Dienstzeitende ist eine spannende Recruiting-Quelle, wenn man erfahrenes Personal sucht. Ich hatte Gelegenheit, einmal ausführlicher mit den Betreibern der Plattform für ehemalige Zeitsoldaten zu sprechen, die jetzt für den Arbeitsmarkt verfügbar sind. Auf geht’s:
saatkorn.: Was verbirgt sich hinter Dienstzeitende.de?
Dienstzeitende.de ist eine Online-Plattform für – wie der Name schon verrät – Zeitsoldaten, deren Dienstzeit in der Bundeswehr endet. Wir verstehen uns als Informationsportal, dessen Spezial-Jobbörse und Weiterbildungsdatenbank von einem Content-Angebot in Magazin-Form begleitet wird. Kurzum: Auf DZE.de bekommt der Soldat alles, was er für seine Karriere nach der Bundeswehr benötigt.
saatkorn.: Welches Angebot haben Sie für Unternehmen?
Unternehmen erschließen mit uns eine neue und hochinteressante Personalquelle! Denn jedes Jahr beenden rund 14.000 top-ausgebildete Soldaten, vom Kraftfahrer bis hin zum Luft- und Raumfahrtingenieur, ihre Dienstzeit in der Bundeswehr und suchen einen neuen Arbeitgeber. Hierzu können Unternehmen ihre Stellenanzeigen auf Dienstzeitende.de schalten oder über unsere Bewerberdatenbank ihren Wunschkandidaten direkt kontaktieren. Die Vorteile liegen auf der Hand: Mit uns gewinnen Unternehmen Kandidaten, die definitiv wechselbereit und auf Jobsuche sind. Bildungsanbieter hingegen können ihre Aus- und Weiterbildungsangebote in unserer Kursdatenbank für Soldaten veröffentlichen und auf diesem Weg neue und geförderte Teilnehmer und Studenten gewinnen, die über ein Bildungsbudget von bis zu 21.000 Euro verfügen.
saatkorn.: Und wie stellen Sie sicher, dass auch genügend Bewerber über Dienstzeitende.de zu finden sind?
Seit der Gründung vor 10 Jahren ist Dienstzeitende.de kontinuierlich gewachsen. So nutzen inzwischen mehr als 40.000 Soldaten und Reservisten jeden Monat unsere Plattform für ihre Job- oder Kurssuche. Das freut uns, aber wir ruhen uns darauf nicht aus, sondern arbeiten intensiv daran, unser Informations- und Serviceangebot zu verbessern. Deshalb stehen wir in engem, regelmäßigem Austausch mit Angehörigen der Bundeswehr, um zu erfahren, was Soldaten wirklich bewegt. Entsprechend möchten wir im Portal nützliche, praxisnahe und spannende Informationen vermitteln, unter anderem im DZE-Magazin. Die Strategie dahinter lautet, mit Qualität zu überzeugen. Wir möchten nicht nur irgendeine Plattformen von vielen sein, sondern ein verlässlicher Partner für Soldaten, damit sie sich bei ihrem Besuch auf DZE.de rundherum abgeholt und wertgeschätzt fühlen. Denn zufriedene DZE.de-Besucher sind die besten Markenbotschafter, die wir uns wünschen können. Sie erzählen Kameraden, Freunden und Familie vom Portal. Und tragen damit auf organische, glaubwürdige Art dazu bei, dass DZE.de einen sehr guten Ruf innerhalb der Truppe und darüber hinaus genießt.
saatkorn.: Auf Soldata.de betreiben Sie ja auch eine Online-Soldatenmesse. Was ist hier die Idee dahinter?
Anfangs hatten wir den Gedanken, eine klassische Job- und Bildungsmesse für Soldaten ins Leben zu rufen. Schnell haben wir jedoch festgestellt, dass dies für diese spezifische Zielgruppe keine gute Idee ist. Soldaten sind auf dem ganzen Erdball verstreut: auf Übungsplätzen, im Auslandseinsatz oder an den vielen Bundeswehrstandorten in Deutschland. Eine Offline-Messe kann diesen Umständen aus unserer Sicht nicht gerecht werden. Deshalb verlagerte sich der Schwerpunkt schnell in Richtung online. Wir wollten den Eventcharakter einer Messe mit den Vorzügen des Internets verbinden. Entstanden ist die SOLDATA, die Soldaten seit mittlerweile drei Jahren zu jeder Uhrzeit und von jedem Ort der Welt aus besuchen können – kostenfrei und ohne Registrierung. Einzige Voraussetzung ist ein Internetzugang. Wir veranstalten die SOLDATA zweimal im Jahr. Mit über 7.000 Besuchern ist sie das mit Abstand größte Karriere-Event speziell für Soldaten der Bundeswehr. Die nächste SOLDATA findet übrigens vom 12. bis 16. Mai 2020 statt.
saatkorn.: Welche Erfahrungen konnten Arbeitgeber bislang mit der SOLDATA sammeln, welche Referenzkunden gibt es?
Durchschnittlich sind auf der SOLDATA zwischen 80 und 100 Aussteller vertreten. Viele namhafte Unternehmen wie Amazon, ALDI SÜD, Lufthansa Technik oder auch der Bundesnachrichtendienst, sind mehr oder weniger regelmäßig als Aussteller mit dabei. Aber auch Verbände und Behörden, wie der Bundeswehrverband, der Reservistenverband, oder die Bundesagentur für Arbeit nutzen das Event, um Flagge zu zeigen und auf ihr Angebot aufmerksam zu machen. Sie alle schätzen die Möglichkeit, mit überschaubarem Aufwand eine attraktive Zielgruppe weltweit und rund um die Uhr zu erreichen. Denn bei einer virtuellen Messe entstehen weder Reise- noch Übernachtungskosten und auch der Personalaufwand hält sich stark in Grenzen, da die Aussteller ihrem Alltagsgeschäft auch während der Messe ganz normal nachgehen.
saatkorn.: Und was sind die nächsten Schritte mit Dienstzeitende.de und Soldata.de?
Das Internet und die damit verbundenen Nutzungsgewohnheiten entwickeln sich ständig weiter. DZE.de und die SOLDATA dürfen hier nicht stehen bleiben, weshalb wir derzeit frischen Wind in Form neuer Autoren und Themenschwerpunkte in unseren Content-Bereich bringen. Darüber hinaus planen wir zwei Formate, die unser Angebot zusätzlich bereichern sollen: einen Podcast und einen Video-Channel. Wir finden das Thema Karriere nach der Bundeswehr so spannend und vielschichtig, dass neben Text auch Bild und Ton das Medienangebot in unseren Portalen sinnvoll erweitern. Die neuen Inhalte werden wir auch in die nächste SOLDATA miteinfließen lassen. Wer sich selbst einen Eindruck davon verschaffen möchte, kann gerne im Mai in den virtuellen Messehallen vorbeischauen. Wir freuen uns darauf!
saatkorn.: Vielen Dank für das Interview!