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Frauen und Karriere: alles PANDA oder was?

Frauen und Karriere: alles PANDA oder was?

Vor einigen Wochen drüber gestolpert und neugierig geworden: die Initiative we-are-panda.com. Allein der Name macht ja schon neugierig. Beim weiteren Lesen habe ich dann festgestellt: als Mann bin ich hier eigentlich nicht angesprochen. Gerade deshalb wollte ich es aber trotzdem genauer wissen und habe mit den PANDA Initiatoren Isabelle Hoyer und Stuart B. Cameron gesprochen. Voilá:

saatkorn.: Frau Hoyer, bitte erklären Sie doch den saatkorn. LeserInnen, was sich hinter dem Wettbewerb „we-are-panda.com“ verbirgt!
Hinter PANDA verbirgt sich die Überzeugung, dass in Deutschland noch sehr viel passieren muss, bis Frauen in ihrer Karriere die gleichen Chancen haben wie Männer. Außerdem großes Unverständnis darüber, dass das im Jahr 2013 allen Ernstes noch eine Tatsache und zudem ein so kontrovers diskutiertes Thema ist – und ein ausgewogenes Verhältnis von Frauen und Männern in Führungsetagen nicht längst eine Selbstverständlichkeit.

PANDA soll ein Beitrag dazu sein, diese Situation zu ändern. Das Format des Wettbewerbs haben wir gewählt, weil sich damit eine Parallele zur Realität der Führungskarriere ergibt. Die bedeutet schließlich auch permanenten Wettbewerb. PANDA will die Frauen ansprechen, die sich darauf mit einer gewissen Spielfreude einlassen. Das sind im Übrigen Frauen, die keine „Sonderbehandlung“, sondern schlicht und ergreifend ihren Weg gehen wollen. Trotzdem ist PANDA ein Format ausschließlich für Frauen – weil es immer noch viel zu tun gibt und es immer noch Sinn macht, Frauen in den Fokus zu nehmen.

saatkorn.: Welche Ziele wollen Sie mit dem Wettbewerb erreichen?
Ganz einfach: PANDA will Frauen nach vorn bringen. Immer wieder hören wir von Unternehmen, dass sie gern mehr Führungsrollen mit Frauen besetzen würden, aber keine geeigneten Kandidatinnen finden. Wir wollen zeigen, dass es viele großartige Frauen gibt, die führen können und wollen. Ein weiteres Ziel ist es, Frauen zu ermutigen, ihre Stärken auszuspielen und ihre Chancen einzufordern. Das muss selbstverständlich werden.

Für die Teilnehmerinnen bietet PANDA vielfältigen Mehrwert: Erweiterung ihres Netzwerks, Unternehmenskontakte, relevante Themen im Programm und ein unabhängiges Feedback auf die eigene Außenwirkung als Führungspersönlichkeit – das ist unbezahlbar, und zwar unabhängig vom Ausgang des eigentlichen Contests.

saatkorn.: Wer ist die Zielgruppe für den Wettbewerb, wie können sich weibliche Führungskräfte bewerben?
PANDA richtet sich an Frauen, die mindestens zwei Jahre Berufserfahrung und mindestens erste Führungserfahrung mitbringen. Bezüglich des akademischen Hintergrundes oder der Branche gibt es keine Vorgaben. Wir wollen offen sein für ganz unterschiedliche Biographien. Im Mittelpunkt steht das Führungstalent – und das kann sich ja in verschiedensten Bereichen entfalten.

Man kann sich online mit CV unter hier bewerben. Im zweiten Schritt werden die Bewerberinnen gebeten, sich unter der Überschrift „Was ich bisher erreicht habe und wie ich es erreicht habe“ vorzustellen und die Empfehlung von jemandem einzureichen, der oder die an ihr Führungspotential glaubt.

85 von 100 Plätzen sind bereits vergeben. Nachdem aber immer noch viele Bewerbungen eintreffen und viele wohl auch erst kürzlich auf PANDA aufmerksam geworden sind, haben wir die Bewerbungsfrist bis zum 14. Juli 2013 verlängert. Also schnell noch um die letzten 15 Plätze bewerben!

saatkorn.: Wie läuft der Wettbewerb konkret ab?
100 Bewerberinnen werden ausgewählt und eingeladen. Der Contest besteht aus verschiedenen Situationen, in denen es auf Führungstalent ankommt. Es geht darum, die anderen zu überzeugen, denn die Teilnehmerinnen wählen untereinander aus, wer für sie die glaubwürdigsten Führungspersönlichkeiten sind. Im zweiten Teil des Tages steigen dann die besten 20 noch tiefer in Simulationen ein und die Top10 interviewen schließlich mit der ExpertInnen-Jury.  Alle anderen haben die Möglichkeit, in dieser Zeit das Programm mit tollen SpeakerInnen, Workshops und Diskussionen zu nutzen, mit den teilnehmenden Unternehmen in Kontakt zu treten und zu „netzwerken“. Am Abend werden zwei Frauen prämiert – ein „Nachwuchstalent“ und eine „gestandene Führungspersönlichkeit“.

saatkorn.: Und wie setzt sich die Jury zusammen?
Es wird eine vierköpfige Jury aus erfahrenen ManagerInnen auf CEO- und Vorstandsebene sein. Einige Anfragen laufen noch und die Terminkoordination ist auf diesem Level manchmal etwas langwieriger, daher können wir noch nicht die gesamte Jury vorstellen. Wir freuen uns jedoch riesig, dass Frau Dr. Angelika Dammann und Frau Prof. Dr. Ulrike Detmers bereits zugesagt haben. Herr Thomas Sattelberger begleitet PANDA als Schirmherr – schon jetzt haben wir damit UnterstützerInnen an unserer Seite, die sich seit vielen Jahren für Frauen in der Wirtschaft und in Führungspositionen engagieren.

saatkorn.: Thomas Sattelberger ist ein gutes Stichwort: was ist Ihre persönliche Meinung zur Frauenquote?
PANDA positioniert sich als Veranstaltung nicht zur Quotendiskussion. Unser Ansatz ist es, mit PANDA zu zeigen, dass es im Hier und Jetzt genügend hochqualifizierte und ambitionierte Frauen gibt, um deutlich mehr Führungspositionen mit Frauen zu besetzen. Unternehmen vertun eine riesige Chance, wenn sie diese Ressource nicht stärker einbinden und sich nicht auf die Frauen zubewegen, indem sie Rahmenbedingungen schaffen, die allen MitarbeiterInnen die gleichen Möglichkeiten bieten.

Natürlich haben wir davon abgesehen jeweils eine persönliche Meinung, allerdings genau entgegengesetzte. 😉 Jede und jeder hat eine Meinung zur Quote – und die Fronten sind teilweise sehr verhärtet. Sich über Pro und Contra auszulassen, führt darum unserer Meinung an dieser Stelle nicht weiter. Wir konzentrieren uns darauf, dass PANDA eine tolle Veranstaltung wird und wir einen konkreten Beitrag leisten, um die aktuelle Situation zu verändern.

saatkorn.: Frau Hoyer, Herr Cameron, vielen Dank für das Interview. Und viel Spaß und Erfolg mit PANDA!

 

 

 

 

 

 

 

 

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