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Digitale Führungskräfteentwicklung mit Katja Nettesheim

Prof Dr KATJA NETTESHEIM KI Kompetenz Für eine Zukunft im Wohlstand

Prof Dr KATJA NETTESHEIM KI Kompetenz Für eine Zukunft im Wohlstand

Wenn man über lebenslanges Lernen spricht, darf man die Führungskräfteentwicklung nicht vergessen. Prof. Dr. Katja Nettesheim hat dazu eine Menge beizutragen. Ich hatte Gelegenheit, ausführlich mit ihr zu sprechen. Auf geht’s: 

SAATKORN: Katja, bitte stelle Dich den SAATKORN Leser:innen doch kurz vor.

Mein Name ist Katja Nettesheim. Meine Passion – und das seit über 15 Jahren – ist die Übertragung der Erfolgsfaktoren der digitalen Wirtschaft auf die, sagen wir mal, “etablierte” Wirtschaft. Das schon als Gründerin der Transformations-Boutique _MEDIATE, als Initiatorin des Preises “Digital Transformer of the Year”, sowie als Professorin und auch als Aufsichtsrätin. Nun, als Gründerin von Culcha, verbinde ich diese langjährige Expertise mit innovativer mobiler Technologie und neurowissenschaftlichen Erkenntnissen, um Führungsverhalten und Unternehmenskultur messbar zu modernisieren.

SAATKORN: Inwiefern spiegelt sich Deiner Meinung nach die Digitalisierung im Themenfeld Personalentwicklung?

Also wenn wir auf die Digitalisierung im engen Sinne schauen, dann sehe ich doch eine Menge digitale Tools, die in der Personalentwicklung nun das anbieten, was früher manuell bwz. Kognitiv gemacht worden ist. Von AI- oder zumindest ML-personalisierten Lernpfade, über Analysen von Skill Gaps und Matching mit einzelnen Learning Anbietern (wie z.B. bei dynajobs oder cobrainer) bis hin zur Analyse und Entwicklung der Teamdynamik (wie z.B. bei Monday Rocks).

SAATKORN: Ganz besonders relevant ist natürlich auch die digitale Führungskräfteentwicklung. Kannst Du auch hier erkennen, dass die Digitalisierung voran schreitet?

Auf jeden Fall, denn gerade Führungskräfte schätzen die Flexibilität, die mit digitalen Tools einhergeht. Außerdem ist es etwas Neues, das sie in ihrer, in der Regel schon langjährigen, Karriere noch nicht gesehen haben. Die vorgenannten Tools finden für Sie natürlich auch Anwendung, aber eben auch einige spezialisierte Tools bzgl. Modernem Führungsverhalten, wie z.B. Culcha.

SAATKORN: Viele HR Teams stehen vor der Herausforderung, die richtige Technologie auszuwählen, um Führungskräfteentwicklung überhaupt digital betreiben zu können. Was sind relevante Kriterien für die Auswahl digitaler Tools im Kontext Führungskräfteentwicklung?

Schöne Frage, denn die interessierte uns so sehr, dass wir dazu sogar eine Studie gemacht haben. Dabei wurde nochmal bestätigt, dass Datensicherheit ein besonders wichtiges Kriterium ist: Ein sicherer Umgang mit Nutzerdaten und –informationen muss genauso gegeben sein, wie die Übereinstimmung der Datenschutzregelungen des Anbieters mit den unternehmensspezifischen Anforderungen.

Einfache Implementierung und Verwaltung des Tools ist ein weiterer wichtiger Punkt. Und dann natürlich die Lerninhalte: Wie funktioniert der Transfer in den Alltag, welche Didaktik liegt dem Tool zugrunde, wie wird neues Wissen/werden neue Kompetenzen vermittelt? Und wie nutzerfreundlich ist das Tool, kann es zeit- und ortsunabhängig eingesetzt werden, ist es barrierefrei, usw.

SAATKORN: Welche Fehler sollten HR Abteilungen bei der Auswahl von digitalen Tools für die Führungskräfteentwicklung auf jeden Fall vermeiden?

Gar nichts zu tun 😊. Hört sich lustig an, hat aber einen sehr wahren Kern: Oft werden die THemen so lang verzögert, dass es dann zu spät ist, die Führungskräfte für die gerade anstehende Veränderung zu qualifizieren. Und dann kommt schon die nächste, d.h. man ist dann schon zwei im Rückstand!

Ein weiterer beliebter Fehler ist, dann Standard-Programme von der Stange zu nehmen mit einem größtmöglichen Katalog, wo sich die Führungskräfte selbst mühsam die passenden Inhalte aussuchen müssen. So meint man dann zwar, keine Fehler zu machen, hat aber den “schwarzen Peter” nur weitergeschoben. Denn nicht oder kaum kuratierte Weiterbildungsangebote gehen an den echten Bedürfnissen des Unternehmens oft vorbei, denn der Streuverlust von dem, was die Leute lernen, im Verhältnis zu dem, wohin sich das Unternehmen entwickeln soll, ist immens. So sind sie garantiert nur eins: teuer. Und die Nutzungsraten sind nach vielen Studien und auch meinen Insiderinformationen unterirdisch

SAATKORN: Welche Voraussetzungen müssen in einem Unternehmen gegeben sein, um die Führungskräfteentwicklung mit digitalen Tools zu unterstützen?

In Bezug auf unser Tool gilt: Es braucht nicht mehr Unterstützung als nicht-digitale Tools. Im Gegenteil, bei uns sicher sogar weniger. Denn die gesamte Organisationsarbeit, die häufig in der HR liegt, fällt weg: Wir brauchen nur die Richtung der Transformation und die E-Mail-Adressen der User, dann können wir auf Basis eines Programmvorschlags von uns das Angebot ausrollen.

Wenn sich eine HR Abteilung oder ein Geschäftsführer / Vorstand stärker einbringen möchte, gern. Wir können die Programme immer anpassen – merken aber auch, dass dieser “Vorschlagsservice” sehr gern genommen wird. Bei uns gibt es auch keine weiteren technischen Voraussetzungen. Nur, wie immer, die Initiative muss von der Führung vorgelebt werden, es muss ein Mindset der Offenheit herrschen, und es muss natürlich insgesamt eine Kultur zumindest ansatzweise vorhanden sein, wo Leistung und auch persönliches Wachstum erstrebenswerte Ziele sind.

SAATKORN: Die beste Technologie nutzt nichts, wenn sie nicht von Menschen genutzt wird. Wie können Unternehmen ihre Mitarbeiter:innen dabei unterstützen, Technologie auch wirklich gewinnbringend einzusetzen?

Viel von dieser Unterstützungsleistung nehmen wir den Unternehmen ab, indem wir sie schon in unser Produkt gebaut haben. Darüber hinaus ist das Wichtigste, dass sie ein Tool auswählen, das einfach zu nutzen ist und den Nutzern Spaß macht. Im besten Fall soll es so “addictive” sein wie Facebook oder TikTok.

Schön ist auch, wenn klar ist, dass die Nutzung des Tools als lobenswert oder zumindest positiv angesehen wird. Und um es den Usern noch leichter zu machen, gibt es optimalerweise dafür abteilungsweit einen Blocker im Kalender, der auch nicht überplant wird. Bei uns braucht es nur 20 – 30 Minuten pro Woche, das ist sicher keine übermäßige Einschränkung der Planungsfreiheit….

SAATKORN: Katja Nettesheim, herzlichen Dank für das Interview!

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