Heute geht es um den UNIQUE CLIENT im dritten Teil der saatkorn.-Serie zu den Fachbegriffen aus dem HR Online Marketing in Kooperation mit Marion Beckers von der AGOF Akademie. Nach dem VISIT und PageImpression / AdImpression schließt die Erläuterung des UNIQUE CLIENT heute unsere Reihe der technischen Begriffe ab.
Die technischen Begriffe stellen die Grundlage für alle weiteren Werte dar. Bei diesen Werten ist besondere Sorgfalt bei der Erfassung und der Einhaltung der Richtlinien geboten. Aber auch die Abgrenzung zu personenbezogenen Kennzahlen ist wichtig.
Der Unique Client ist so wichtig, weil wir ihn zur Bildung des Unique Users benötigen. Der Unique Client wird profiliert und daraus wird später der Unique User gebildet. Das ist genau der Schritt der aus einem technischen Zugriff einen Personen Bezug generiert.
Für diesen Schritt muss zuerst der Unique Client qualifiziert werden. Die Qualifizierung dient dazu, Spider und Robots herauszufiltern. Sprich alle automatisch erzeugten Seitenaufrufe (wenn z.B. Google für die Suchbegriffe über die Seiten scrollt) sollen nicht in das Verfahren einfließen. Schließlich soll in einer Markt-Media Studie die Nutzung von Menschen gezeigt werden und nicht die Nutzung von Suchabfragesystemen. Ebenfalls wird eine Mindestnutzung gebraucht um ausreichend Informationen für die Profilierung eines Clients zu haben. Z. B. lassen nur 2 PIs auf einer Seite keinen Rückschluss auf sozio-demografische Merkmale zu.
Der Unique Client ist sicherlich sehr speziell aber für die Berechnung der Nettoreichweite entscheidend.
Beim UNIQUE CLIENT handelt es sich also um keine personenbezogene Größe. In vielen Markt-Auswertungen wird der Unique Client aber gerne mit einer personenbezogenen Größe gleichgesetzt. Zu dem Zeitpunkt der Messung kann jedoch keinerlei Auskunft darüber gegeben werden, ob der Client von mehreren Personen genutzt wurde oder ob eine Person mehrere Clients nutzt. Wer tiefer in diese Thematik einsteigen will, kann sich auf unseren nächsten Blog freuen, in dem wir uns dem Unique User, dem Multi-User und dem Multi-Client widmen.
Aber zurück zum Unique Client. Ein Client ist ein Computerprogramm, das auf dem Rechner eines Nutzers ausgeführt wird, in der Regel, um sich mit anderen Rechnern bzw. Servern in Verbindung zu setzen und bestimmte Services zu nutzen. Beispiele sind Browser, die von einem Webserver Daten abfragen und diese dann darstellen.
Beim Unique Client handelt es sich also um die Bezeichnung für jeden einzelnen Browser, dessen Internetnutzung innerhalb der technischen Messung erhoben wird.
Im Kontext der AGOF Studien bezeichnet der Begriff Client Browser, deren Internetnutzung im Rahmen der technischen Messung mit Hilfe von Cookies und Zähltags (SZM-Tag) und in Größen wie Page Impressions gemessen wird. Clients, die bestimmte Kriterien erfüllen, werden als qualifizierte Clients bezeichnet. Nur diese fließen in die weitere Verarbeitung ein.
Die Qualifizierung der Clients erfolgt durch die nachfolgenden Parameter:
- Nutzung an mindestens drei Tagen im Veröffentlichungszeitraum
- keine ausländischen Clients laut Geo-Kennung
- keine Proxy-Clients (z. B. Firmennetzwerke)
- keine 2×12- Stunden-Clients (konsekutive Nutzung)
- keine Ausreißer
- mehr als 40 Tage nahezu permanente Nutzung
- Pause unter 5 Stunden innerhalb von 3 Tagen Nutzung
- durchschnittlich mehr als 5.000 PI je genutztem Tag
- mehr als 500.000 PI im Quartal
Folgendes Beispiel verdeutlicht den beschriebenen Sachverhalt praxisnäher: Sie als Person nutzen möglicherweise 4 Devices für Ihre Online-Nutzung, sowie auf einem Device 3 unterschiedliche Browser. Damit sind Sie ein Multi-User und bekommen im AGOF Modell 6 Clients zugewiesen. Einer Ihrer Rechner wird dann ggf. auch noch von Ihrer Frau und Ihren Kindern genutzt. Damit ist der Client ein Multi-Client und über statistische Modell wird die Nutzung Ihrer Familie herausgerechnet.
Für alle die es interessiert hier die anderen Teile der HR Online Marketing Serie: