Employer Branding im Mittelstand: Immobilienscout24
Employer Branding im Mittelstand: Immobilienscout24
Nicht jede Firma, die man kennt ist sofort auch in der Gruppe der potenziellen Arbeitgeber. Vor dieser Herausforderung steht derzeit immobilienscout24. Grund genug, bei deren Personalleiter Lars Schmidt einmal nachzufragen, welche Aktivitäten rund um Employer Branding und Personalmarketing durchgeführt werden. Lars Schmidt ist Diplom-Psychologe mit Schwerpunkt Arbeit & Organisation und verfügt über 20 Jahre Berufserfahrung in verschiedenen Branchen, davon 12 Jahre im Online-Bereich. Spannend! – Los geht’s:
saatkorn.: Welche Bewerberzielgruppen sind für immobilienscout24.de relevant, und in welchen Bereichen gibt es bei Ihnen gerade offene Stellen?
Die relevanten Bewerberzielgruppen kommen vor allem aus den Bereichen IT und Marketing. Wir haben momentan 14 offene Positionen in der IT sowie 8 vakante Stellen im Bereich Marketing/Produktmanagement.
saatkorn.: Wofür steht immobilienscout24.de als Arbeitgeber? Gibt es eine wettbewerbsdifferenzierende Arbeitgeberpositionierung und wenn ja, wie sieht diese aus?
Unser größtes Alleinstellungsmerkmal als Arbeitgeber ist unsere einzigartige Kultur, dokumentiert auch durch das Abschneiden als beste Online Company bei Great Place to Work. Wir haben es geschafft, die positiven Elemente des Start-up-Spirits (u. a. Dynamik, Neugier und Experimentierfreude) mit den Vorteilen eines seit 12 Jahren erfolgreich am Markt agierenden Unternehmens (u. a. optimierte Prozesse, längerfristiger Planungshorizont, elaborierte Personalentwicklungssysteme) zu kombinieren. Dies macht uns insbesondere interessant für Online-Profis, die ihre ersten Sporen bereits in einem jungen Start-up erworben haben und nun ein professionelleres Umfeld mit einem höheren Maß an persönlicher Planbarkeit für ihren nächsten Karriereschritt suchen.
saatkorn.: Welche Personalmarketinginstrumente setzt immobilienscout24.de aktuell ein?
Im Unterschied zu vielen anderen Online-Firmen bedienen wir die gesamte Klaviatur des Personalmarketings. Das heißt, dass wir auch ganz bewusst nicht die Augen vor den Learnings in der Old Economy in diesem Bereich verschließen. Während viele Online-Unternehmen ausschließlich die Online-Kanäle und –Netzwerke nutzen, setzen wir zusätzlich auf Guerilla-Marketingaktionen wie die Fahrradsattelüberzieher sowie auf den direkten Kontakt mit (Fach-)Hochschulen, den gezielten Einsatz von Personalberatern und insbesondere auch unser Mitarbeiter-werben-
Hier ein Video zu der Fahrradsattel-Aktion:
saatkorn.: Welche Rolle spielt Social Media im Personalmarketingmix?
Social Media ist im Personalmarketing heute nicht mehr wegzudenken. Offene Stellen posten wir auch auf unseren Social Media Kanälen wie Facebook, Xing und Twitter. Anstatt gesteuerter Kampagnen setzen wir allerdings auf unsere eigenen Social-Media-affinen Mitarbeiter als authentische Botschafter unserer Marke sowie unserer Unternehmenskultur.
saatkorn.: Was sind Ihre mittelfristigen Pläne rund um die Themen Mitarbeitergewinnung und -bindung?
Mittelfristig werden wir unsere Rekrutierungsmaßnahmen verstärkt internationalisieren. Wir stehen – als originäres Berliner Unternehmen mit Deutsch als vorherrschender Geschäftssprache – vor der Herausforderung, zukünftig viel mehr ausländische Kolleginnen und Kollegen einzustellen. Nicht nur vor dem Hintergrund unserer geschäftsseitigen Internationalisierungsbestrebu
Der Aspekt der Mitarbeiterbindung ist nur noch in Details zu verbessern. Unsere Fluktuation ist sensationell niedrig und die Identifikation unserer Mitarbeiter mit dem Unternehmen sensationell hoch. Den letztgenannten Aspekt haben wir auch durch eine Mitarbeitermeinungsumfrage mit einem unabhängigen Forschungsinstitut quantitativ sowie unserer sehr guten Platzierung bei Great Place to Work belegt bekommen. Diese Umfrage wiederholen wir alle 2 Jahre.
saatkorn.: Herzlichen Dank für das Interview, Herr Schmidt. Und weiterhin viel Erfolg mit und bei immobilienscout24!
Das Social Media ein wichtiger Part im EmployerBranding ist definitiv mehr als bestätigt.
Derzeit sehe ich es aber kritisch, ob Facebook eine wirkliche Alternative zu Monster, XING oder ALPHAJUMP ist. Das Mischen von privaten mit geschäftlichen Merkmalen potentieller Bewerber ist nicht gerade von Vorteil.
ich denke, dass sich in diesem Bereich sehr viel tun wird – was der richtige Kanel (XING, facebook, twitter und co) ist, ist auch Unternehmensabhängig! – Nicht alle Unternehmen können die gleichen Erfolge bei Bewerbern haben!