehmensvertreter mit den potenziellen Arbeitnehmern ins Gespräch und können über Esports eine gemeinsame Bindung aufbauen.

HR-Revolution durch Esports und Gaming

Esports ist nicht nur ein Produkt der Digitalisierung, sondern kann diese auch vorantreiben. Unternehmen, die sich im Bereich Esports engagieren, können die Learnings aus ihrem Engagement in ihre HR-Strategie integrieren und von den technischen Innovationen der Branche profitieren.

SAP hat beispielsweise ein spezielles Analyse-Tool für Esports entwickelt, das von „Team Liquid“ – dem von SAP gesponsorten Profiteam – während offizieller Matches genutzt wird, um die Leistungen und das Potenzial der Spieler zu visualisieren. So können die Trainer fundierte Entscheidungen über Spiel- und Mannschaftsstrategien treffen. Ein solches Tool könnte auch im HR-Management genutzt werden, um die Förderung und strategische Einsatzplanung von Mitarbeitenden zu unterstützen. In engem Zusammenhang mit der Digitalisierung steht der Begriff New Work, der flexible, kollaborative und digitale Arbeitsformen beschreibt. Diese Arbeitsformen sind in der Gaming- und Esports-Kultur tief verankert. Gamer sind es gewohnt, in virtuellen Teams zu arbeiten, remote zu kommunizieren und komplexe Aufgaben digital zu bewältigen. Diese Fähigkeiten sind in modernen Arbeitsumgebungen nützlich, die auf Flexibilität und digitale Zusammenarbeit setzen.

Gleichzeitig fördern Gaming und Esports Diversität und Inklusion – also Werte, die innerhalb der Gaming Community großgeschrieben werden. Denn in der Gaming-Welt spielen Geschlecht, Herkunft oder kulturelle Unterschiede eine untergeordnete Rolle – entscheidend sind die Fähigkeiten und das Engagement der Spieler. Diese Kultur der Gleichberechtigung und Inklusion hilft Unternehmen dabei, ein diversitätsfreundliches Arbeitsumfeld zu schaffen. Auch bei Teamevents fördern Esports – im Vergleich zu anderen Sportarten beispielsweise – die Teilhabe. Denn anders als Fußball und Co. werden Esports in der Regel sitzend am PC oder an der Konsole gespielt.

Recruiting-Ziele auf neuen Wegen erreichen

Gaming und Esports sind wichtige Werkzeuge im HR-Management. Sie bieten Unternehmen die Möglichkeit, gezielt Mitarbeitende zu gewinnen und zu binden, junge Talente anzusprechen, die Digitalisierung voranzutreiben und eine moderne, diversitätsfreundliche Arbeitskultur zu etablieren. Unternehmen, die diese Potenziale nutzen, können sich als attraktive Arbeitgeber positionieren und die Herausforderungen einer zunehmend digitalisierten und diversifizierten Arbeitswelt erfolgreich meistern.

 

Weitere Teile der SAATKORN Esports Serie:

Hier noch 2 Tipps für alle SAATKORN Fans:

INTERESSE AN RECRUITING, RETENTION & HR-TECH?

Dann abonniere jetzt den SAATKORN Newsletter!
Jeden Sonntag gibt’s dann ab sofort alle SAATKORN Podcasts & Artikel der kommenden Woche in Dein Postfach: https://www.saatkorn.com/newsletter/

SICHER DIR DEINE PERSÖNLICHE LEARNING JOURNEY RUND UM EMPLOYER BRANDING, RECRUITING & TALENT INTELLIGENCE

Am 7. November 2024 werden die diesjährigen Trendence Awards live on stage in Berlin vergeben.

8 Award-Kategorien, 20 Pitches live vor Ort und eine LearningJourney für Dich!
Weiterbildung neu gedacht: Du kannst live mit dabei sein, wenn 20 state of the art Lösungen rund um Employer Branding und Recruiting live von den Unternehmen auf der Shortlist vorgestellt werden. Und: Du kannst live vor Ort und zusammen mit der hochkarätigen Jury mitvoten und entscheiden, welche Unternehmen die Awards mit nach Hause nehmen.

Tickets für das Award-Event des Jahres ab sofort hier: https://embrace.family/awards/

 

 

 

 

Gero Hesse

Ich bin Gero Hesse, Macher, Berater und Blogger in den Themenfeldern Employer Branding, Personalmarketing, Recruiting, Social Media und New Work. Mehr Infos über Gero Hesse.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert