exklusives interview: deutsche telekom zu employer branding, social media, iphone, potentialpark ranking…
einflugschneise für neue talente: die deutsche telekom landet mit ihren karriereseiten vorn
gut gemacht: im potentialpark-ranking landet die deutsche telekom unter hundert deutschen unternehmen auf dem zweiten platz. marc-stefan brodbeck, verantwortlich für personalmarketing und recruiting bei der telekom, im interview bei saatkorn.
marc-stefan brodbeck verantwortet seit 2008 im konzern deutsche telekom den bereich recruiting & talent service, angefangen vom arbeitgeberauftritt des unternehmens über das recruiting bis hin zur personalauswahl. in seinen früheren positionen war brodbeck verantwortlich für die leitung und steuerung verschiedener nationaler und internationaler human-resources-projekte wie beispielsweise dem aufbau eines hr shared service centers, der projektleitung für personalumbau-projekte/workforce management oder der etablierung von personal- und organisationsentwicklungsprogrammen und wertesystemen. in seiner jetzigen position verfolgt er ein ziel: die telekom zur top-adresse unter den arbeitgebern und zum talentmagneten zu entwickeln. und geht dabei ganz gerne auch mal neue rekrutierungswege.
saatkorn.: im potentialpark ranking ist die website der deutschen telekom auf platz 2 gelandet. was sind die zentralen funktionen eurer karriere-website und welche stellung nimmt sie in eurer employer branding strategie ein?
ganz klar, die karriereseiten sind unser wichtigstes eingangstor für alle interessenten. potentialpark hat herausgefunden, dass 86 prozent der studierenden direkt die unternehmensseiten ansteuern, wenn sie ihre berufliche zukunft planen. das heißt für unternehmen wie die deutsche telekom, dass wir uns auf diesen seiten keine fehler erlauben dürfen und viel engagement reinstecken müssen. wir freuen uns, dass uns dies offenbar ganz gut gelingt. die seiten sind für unsere employer branding-strategie ganz zentral: sie bieten uns die chance, unsere pluspunkte als arbeitgeber zu kommunizieren aber auch jobinteressierte transparent zu informieren. dabei spielen natürlich unsere eigenen mitarbeiter eine wichtige rolle: sie zeigen in videos, wie ihre eigene karriere verlief oder wie eigentlich ihr arbeitsalltag bei der telekom aussieht. wir versuchen den blick hinter unsere kulissen freizugeben und zu zeigen – die telekom wandelt sich und ist viel besser als ihr ruf.
saatkorn.: welche rolle spielen social media im employer branding der deutschen telekom?
unsere zielgruppe ist web-affin und nutzt ganz selbstverständlich facebook, xing, twitter oder youtube, um zu kommunizieren und sich zu informieren. das heißt für uns, dass wir dort präsent sein müssen, wo sich auch schüler, studenten, absolventen oder young professionals – aufhalten. also nutzen wir diese kanäle und sind dort mit eigenen profilen präsent. social media haben noch einen entscheidenden vorteil: wir können auch mal anders auftreten, und – vielleicht noch wichtiger – wir können hier einen dialog zwischen unserem unternehmen und dem absolventen herstellen. im web sind witz und cleverness gefragt sowie tagesaktuelle infos rund um karrierethemen und die social-media-nutzer wollen uns ganz offen und unverfälscht sehen. dieser direkte dialog ist entscheidend, weil wir als arbeitgeber erlebbar werden.
saatkorn.: ihr habt zur cebit eine iphone app gelaunched. welche features beinhaltet diese?
die mobile jobsuche funktioniert ganz einfach und bequem: die user können jobs finden, weiterleiten und weiterempfehlen – und auch favoriten anlegen und verwalten. die suche lässt sich beliebig nach bereich, region und zielgruppe eingrenzen. der name deutet es aber schon an: jobs&more bietet noch ein bisschen mehr als die reine jobsuche und verknüpft aktuelle infos und videos zur telekom auf youtube, facebook oder twitter.
saatkorn.: und wie wird die app angenommen?
richtig gut. wir sind auf anhieb von 0 auf platz 3 gelandet: ohne extra werbung für die app zu machen, wurden wir innerhalb von nur einer woche in der kategorie „wirtschaft“ am dritthäufigsten nachgefragt. aktuell sind wir unter den top 10 der meistgeladenen kostenlosen wirtschafts-apps. freut uns ganz ehrlich. wir haben mit dem angebot ins schwarze getroffen. denn das iphone ist schick und hipp – und ist gleichzeitig auch ein wichtiges arbeitsgerät.
saatkorn.: was sind eure learnings bei der entwicklung einer derartigen app? worauf ist besonders zu achten?
die user einer solchen app wollen schnell im bild sein, welche jobs bei der telekom offen sind und welche karrieremöglichkeiten sich bieten. und vor der bewerbung möchten sie sich ein authentisches bild von ihrem möglichen arbeitgeber machen –dabei müssen wir ihnen helfen.
wir haben bei der entwicklung der jobs&more-app darauf geachtet, dass sie extrem benutzerfreundlich ist. mit unserem recruiting 2.0 sind wir nur dann erfolgreich, wenn wir nicht künstliche hürden aufbauen. also nach dem motto „reduce to the max“: einfachheit und schnelligkeit ist wichtiger als unzählige zusätzliche features, die ein download verlangsamt hätten. wir hatten uns auch die ehrliche frage gestellt, ob jobs&more eine reine job-plattform werden soll oder mit employer branding sinnvoll kombiniert werden muss. wir haben und für letztes entschieden und deshalb social media kanäle und youtube-videos integriert. noch ein allgemein wichtiges learning: als personalmarketingverantowrtlicher ist es sinnvoll, sich beispielsweise in vereinen wie dem dapm zu vernetzen.
saatkorn.: was sind die naechsten schritte in der umsetzung eurer employer branding strategie? welche milestones stehen in 2010 an?
wir werden unsere recruiting-aktivitäten in diesem jahr noch viel stärker miteinander verknüpfen. viel versprechen wir uns vom rollout der neuen facebook-applikation jobs for friends. damit gehen wir nochmals neue wege. wir hoffen, dass unsere kollegen vakante stellen der telekom auf ihrem profil posten, um sie damit ihren freunden oder bekannten zu empfehlen. warum wir uns auf diesem feld engagieren, liegt auf der hand: zufriedene mitarbeiter sind das beste testimonial, um neue talente für uns zu interessieren. empfiehlt mir ein freund, der selbst dort beschäftigt ist, die telekom als innovativen und fairen arbeitgeber, dann zählt das mehr als jeder schöne werbespruch. peer-to-peer-empfehlungen sind einfach besonders glaubhaft – und erfolgreich. schon heute kommen 20 prozent der neu eingestellten mitarbeiter über eine persönliche empfehlung zu uns.
saatkorn.: lieber marc-stefan, ganz herzlichen dank für das interview! – und für die magentafarbene handysocke, die gestern in gütersloh eingetrudelt ist 😉
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