Queb Employer Branding Video gewinnt silbernen Delphin in Cannes
Vor ein paar Tagen habe ich hier noch über „Visual Storytelling“ geschrieben. Dann kam das sensationelle McDonald’s Video inklusive Zielgruppen-Antwort. Und jetzt kommt die Auszeichnung des QUEB-Videos…Versprochen, die nächsten Artikel beinhalten dann erstmal keine Videos mehr. 😉
Vor einigen Monaten hat nämlich QUEB e.V., das größte Kompetenznetzwerk für innovatives Employer Branding in Deutschland, Definitionen zu den Begriffen Employer Branding, Personalmarketing und Recruiting entwickelt. Diese Definitionen findest Du hier. Da aber eine Definition in Form eines Filmes besser hängen bleibt, als die reine Definition in Wort und Schrift, entschloss sich QUEB dazu, drei Videos zu den Definitionen zu entwickeln. Eben „Visual Storytelling“. Die so entstandene „Alois“-Serie wurde damals natürlich auch hier auf saatkorn. gefeatured. Jetzt wurde der „Alois“ Employer Branding Film auf dem Cannes Corporate Media & TV Awards Festival mit dem SILBERNEN DELPHIN ausgezeichnet.
[videoembed type=“youtube“ width=“680″ height=“380″ url=“http://www.youtube.com/watch?v=_OloVUI9FYY“ id=“0″]Da der Film von Medienfabrik embrace im Auftrag von QUEB konzipiert und umgesetzt wurde, habe ich mit Bernd Schmitz (Bayer) und Marc Stefan Brodbeck (Telekom) aus dem QUEB Vorstand sowie Susanne Hüsemann, der QUEB Geschäftsführerin, gesprochen. Als Ansprechpartner aus der Medienfabrik zur Verfügung standen Creative Art Director Uwe Kleinheinrich und Projektmanagerin Lea Kottsieper. Auf geht’s:
saatkorn.: Stefan und Bernd, warum hat QUEB die Filme produziert?
Stefan Brodbeck: Irgendwann war die Idee in unseren Köpfen, einen solchen Erklärfilm zu produzieren.
Bernd Schmitz: Ich glaube es fing mit „Herr Bohne geht ins Netz“ von Tchibo an. Wir fanden den Film ziemlich gelungen und beschäftigten uns in der Queb-AG „Web 2.0“ genau mit diesen Themen. So kam die Idee auf.
Stefan Brodbeck: Dann kam dazu, dass wir innerhalb von Queb gerade angeregte Diskussionen hinsichtlich unserer eigenen Definitionen zu den Begriffen Employer Branding, Personalmarketing und Recruiting verbracht haben. So dachten wir, könnten wir auf leicht verständliche Art und Weise auch über den Personalerbrille hinaus, die Themen greifbarer machen. So dass endlich auch meine Mutter versteht, was ich eigentlich so unter der Woche mache…Im Ernst: diese Filme lassen sich wunderbar nahezu überall bei Präsentationen einsetzen – intern um Awareness zu schaffen ebenso wie extern auf Kongressen, an Unis etcetera.
Bernd Schmitz: Alleine hätte sich da möglicherweise keiner ran getraut und vor allem auch keiner das Budget gehabt, aber in der Gemeinschaft war es möglich und jetzt nutzt es nicht nur Queb – eben das ist und war die Idee.
saatkorn.: Welches Feedback gab es bislang auf die Filme?
Susanne Hüsemann: Eigentlich nur Gutes. Es gab bislang keine einzige Kritik. Es mag sein, dass dem einen der Style nicht so sehr gefällt und dem nächsten die Musik, aber letztlich sprechen die Klickzahlen für sich. Mit Stand vom 3.11.2012 wurde unser „Alois“ auf YouTube 2581 mal angeklickt – Tendenz steigend. Für einen Berufsverband ist das – glaube ich – eine ziemliche gute Klickquote. Darüber hinaus hat der Film auch auf den verschiedensten Blogportalen für Furore gesorgt.
Grafik: Berichterstattung zum „Alois“-Video. Hier mehr Infos zum Monitoring.
saatkorn.: Plant ihr in Zukunft weitere Filme rund um Employer Branding relevante Themen?
Susanne Hüsemann: Zurzeit ist nichts geplant, aber ausschließen würde ich es definitiv nicht. Und: Folienschlachten sind absolut out! Themen lassen sich durch Beispielfilme häufig sehr viel anschaulicher darstellen. Natürlich geht das nicht immer. Aber bei den Themen, wo es sich nachhaltig lohnen könnte in den Köpfen zu sein, ergibt es durchaus Sinn. Nicht nur die Kids lernen so schneller und besser wie die Sendung mit der Maus schon in den 70er wusste…
saatkorn.: Sprechen wir mal mit den Machern der Alois-Videos aus der Medienfabrik. – Welche Relevanz hat der Wettbewerb in Cannes?
Lea Kottsieper: Eine Trophäe beim Festival in Cannes zu gewinnen, ist einfach klasse. Cannes insbesondere ist ein tolles Festival, da es durch diverse andere Film Festivals der wohl weltweit bekannteste Standort ist, um einen Preis zu erhalten. Das Festival ist dabei, eine feste Größe unter den Filmfestivals zu werden und hat in diesem Jahr bereits zum dritten Mal stattgefunden.
Bild: Lea Kottsieper und Uwe Kleinheinrich mit dem silbernen „QUEB“-Delphin aus Cannes.
saatkorn.: Wie ist die Idee für den Alois Film entstanden, wer ist auf den Look und die Idee gekommen, eine zeitlose Geschichte zu ganz aktuellen Buzzwords wie Employer Branding oder Recruiting zu erzählen?
Uwe Kleinheinrich: Zielsetzung unseres Kunden QUEB war es, einen außergewöhnlichen, aber leicht verständlichen Film zum Thema „Definition Employer Branding“ zu entwickeln. Das erschien auf den ersten Blick etwas trocken: ein Film zu einer Definition. Aber QUEB hatte uns absolute Freiheit gegeben was Design und Entstehungsprozess betrifft und so haben wir so lange ‚rumgesponnen‘ und uns für die wohl abwegigste Kombination aus traditionellem Märchen als Erzählweise und Southpark als Look entschieden. Wir haben dann unserer Meinung nach spannende Character Designs entwickelt und diesen über Motion Design in den After Effects Leben eingehaucht.
saatkorn.: Für den Film wurde auch eigens Musik komponiert: was ist die Idee hinter dem Score?
Lea Kottsieper: Unser Komponist hat sich am traditionellen, folkloristischen Märchen orientiert und eine fröhliche Melodie mit großem Wiedererkennungswert zusammengestellt. Durch perfekt auf das Bild abgestimmte Soundeffekte aus unterschiedlichsten Bereichen schafft auch er einen Bruch und erzielt z.B. durch die klappernden Münzen immer wieder die Aufmerksamkeit der Zuschauer- und hörer.
saatkorn.: Es ist das erste Mal, dass die Medienfabrik für einen HR Film ausgezeichnet wurde. Habt Ihr noch weitere Filme im Kontext Arbeitgeberattraktivität gedreht?
Uwe Kleinheinrich: Wir haben mit ‚Wo ist Buba‘ ein wirklich charmantes Portrait der medienfabrik und deren Gewerke produziert. Anhand der Geschichte eines verloren gegangenen Teddies lernen wir Mitarbeiter hautnah kennen, erhalten einen authentischen Einblick in diverse Jobprofile und empfinden die medienfabrik als Wohlfühlraum. Mit dem Film haben wir beim New York Film Festivals in der Kategorie ‚Public Relations‘ ebenfalls einen Preis eingestrichen auf den wir sehr stolz sind. Und momentan arbeiten wir an einem Filmkonzept für ein großes Unternehmen rund um den Absolventenkongress 2012.
saatkorn.: Glaubt Ihr, dass angesichts der demographischen Entwicklung und des daraus resultierenden Fachkräftemangels das Medium Film eine größere Bedeutung bekommt?
Uwe Kleinheinrich: Film ist ein Medium, das effektiv Gefühle vermittelt. Es ist unheimlich stark. Wenn es darum geht, ein Unternehmen bei Bewerbern attraktiv zu machen – dann gilt es, Ihnen ein gutes Bauchgefühl zu vermitteln. Mit dem Medium Film geht das am Besten, keine Frage. Man erkennt ja deutlich, dass in den letzten Jahren immer mehr Unternehmen zum Medium Film greifen, wenn es um das Thema Mitarbeitergewinnung geht. Liegt ja auch nahe, denn über Film lassen sich viele Dinge schnell auch „zwischen den Zeilen“ erzählen. Die Kultur eines Unternehmens wird so „anfassbar“.
saatkorn.: Herzlichen Dank für das Interview – und Euch allen weiterhin viel Erfolg mit Euren Aktivitäten!