Hochschulranking: Münchener Unis vorn
Hochschulranking: Münchener Unis vorn – so könnte ganz ganz kurz zusammen gefasst das UNIVERSUM Hochschulranking 2015 in 4 Wörtern aussehen. Aber es steckt natürlich mehr dahinter. Ich hatte Gelegenheit kurzfristig beim Universum Country Manager Stefan Lake nachzufragen. Auf geht’s:
saatkorn.: Das Universum Hochschulranking liegt vor. Zum wievielten Male wurde es durchgeführt, wer wurde befragt?
Für das Hochschulranking befragt Universum seit 2007 deutschlandweit jährlich über 500 Personalverantwortliche. In diesem Jahr nahmen 540 Personalverantwortliche von Unternehmen mit 10 und mehr Mitarbeitern teil.
saatkorn.: Nach welchen Kriterien entsteht diese Rangfolge?
Bei unserem Hochschulranking liegt der Fokus auf Praxisrelevanz. Wir haben die Personalverantwortlichen danach gefragt, welche Universitäten und Fachhochschulen die Studierenden am besten für die Bedürfnisse ihrer Unternehmen ausbilden. Die Hochschulen werden aus nach Fachrichtungen geordneten Listen ausgewählt. Zur Auswahl stehen wirtschaftsnahe Fachrichtungen wie BWL, VWL, Wirtschaftsingenieurwesen, Wirtschaftsinformatik, Maschinenbau, Elektrotechnik, Informatik und Naturwissenschaften.
saatkorn.: Was sind die zentralen Ergebnisse des Rankings? – Welche Hochschulen beziehungsweise Fachhochschulen sind pro Fachrichtung besonders empfehlenswert?
Die Münchener Unis bilden aus Sicht der Personalverantwortlichen die Studierenden besonders gut für die Bedürfnisse von Unternehmen aus. Im Ranking der Universitäten liegt die Ludwig-Maximilians-Universität München in den wirtschaftswissenschaftlichen Fachbereichen VWL und BWL sowie in der Fachrichtung Jura jeweils auf dem ersten Platz. Die TU München liegt in den Fachrichtungen Wirtschaftsinformatik, Elektrotechnik und Informatik vorn. Den Spitzenplatz in den Fachbereichen Maschinenbau, Wirtschaftsingenieurwesen und in den Naturwissenschaften belegt die RWTH Aachen.
Auch bei den Fachhochschulen kann der Standort München punkten: Sowohl in Informatik, als auch in Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsingenieurwesen nimmt die Hochschule München den Spitzenplatz im Ranking ein. Bei den Maschinenbauern und Elektrotechnikern steht die Fachhochschule Aachen auf Platz eins. In den Wirtschaftswissenschaften sehen die Personalverantwortlichen die Fachhochschule Köln auf dem ersten Platz.
Wir haben die Personaler auch danach gefragt, welche Kriterien für sie bei der Auswahl eines Bewerbers besonders wichtig sind. Die Antwort ist eindeutig: Die Persönlichkeit des Bewerbers und Praxiserfahrung sind die beiden zentralen Kriterien bei der Einstellung. Eine Promotion, ein MBA-Abschluss und von welcher Art von Hochschule die Bewerber kommen, Uni oder FH, staatlich oder privat, ist für die Personalmanager weniger wichtig.
saatkorn.: Und wie sehen die Chancen für Absolventen nach dem Studium auf dem Arbeitsmarkt aus?
Die Absolventen haben auf dem Arbeitsmarkt derzeit gute Karten. Wer über die richtigen Softskills verfügt und einen akademischen Abschluss in einem wirtschaftsnahen Fachbereich vorweisen kann, muss sich um einen Arbeitsplatz keine Sorgen machen. Für die Unternehmen ist die Lage weniger rosig. Sie suchen in manchen Regionen bereits händeringend nach geeigneten Talenten. Insbesondere der Bedarf an Ingenieuren und Informatikern steigt. Hier hat sich das Kräfteverhältnis bereits umgedreht. Nicht die Absolventen bewerben sich bei den Unternehmen, sondern die Unternehmen müssen sich bei diesen besonders gefragten Talenten bewerben.
saatkorn.: Herr Lake, vielen Dank für das Interview.