Im dritten Teil der SAATKORN Gen Z Serie in Kooperation mit JobTeaser geht es heute im Interview mit JobTeaser Founder und CEO Adrien Ledoux um die Frage, welche Tools für die HR Abteilungen besonders gut geeignet sein können, um bei Ansprache und Rekrutierung der Gen Z zu helfen. Auf geht’s:
SAATKORN: Welche Tools sind für HR Abteilungen wichtig, wenn man möglichst effektiv mit JobTeaser arbeiten möchte?
JobTeaser ist die richtige Plattform, um Studierende ganz lokal oder europaweit zu erreichen. Hier können Unternehmen Studierenden ihre Botschaften über Videos, Fotos und knackige Texte schmackhaft machen und attraktive Praktika-, Werkstudenten- und Einstiegsstellen anbieten. Dies können Unternehmen über das sogenannte Multiposting tun: Mit ein paar Klicks suchen sie alle Hochschulen und Unis im Netzwerk von über 600 Hochschulen aus, an denen das Jobangebot online für Studierende einzusehen sein soll.
Das Schöne ist, dass man hier mit seinem Unternehmensangebot den kompletten Student Life Cycle abdecken kann und den Studierenden schon während eines Praktikums kennenlernen und vielleicht über eine Werkstudentenstelle binden kann.
Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, Studierende aktiv über ein Matching-Tool mit einem Jobangebot anzusprechen. Auf Basis von einer keywordbasierten Suche auf JobTeaser, schlägt das Tool passgenaue Studierendenprofile vor, die der Recruiter dann mit dem Angebot direkt anschreiben kann, sofern dieser dem Prozess vorher ausdrücklich zugestimmt hat und ihm das Angebot zusagt. Diese Sourcing-Form erspart Zeit und das Durchsuchen ellenlanger Bewerberprofillisten.
SAATKORN: Wie ist Euer Eindruck in den verschiedenen Ländern: Wie aufgeschlossen sind die HR-ler für moderne Arbeitsweisen?
In Deutschland stoßen wir auf große Resonanz. Unternehmen suchen händeringend nach Tools, um junge Talente anzusprechen. Da sie sich ohnehin oft an regionale Unis und Hochschulen wenden, kommt ihnen die Plattform gelegen. Es ist eine enorme Zeitersparnis mit einer Plattform viele interessanten Hochschulen und Unis auf einmal abdecken zu können.
Bei vielen Recruitern hat in Zeiten des Fachkräftemangels aus der Notwendigkeit heraus ein Umdenken stattgefunden. Im Recruiting ist eine proaktive Arbeitsweise gefragt. Kandidaten wollen von den Vorteilen einer Zusammenarbeit überzeugt werden und wählen aus den attraktivsten Angeboten das Beste aus. Hier gilt es bei der entsprechenden Zielgruppe die Bekanntheit einer Arbeitgebermarke zu steigern und Inhalte gezielt zu transportieren. Die Krux an der Sache ist, dass viele Recruiter ihre Arbeitsweisen zwar gerne anpassen würden, aber oftmals nicht die nötigen Ressourcen haben.
Dies ist kein deutschlandspezifisches Phänomen, aber natürlich sehr präsent in Arbeitsmärkten, in denen die Arbeitslosigkeit niedrig ist, wie derzeit in Deutschland, und wo junge Menschen sich den Job tatsächlich aussuchen können, weil das Angebot da ist. Unsere Idee ist es, ein Netzwerk für Europa zu schaffen, das es ermöglicht, modern über Grenzen hinweg zu rekrutieren.
SAATKORN: Das Bilden von Talentpools und das Arbeiten mit Shortlists setzen sich im Recruiting langsam durch. Woran liegt es, dass nicht alle HR-Abteilungen längst schon moderne Tools und Prozesse haben?
Das kann mehrere Gründe haben: Zum einen die umfassende digitale Transformation, in der sich viele Unternehmen gerade befinden, die nicht in allen Abteilungen gleichermaßen zur Geltung kommt. Zum anderen ist es eine Frage der Kultur – wie schnell verändert sich ein Unternehmen und passt die eigene Arbeitsweise durch neue Tools an. Aber auch die finanzielle Situation einer Organisation hat Auswirkungen auf einzelne Abteilungen und die Implementierung von neuen Technologien.
SAATKORN: Welche Innovationen plant Ihr bei JobTeaser, um den HR Abteilungen die Arbeit zukünftig noch mehr zu erleichtern?
Die datengetrieben Talentsuche wird weiter an Bedeutung gewinnen. In den nächsten Jahren wird sie Unternehmen weiterhelfen, an junge Menschen heranzutreten. Auch Jobmessen in Hochschulen sind eine beliebte Plattform unter Studierenden, um sich zu präsentieren; nur leider viel zu selten.
Wir bringen 2020 mit drei neuen Tools für Studierende neue Möglichkeiten für Karriereorientierung auf den Markt:
- MARCO – der Selbstfindungstest für die Gen Z: Weiß ich, wer ich bin, kann ich gezielter auf Firmen und Jobangebote eingehen. Die eigenen Talente und Interessen zu erkennen und für sich einzusetzen, führt voraussichtlich zu mehr Zufriedenheit aufgrund eines besseren Matchings von Skills und Marktangebot.
- VASCO – die Berufsfeldanalyse per Swipe: Hier können Unternehmen ihre Profile anlegen und von Studierenden gefunden werden. Hat ein Nutzer ein Berufsfeld identifiziert, werden ihm passende Arbeitgeber und Stellenangebote angeboten.
- SHORTLIST– Studierendenprofile entdecken: Sie ermöglicht es Recruitern, über eine Keywordsuche-basierte CV-Analyse Profile anzuschreiben und einzelnen Top-Talenten ein Jobangebot proaktiv zu unterbreiten. Lokal, regional und international an Hochschulen in derzeit 21 Ländern.
SAATKORN: Und was sind aus Eurer JobTeaser Perspektive die größten Herausforderungen in der Zusammenarbeit mit den HR-Abteilungen?
Wir forschen viel zum Thema Softskills und wie diese immer wichtiger bei der Kandidatenbewertung werden. Viele HR-Verantwortliche möchten nur von ganz bestimmten einzelnen Elite-Universitäten aufgrund des guten Rufs und einzelner gut bewerteter Studiengänge einstellen. Wir versuchen, das Feld etwas zu erweitern und behaupten, dass dies durch unser Netzwerk und unsere Workshops zu innovativem Recruiting speziell für den Nachwuchs möglich gemacht wird. Unser Anliegen ist, somit mehr Talente, also mehr Diversität in Einstellungsprozessen zu fördern und Diskriminierung abzubauen.
Wir wissen, dass dies Dank Datenmatching möglich ist. Recruiter entdecken so viel mehr Hochschulen und Unis, aber auch Studiengänge aus Gegenden in Deutschland, die sie vorher noch nicht berücksichtigt hatten – und nicht zuletzt entdecken sie mehr Talente! Diese Form des Recruitings erfordert mehr Mut für einen neuen Weg, den wir gemeinsam mit Unternehmen, Hochschulen und Studierenden gehen möchten.
SAATKORN: Adrien, herzlichen Dank für diese Einblicke und weiterhin viel Spaß und Erfolg mit JobTeaser!
Die anderen Teile der Gen Z Serie in Kooperation mit JobTeaser findest Du hier:
- Podcast mit Adrien Ledoux
- Teil 1: Definition Gen Z
- Teil 2: Erwartungen der Gen Z