Pflichtlektüre für Alle, die digitale Produkte und Services entwickeln wollen (oder müssen :-)): das DIGITAL INNOVATION PLAYBOOK. Druckfrisch aus der Presse hatte ich Gelegenheit, mich intensiv dazu mit Ko-Autor Christian Beinke auszutauschen. Und das Tollste: ich verlose 2 Exemplare. Aber der Reihe nach:
saatkorn.: Christian, bitte stelle Dich den saatkorn. LeserInnen doch kurz vor.
Ich bin einer von 30 Mit-Gründern der Innovation-Beratung Dark Horse. Seit mittlerweile sieben Jahren helfen wir unseren Kunden bei der Entwicklung von Services und Produkten angepasst an die Bedürfnisse ihrer Nutzer. Gemeinsam mit unseren Kunden entwicklen wir in sehr kurzer Zeit gemeinsam Lösungen. Im Prinzip verkaufen wir so „Entrepreneurship“, wenn man so will. Unsere Kunden erfahren so in der Zusammenarbeit mit uns, wie man sehr schnell und effektiv neue Ideen entwickelt, ausprobiert und umsetzt. Das hat dann natürlich auch immer eine Kultur-Wandel Perspektive. Die Projekte entwickeln schnell eine Eigendynamik, die dafür sorgt, das sich die Mitarbeiter verändern und damit auch ein Stück weit das Unternehmen.
saatkorn.: Nach Eurem auch in der Rückschau immer noch spannenden Buch „Thank God it’s Monday“ habt Ihr just ein zweites Buch herausgebracht: das „Digital Innovation Playbook“. Wie seid Ihr auf die Idee zu diesem Buch gekommen?
Dieser Dualismus war auch der Ausgangspunkt für unser erstes Buch. Arbeitsergebnisse, Arbeitsweise und Arbeitsort sind aus unserer Perspektive sehr eng verknüpft. In „Thank God it’s Monday“ thematisieren wir, wie unsere eigene Arbeitsweise uns selber dazu bewegt hat, uns einen Arbeitsplatz zu gestalten, so wie wir ihn uns wünschen. Thematisch eingebettet ist dies in die gesamtgesellschaftliche zukünftige Veränderungen der Arbeitswelt, wie diese verknüpft sind mit eventuellen Generations-Fragen und unserer ganz persönlichen Suche als Unternehmen einen perfekten Arbeitsplatz für uns selber zu gestalten. Dieser Gestaltungsanspruch – Etabliertes in Frage zu stellen und für sich verändernde Bedürfnisse umzugestalten – ist charakteristisch für unsere Arbeit und das was wir natürlich auch für unsere Kunden tun.
Dieses Gestalten, also die Frage, wie man denn Ideen entwickelt, bewerten kann, wie gut diese sind und wie man diese dann systematisch in die Welt bringen kann, war nicht Teil von „Thank God it’s Monday“. Dafür haben wir jetzt ein ganz praktisches „Playbook“ herausgegeben. Dieses gibt einen Rahmen an die Hand, wie das große Ganze funktioniert und beschreibt sehr ausführlich Methoden, wie man einzelne Ergebnisse innerhalb der Innovationsentwicklung erzeugt.
saatkorn.: Wer sollte Eurer Meinung nach das „Digital Innovation Playbook“ lesen?
Eine der spannendsten Beobachtungen während der letzten Jahre war eigentlich, dass wir erleben mussten, dass die Innovationsentwicklung innerhalb von Unternehmen in den seltensten Fällen an den Ideen scheitert. Meistens liegt dies an mangelndem Verständnis für die Güte von Ideen, mangelnder Kommunikation und anderen internen Hürden. Das Playbook setzt genau hier an. Anstatt einen Prozess zu beschreiben, geben wir mit dem Innovation Board eine Ergebnis-Zusammenfassung vor. Diese dient als Schnittstelle zwischen den Machern – also denjenigen, die sich mit der eigentliche Entwicklung von neuen Services und Produkten beschäftigen – und den Managern, diejenigen, die über Budget, Ressourcen und alles weitere Entscheiden.
Dementsprechend bedienen wir mit dem Playbook zwei Zielgruppen. Normalerweise ein absolutes No-Go bei Büchern. In unserem Fall aber unerlässlich. Denn nur gegenseitiges Verständnis und eine gemeinsame Sprache zwischen den einzelnen Ebenen im Unternehmen kann die oben angeführten Probleme lösen und dazu führen dass langfristig mehr gute Ideen in die Umsetzung kommen.
saatkorn.: Das Buch startet mit der Erläuterung des „Innovation Boards“, welches als Framework den Rahmen für das „Digital Innovation Playbook“ gibt. Was ist das Innovation Board genau, wie funktioniert es?
Das Innovation Board ist demnach das Herzstück des Buches. Es stellt die wichtigsten Punkte, die man beantworten können muss sehr übersichtlich da. Dabei ist zu beachten, dass das Innovation Board hier als Ergebnis-Zusammenfassung dient. Diese kann immer wieder verändert werden und ist sozusagen das lebende Tagebuch des Projektteams. Das Projektteam sieht so sehr schnell zu welche relevanten Punkte sie noch erarbeiten müssen und können so den eigenen Arbeitsprozess selbstbestimmt steuern. Einer der größten Fehler aus unserer Perspektive ist es zu glauben, dass Innovationsentwicklung über einen Prozess gesteuert werden könnte. Mit dem Innovation Board wollen wir den Projektteams eine Möglichkeit geben, durch die Ungewissheit einer Innovationsentwicklung zu navigieren ohne in zu starren Prozessen unnötig wertvolle Arbeitszeit zu verschwenden.
Aus Management-Perspektive bietet das Innovation Board einen ganz anderen Vorteil. Im Unternehmen müssen sorgfältig Ressourcen und Chancen gegeneinander ausgewogen werden. Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Ideen und Konzepten ist daher sehr wichtig. Doch die Ergebnis-Darstellung, die das Innovation Board liefert können auch komplett unterschiedliche Konzepte miteinander verglichen werden und strategische Produktentscheidungen so einfacher und transparenter gestaltet werden.
saatkorn.: Drauf aufbauend ist das „Digital Innovation Playbook“ dann in 4 zentrale Themenfelder eingeteilt. Vielleicht kannst Du diese kurz vorstellen? – Lost geht’s mit dem Teil „Explore“…
Ein Produkt-Konzept beginnt im Kopf üblicherweise mit einer initialen Idee und wird dann immer konkreter, bis ein beweisbares und am Markt testbares Produktkonzept steht. Diese Konkretisierung als Prozess abzubilden und zu vereinheitlichen kann nicht funktionieren. Stattdessen durchläuft man auf dem Weg der Konkretisierung immer wieder unterschiedliche Denk-Modi. Wir bilden mit den Modulen bzw. Themenfeldern genau diese unterschiedliche Art zu denken ab. Im Explore-Modul befindet man sich im „Sherlock-Holmes“ Modus. D.h. wir versuchen aktiv Bedürfnisse und Problem zu entdecken, die unsere relevanten Nutzergruppe haben könnten. Aber wir versuchen wirklich so vorzugehen wie der berühmte Detektiv und blenden eventuelle Lösungsideen weitestgehend aus. Im Create-Modul könnte man behaupten, wir befinden uns im MacGyver-Modus. Hier fragen wir uns nicht mehr „warum“ sondern „warum nicht“. Dieser Denk-Modus hilft uns für die identifizierten (und am besten schon überprüften) Probleme der Nutzer Lösungen zu entwickeln. Im Evaluate-Modul drehen wir das wieder um und versuchen ganz aktiv unsere eigene Konzepte zum Scheitern zu bringen. Das klingt konterintuitiv, ist aber die einzige Möglichkeit die Grenzen unseres Konzepts zu erkennen und herauszufinden, wie unsere Ideen bei den potenziellen Käufern wirklich ankommen. Diese Denk-Modi durchlaufen wir innerhalb eines Projektes immer mehrmals und angepasst an die Umstände. Zu jedem Modul geben wir einige Methoden an und beschreiben diese recht intensiv. Eines der Dinge, die uns in den meisten Methoden-Büchern oft zu oberflächlich geschieht. Wir haben uns bei der Beschreibung der Methoden daran orientiert, wie wir in Workshops unseren Kunden diese Methoden beibringen.
Der Frame-Teil sticht aus dieser Einteilung hervor. Frame erläutert, welche Rahmenbedingungen im Unternehmen geschaffen werden müssen, damit Projektteams erfolgreich mit dem Innovation Board arbeiten können. Dies geht soweit, das wir Ablaufpläne für Übergabe-Workshops zwischen den Projektteams und den Entscheiden vorgeben.
saatkorn.: Welche Ziele können LeserInnen mit Eurem Buch erreichen? Warum lohnt es sich, das „Digital Innovation Playbook“ durchzuarbeiten?
Kurz und knapp. Diejenigen, die eigene Ideen voranbringen wollen bekommen mit dem Playbook zum Einen ein Framework, das Ihnen hilft relevante Arbeitspakete zu identifizieren, sowie Methoden wie diese Arbeitspakete zu erledigen sind. Dieser Leser findet vor allem das Innovation Board und die dazugehörigen Methoden interessant.
Möchte jemand Innovationsentwicklung im Unternehmen voranbringen, diese vereinheitlichen und vergleichbar machen, kann das Innovation Bord benutzen um dies herzustellen. Außerdem findet dieser Leser wichtige Hinweise bezüglich der Anbindung an das Unternehmen und welche Standard-Fehler vermieden werden müssen. Dazu dient vor allem das Innovation Board und das Frame-Kapitel.
Wir selber verfolgen natürlich auch ein Ziel. Wir haben in den letzten Jahren vor allem Eins gelernt. Je besser unsere Kunden Innovationsentwicklung verstehen, desto einfacher und effizienter ist die Zusammenarbeit. Wir selber sind ja für die Unternehmen, für die wir arbeiten, Gestalter von Produktkonzepten und Services. Das Innovation Board hilft uns damit selber unsere Ideen zu kommunizieren und in die Umsetzung zu bringen.
Übrigens: alle Frameworks und Templates aus dem Buch stellen wir zur Zeit kostenfrei zur Verfügung unter digital-innovation-playbook.de. Hier kann man sich gerne einen ersten Eindruck verschaffen, das Innovation Board drucken und einfach mal für eine eigenen Idee ausprobieren.
saatkorn.: Christian, vielen Dank für das Interview.
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