Deutschlands beste Ausbilder 2021: alle News
Deutschlands beste Ausbilder – die große Studie von Capital und Ausbildung.de – geht in die fünfte Runde. Wie jedes Jahr konnte ich mit Jenny von Zepelin sprechen, die bei Capital die Studie verantwortet. Und Jenny hatte eine ganze Menge spannende Einblicke. Auf geht’s:
SAATKORN: Jenny, bitte stelle Dich den SAATKORN Leser:innen doch kurz vor.
Ich bin Journalistin und arbeite als leitende Redakteurin beim Wirtschaftsmagazin „Capital“. Anfang März sind wir mit den Kollegen der Wochenzeitung „Stern“ in Berlin in einem gemeinsamen Hauptstadtbüro zusammengezogen und arbeiten nun gemeinsam an vielen Geschichten aus Wirtschaft und Politik. Ich bin seit 20 Jahren auf Unternehmensberichterstattung fokussiert, führe Interviews, schreibe Porträts, Reportagen und Analysen – auch über Karrierethemen. Ich betreue bei „Capital“ einige größere Projekte redaktionell wie eben unsere Studie „Deutschlands beste Ausbilder“, die ich mit Deinen Kolleginnen zusammen seit Jahren erhebe. Daneben habe ich auch noch so schöne Themen wie das Ranking „Deutschlands klimabewussten Unternehmen“, die Auszeichnung „Junge Elite – Top 40 unter 40“ oder die Interview- und Podcast-Serie „Meine erste Million“.
SAATKORN: „Deutschlands beste Ausbilder“ geht inzwischen in die fünfte Runde. Gibt es Neuerungen in der Befragung?
Wir prüfen jedes Jahr, ob unser umfangreicher Fragebogen die Situation der Unternehmen und der Auszubildenden angemessen erfasst und die Entwicklungsschritte sichtbar macht. In diesem Jahr habe ich mit den Personal-Marketing-Expertinnen von Territory Embrace und der Talent-Plattform Ausbildung.de lange diskutiert und immer wieder abgeglichen, wo wir die relevanten Qualitätsstandards weiterhin abfragen wollen, um eine vergleichbare Datengrundlage zu den Vorjahren zu gewähren.
Gleichzeitig wollen wir aber auch herausarbeiten, vor welchen Herausforderungen alle Beteiligten durch die Pandemie stehen und welche Lösungen im besten Fall das Ausbildungssystem noch besser machen werden. So fragen wir etwa, wie sich die Ausbildungsprogramme durch die Krise verändert haben, wie der Austausch zwischen Ausbildern und Auszubildenden stattfindet. Wir wollen auch wissen, welche Tätigkeiten weggefallen sind und was an neuen Lehrmethoden hinzugekommen ist. Am Ende wird sich diese Studie sehr deutlich von den Vorjahren unterscheiden.
Ich bin sehr gespannt auf die Ergebnisse. Und ich bin sicher, dass die Auswertung für die Unternehmen wirklich relevant sein wird. Denn daran kann jeder Personalverantwortliche ablesen, ob sich die enormen Anstrengungen der vergangenen Monate gelohnt haben und wo es im Vergleich zu anderen Unternehmen vielleicht noch Nachholbedarf gibt.
SAATKORN: Inwiefern glaubst Du, wirkt die Corona-Krise auf das Thema Ausbildung in Deutschland?
Die Pandemie ist für das Ausbildungssystem eine harte Zäsur. Allen Beteiligten ist da im vergangenen Jahr sehr viel abverlangt worden. Von heute auf morgen waren Betrieben geschlossen, die Mitarbeiter mussten Zuhause bleiben. Aber die Unternehmen tragen auch in der Krise eine Verantwortung für ihre Auszubildenden und mussten ihre Lehrpläne zum Teil radikal umstellen, um den Nachwuchskräften das theoretische und bestenfalls auch noch etwas vom praktischen Rüstzeug mitzugeben. Dafür musste zunächst viel improvisiert und dann auch neu aufgestellt werden: Inhalte, Lehrmethoden, technische Lernmittel. Außerdem mussten sie dafür Sorge tragen, dass sie den Kontakt zu Azubis und Studierenden auch auf Distanz intensiv pflegen.
Und auch die jungen Menschen selbst müssen viel Disziplin und Motivation aufbringen, um den Anschluss nicht zu verlieren. Dafür gab es nirgendwo einen Krisenplan. Das mussten jeder Betrieb, jeder Personalverantwortliche erproben und umsetzen. Da war viel Kraft und Kreativität gefragt. Das ist ein schwieriges Jahr gewesen, aber ich bin sicher, dass auch sehr viele gute Ideen und Innovationen entstanden sind, die sich dauerhaft durchsetzen werden. Von denen erfahren wir mit Sicherheit auch in unserer Studie und in den anschließenden Gesprächen mit Ausbildern und Auszubildenden.
SAATKORN: Was sind Eure Ziele für die fünfte Auflage von „Deutschlands beste Ausbilder“?
Unser Ziel ist natürlich immer, möglichst viele und vielfältige Unternehmen zu erreichen: kleine Firmen, Handwerksbetriebe, Mittelständler, große Konzerne, staatliche Organisationen aus allen Branchen und Regionen Deutschlands. Also alle, die sich aktiv um Ausbildung kümmern. Das gelingt auch immer gut. Selbst im vergangenen Jahr als im Frühling gerade viele angesichts der Pandemie noch zwischen Schockstarre und Krisenmodus steckten, haben sich über 660 Unternehmen beteiligt, die zusammen rund vier Millionen Angestellte und 138.000 Auszubildende vertreten. Mehr als ein Drittel der Firmen haben den Fragebogen zum ersten Mal ausgefüllt.
In diesem Jahr wird es sich für alle lohnen bei unserer Umfrage mitzumachen: Neue wie auch regelmäßige Studienteilnehmer können anhand unserer Fragen eine Bilanz ihres Ausbildungskonzepts ziehen, können ihre Entwicklungsschritte aufzeigen und vor allem auch festhalten, worauf sie besonders stolz sind.
SAATKORN: Gibt es Branchenschwerpunkte, die Ihr Euch dieses Mal für die Auswertung und Berichterstattung besonders anschaut?
Im Vorfeld überlege ich bei unseren Planungen immer, welche Branchen bislang noch zu wenig repräsentiert sind und auf wen ich besonders neugierig bin: Ich würde mir beispielsweise mehr Anbieter von Ausbildungsangeboten und Dualen Studiengängen im Bereich Technologie und Umwelt wünschen, aber auch gerne mehr Kreativberufe etwa aus der Filmproduktion.
Und was ist mit den Startups? Gibt es da selbst bei den reiferen Vertretern wirklich keine Ausbildungsangebote wie immer behauptet wird? Wenn doch: meldet Euch, macht mit!
Denn das gute ist ja: schon durch die intensive Beschäftigung mit dem Fragebogen bekommen viele Teilnehmer neue Denkanreize und Ideen, gleichzeitig ermöglichen die Ergebnisse einen Vergleich zu den relevanten Wettbewerbern und man wird sichtbar für neue Bewerber. Alle Unternehmen, die bei uns mit einem exzellenten Ergebnis abschneiden, werden namentlich erwähnt. Und einige besonders herausragende Leuchttürme besuchen und deren Bemühungen rund um das Thema Ausbildung porträtieren wir auch. Jetzt kann jeder noch an der Umfrage teilnehmen. Das geht über diesen Link.
SAATKORN: Genau, die diesjährige Studie läuft noch bis zum 31. Mai. Wie sieht das eigentlich aus, wenn Unternehmen bereits beim letzten Mal teilgenommen haben? Müssen die dann den gesamten Fragebogen neu ausfüllen?
Nein, das müssen sie nicht. Die regelmäßigen Studienteilnehmer bekommen automatisch die Daten aus ihrer letzten Befragung angezeigt und brauchen nur Veränderungen notieren sowie die neuen Fragen beantworten.
SAATKORN: Wie sieht der weitere Prozess aus? Wann werden die Ergebnisse von „Deutschlands beste Ausbilder“ 2021 veröffentlicht?
Mitte August bekomme ich von den Kolleginnen aus der Marktforschung die Ergebnisse. Dann suche ich die Unternehmen aus, die ich gerne besuchen und porträtieren würde. Und Mitte Oktober veröffentlichen wir das ganze Paket rund um das Thema Ausbildung in Capital und auf capital.de.
Auf unserer Website bündeln wir in einer eigenen Rubrik unter „Karriere/Beste Ausbilder“ übrigens alle Ergebnisse und Porträts der Vorjahre.
SAATKORN: Herzlichen Dank für das Interview, Jenny. Die Portraits zu den Ausbildungsbetrieben in Eurer Rubrik sind wirklich lesenswert. Ich wünsche nun viel Spaß und Erfolg bei den nächsten Schritten für „Deutschlands beste Ausbilder“ 2021!