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Ergebnisse der Universum Personalerstudie

Personalerstudie von UNIVERSUM. Bildquelle: shutterstock.com W.Chakkrit

Personalerstudie von UNIVERSUM. Bildquelle: shutterstock.com W.Chakkrit

Gerade ist die zehnte Personalerstudie von Universum veröffentlicht worden. Ich hatte Gelegenheit, dazu mit Stefan Lake, dem Universum Country Manager für Deutschland, zu sprechen. Auf geht’s:

saatkorn.: Herr Lake, ganz aktuell veröffentlicht Universum die zehnte Personalerstudie. Was war das Setting dieser Studie, welche Ziele verfolgt Universum damit?

Stefan Lake von Universum.

Unsere umfassende Befragung unter Personalern führen wir einmal jährlich durch – aktuell mit 625 Teilnehmern. Zum einen geht es uns darum, aktuelle Trends aufzuspüren: Wie schätzen Personaler den Arbeitsmarkt ein? Worauf legen sie bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiter Wert? Und wie gut gelingt es, den Rekrutierungsbedarf zu decken? Zum anderen geben uns die Personaler auch eine Einschätzung, welche Fachhochschulen und Universitäten die Studierenden in den wirtschaftsrelevanten Fachrichtungen am besten ausbilden. Auf dieser Basis erstellen wir unser bekanntes Hochschulranking.

saatkorn.: Ganz pauschal gefragt: wie schätzen Personaler auf Basis der diesjährigen Personalerstudie den deutschen Arbeitsmarkt kurz-, mittel- und langfristig ein?
Fast drei von vier Personalern bewerten die aktuellen Jobaussichten für Absolventen als mindestens „gut“. Jeder Fünfte findet sie sogar „sehr gut“ – was deutlich mehr sind, als in den Vorjahren. Auch für die Zukunft machen die Personaler den Absolventen viel Mut. Fast die Hälfte der Befragten glaubt, dass sich die Situation für Akademiker in den nächsten drei Jahren sogar noch weiter verbessern wird. Was für Absolventen tolle Neuigkeiten sind, lässt bei Unternehmen alle Alarmglocken schrillen. Schon jetzt müssen viele Personaler eingestehen, dass es kaum gelingt, den Rekrutierungsbedarf zu decken. Laut unserer Umfrage ist die Lage besonders in den Naturwissenschaften, in Elektrotechnik und Informatik dramatisch.

saatkorn.: Welche Studienabschlüsse stehen in deutschen Unternehmen denn aktuell besonders hoch im Kurs? Was müsste ich als Abiturient studieren, um einen sicheren Arbeitsplatz zu ergattern?
Das lässt sich natürlich nicht pauschal sagen. Wir haben die Personaler gefragt, welche Abschlussarten sie bevorzugen – einerseits auf die relevanten Studienfächer bezogen, andererseits auf die Positionen, die zu besetzen sind. Spannend ist da zum Beispiel, dass sich der Bachelor inzwischen etabliert hat, vor allem im Bereich BWL. Positionen als leitende Führungskraft scheinen aber Master-Absolventen vorbehalten zu bleiben – vor allem solchen, die von einer Uni kommen. Insgesamt hat es uns überrascht, wie ausgeprägt die Präferenzen der Personaler bezüglich der verschiedenen Abschlussarten immer noch sind. Wer bei den aktuellen Entwicklungen – Stichwort „Vierte industrielle Revolution“ – Schritt halten will, sollte weniger Wert auf den Abschluss eines Kandidaten legen und mehr darauf, ob er die nötige Lernbereitschaft und Lernfähigkeit mitbringt.

saatkorn.: Und wo sehen Personaler auf Basis der Personalerstudie Unterschiede im Hinblick auf Absolventen privater oder staatlicher Hochschulen?
Die privaten Hochschulen stehen in der Gunst der Personaler leicht vorne. Andererseits punkten die Absolventen staatlicher Hochschulen besonders bei Qualifikationen, die in der Arbeitswelt der Zukunft stark gefragt sind: Kollegialität und Teamfähigkeit. Auch im Bereich Theorie und hinsichtlich der Loyalität zu ihrem Unternehmen können Absolventen staatlicher Hochschulen häufig überzeugen.

saatkorn.: Neben harten Fakten wie Studienfach oder -note werden Softskills ja immer wichtiger. Welche Softskills werden durch die Hochschulausbildung aus Sicht der der Personaler zu wenig gefördert, wo gibt es Nachholbedarf?
Die Bandbreite an Softskills, die nach Aussagen der Personaler von den Hochschulen stärker gefördert werden sollen, ist riesig. Am wichtigsten erscheinen Kommunikationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit und Selbständigkeit. Erstaunlich ist, dass Kreativität und Lernbereitschaft einen relativ geringen Stellenwert haben. Beide werden in der Arbeitswelt der Zukunft echte Schlüsselqualifikationen sein.

saatkorn.: Herzlichen Dank für das Interview zur Universum Personalerstudie!

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