Die 157 wichtigsten Arbeitgeberfragen im Vorstellungsgespräch – so heißt das aktuelle Buch von Karriereberaterin Ute Blindert. Ich hatte Gelegenheit, mit der Autorin zu ihrem Buch zu sprechen. Und ganz unten verlose ich auch 3 druckfrische Bücher Die 157 wichtigsten Arbeitgeberfragen im Vorstellungsgespräch.
Jetzt aber erstmal ins Interview:
saatkorn.: Frau Blindert, bitte stellen Sie sich den saatkorn. LeserInnen doch kurz vor.
Gern. Ich lebe und arbeite als Beraterin und Autorin in Köln. Besonders intensiv beschäftige ich mich mit dem Thema „Netzwerken in digitalen Zeiten für Karriere und Recruiting“. Als Herausgeberin der Karriereportale www.karriereletter.de und www.businessladys.de und vor allem auch bei meinen Vorträgen und Seminaren begegnen mir immer auch Fragen zum Thema „Vorstellungsgespräch“. Unterstützung und Zusammenarbeit ist mir sehr wichtig, daher engagiere ich mich zudem ehrenamtlich als Finanzvorständin für die Digital Media Women e.V., einem bundesweiten Netzwerk für Frauen in der sich digitalisierenden Wirtschaft.
saatkorn.: Sie haben gerade das Buch Die 157 wichtigsten Arbeitgeberfragen im Vorstellungsgespräch veröffentlicht. Wie sind Sie auf die Idee zu dem Buch gekommen?
Ich schreibe und spreche bereits seit vielen Jahren zum Thema Karriere und habe aus meiner Beratungspraxis Erfahrung von der anderen Seite des Schreibtisches, also aus Arbeitgebersicht. Leider ist diese Sicht vielen Bewerber*innen nicht bewusst bzw. sie machen sich oft ein falsches Bild von den Abläufen, die hinter einem Auswahlprozess stehen. Daher habe ich mich riesig gefreut, als der Verlag auf mich zukam und mich fragte, ob ich nicht Lust hätte, ein Buch zu „Vorstellungsgesprächen“ zu schreiben.
saatkorn.: Nach welchen Kriterien haben Sie die 157 wichtigsten Arbeitgeberfragen im Vorstellungsgespräch ausgewählt?
Bei den meisten Fragen bin ich nach gewissen Standards vorgegangen: Das sind die „Klassiker“, die einfach oft gefragt werden. Häufig wird ja noch nach Stärken und Schwächen gefragt – also mussten diese Fragen, auch in verschiedenen Ausprägungen, enthalten sein. Daneben bin ich aber auch auf die Suche gegangen und habe in meiner Community und bei Teilnehmer*innen meiner Vorträge und Seminare gefragt: Welche Fragen sind euch begegnet? Da gibt es ja durchaus „kreative“ Ansätze von Seiten der Interviewer. Eine Frau erzählte, dass sie gefragt wurde, wo sie sich in fünf Jahren sähe. „Diktator!“, antwortete sie. Die Stelle hat sie … bekommen;-)
saatkorn.: Das Buch richtet sich ja in erster Linie an BewerberInnen – aber auch für Recruiter kann es doch die ein oder andere neue Idee geben, oder?
Nein, das Buch ist für Bewerber*innen geschrieben. Zwar könnten Recruiter in dem Buch eine Menge Fragen finden und natürlich haben viele durchaus ihre Berechtigung. Allerdings sollten Personaler einen anderen Blick auf diese Fragen haben: Denn sie müssen sich ja der Aufgabe stellen: Welche Fragen muss ich stellen und wie muss ich die Antworten einordnen, damit ich überhaupt eine fundierte Aussage zur Eignung einer Kandidatin treffen kann. Fragen wie die nach dem „Diktator“ helfen da nicht weiter – das sagt ja eher etwas über Schlagfertigkeit und Humor. Wenn genau das gefragt ist, super. Wenn es um andere Anforderungen geht, eben nicht.
saatkorn.: Was sind Ihre 3 Lieblingsfragen aus Die 157 wichtigsten Arbeitgeberfragen im Vorstellungsgespräch – und warum?
1. Sie haben Geschichte studiert. Warum bewerben Sie sich jetzt im Personalmarketing?
2. Nach so einer langen Pause wollen Sie jetzt bei uns einsteigen. Warum sollten wir Sie einstellen?
Das sind zwei Fragen aus dem Abschnitt, in dem es um Vorstellungsgespräche für Quereinsteiger, Jobwechsler und Pausierer geht. Und wissen Sie, warum? Weil es heißt, dass die Kandidat*innen eingeladen wurden, obwohl (oder gerade weil) der Lebenslauf wahrscheinlich nicht dem windschnittigen Profil des Wunschkandidaten entsprach. Wenn ich schon mal so weit gekommen bin, habe ich als Bewerber*in eine gute, vor allem eine reelle, Chance auf den Job. Deshalb gehören diese zu meinen Lieblingsfragen!
Und die dritte und letzte Lieblingsfrage: Wie viele M&Ms passen in einen Smart? Diese Frage gehört zu den so genannten Brainteasern, die ja oft Bestandteil des Bewerbungsprozesses in Beratungsunternehmen sind. Es gibt keine absolut richtige Antwort, aber durch ein bisschen Nachdenken und Rechnen kommt man doch zu einer Lösung. Witzig ist dabei eher, wie unterschiedlich Menschen an solche Fragen herangehen – was ja auch wieder etwas aussagen kann: Die Mathematikerin hatte sofort die richtigen Formeln parat, während andere erst einmal wissen wollten, um welchen Smart es denn gehe und ob wir über die Smarties oder die Erdnuss-M&Ms sprechen.
saatkorn.: Und gibt es auch Interviewfragen, die man als Recruiter lieber vermeiden sollte?
Eindeutig die zu den Stärken und Schwächen. Braucht kein Mensch. Es sei denn, ich möchte erfahren, wie gut sich jemand aufs Vorstellungsgespräch vorbereitet hat. Und ich sollte die Fragen vermeiden, die mir nicht helfen, eine relevante Aussage zum Bewerber zu treffen. Natürlich ist so eine Vorgehensweise aufwendig und braucht viel Fachwissen und Erfahrung. Da hilft es dann viel mehr, wenn ich mir Fragen zu den konkreten Anforderungen eines Job überlege und dann frage: Wie würden Sie vorgehen?
Und dann gibt es natürlich auch Fragen, die schlicht und einfach verboten sind: Alle Fragen, die das Privatleben betreffen, also zum Beispiel, ob man plant, in nächster Zeit eine Familie zu gründen. Oder was der Partner denn zum Jobangebot sage. Leider werden diese trotzdem noch oft gestellt – was zu viel Unsicherheit, vor allem auf Bewerberinnenseite, führt.
saatkorn.: Zu guter Letzt: Authentizität und Individualität sind im Interview ja zentral. Was raten Sie insbesondere Berufserfahrenen in Bezug auf die Vorbereitung eines Interviews?
Letzten Endes kommt es darauf an, die Erwartungen des Unternehmens – oder viel eher: der Gesprächspartner – zu antizipieren. Personalauswahl ist teuer und in vielen Unternehmen scheut man das Risiko – das macht es ja für Quereinsteiger*innen oder Wiedereinsteiger*innen so schwer. Also muss ich mir als Bewerber*in genau überlegen, welche Anforderderungen gestellt werden und wie ich diesen Anforderungen entsprechen kann, also welche Punkte meines Profils dazu passen. Wenn in der Stellenanzeige von Erfahrungen im internationalen Projektmanagement gesprochen wird, sollte ich natürlich in meiner Selbstpräsentation von internationalen Projekten sprechen und dabei viel von meiner Erfahrung einfließen lassen, am besten anhand konkreter Beispiel, ein paar beeindruckende Zahlen zum Budget und Ablauf sind auch immer gut.
Wichtig ist vor allem, sich seiner selbst sicher zu sein. Wenn ich quasi jeden Tag vom Headhunter angerufen werde, gelingt einem das natürlich leicht. Wenn ich schon die ein oder andere Bewerbung geschickt habe, der Rücklauf aber mäßig ist und auch das Netzwerk nicht richtig helfen kann, muss ich einfach noch einmal Energie und Zeit in die Suche nach den wirklich passenden Unternehmen und Jobs investieren. Wenn ich dann beim richtigen Ansprechpartner sitze, kann ich auch authentisch sein und zumindest eines der Gespräche sollte dann zum Erfolg führen.
saatkorn.: Frau Blindert, vielen Dank für das Interview zu Die 157 wichtigsten Arbeitgeberfragen im Vorstellungsgespräch!
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