CRF Institute prämiert 140 Top Arbeitgeber 2013
CRF Institute prämiert 140 Top Arbeitgeber 2013
Für alle, die es interessiert: am 8. März flatterte folgende Pressemitteilung bei mir rein. Ich selbst steige so langsam nicht mehr durch, ganz spontan fallen mir gleich 4 Rankings ein (Universum, Trendence, Top Arbeitgeber, Great Place To Work) und dann noch die Website-Rankings wie Potentialpark oder Dr. Jäger. So langsam kommt es zu einer Ranking-Inflation, oder? – Meine persönliche Meinung zum Thema Arbeitgeber-Rankings habe ich vor geraumer Zeit schon mal kundgetan: hier findest Du Teil I und hier Teil II der Gedanken dazu. Mal ganz ehrlich: wie interessant sind Hintergrundinfos zu den Rankings für Euch, liebe saatkorn. LeserInnen? – Über ein kurzes Feedback würde ich mich sehr freuen!
Hier FYI die Pressemitteilung (Auszug):
Das international tätige Researchunternehmen CRF Institute prämierte gestern Abend die aktuellen Top Arbeitgeber Deutschland, T op Arbeitgeber Mittelstand und Top Arbeitgeber Ingenieure. Damit bescheinigt das Institut insgesamt 140 zertifizierten Unternehmen eine herausragende Personalpolitik und -praxis. Die Arbeitgeberqualitäten werden nach einer international anerkannten Methodik untersucht. Nur die Unternehmen, die die im Vorfeld definierten hohen Bewertungsstandards erreichen, erhalten das Gütesiegel des CRF Institute. Die zugrundeliegenden Audits der konkreten Mitarbeiterangebote erfolgen in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsprüfungsunternehmen Grant Thornton. Bewertet werden die Teilnehmer in fünf Kategorien: Karrieremöglichkeiten, Primäre Benefits, Sekundäre Benefits & Work-Life-Balance, Training & Entwicklung sowie Unternehmenskultur Management. Für die Top Arbeitgeber Ingenieure wird zusätzlich das Kriterium Innovationsmanagement erhoben.
Die bestplatzierten Unternehmen in der Gesamtbewertung:
Top Arbeitgeber Deutschland 2013 und Mittelstand (118 zertifizierte Unternehmen*):
- Platz: British American Tobacco (Germany) GmbH
- Platz: OBI Group Holding SE & Co. KGaA
- Platz: EnBW Energie Baden-Württemberg AG
Top Arbeitgeber Ingenieure 2013 (30 zertifizierte Unternehmen*):
- Platz: BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH
- Platz: Phoenix Contact GmbH & Co.KG – Hier ein Interview mit Prof. Dr. Olesch von Phoenix Contact
- Platz: Ingenics AG
* Einige Unternehmen nehmen an beiden Projekten teil.
Unsere mediale Welt lebt von der Vielfalt. So wie es schon seit langem Rankings zu den beliebtesten Autos über die Autozeitschriften gibt, oder Rankings von Ärzten oder anderen Freiberuflern, so hat sich auch im Bereich der Arbeitgeber-Bewertung eine ganz eigene Welt (Kultur?) entwickelt.
Hierbei geht es weniger um Vermittlung von echtem „Wissen“, das es in diesem Zusammenhang gar nicht geben kann. Denn eine absolut betrachtete Arbeitgeberattraktivität gibt es nicht. Was für den einen ein toller Job ist, findet der andere wesentlich weniger attraktiv. Es gibt somit nur das, was in Englisch mit „cultural fit“ umschrieben wird.
Vielmehr geht es um mediale Aufmerksamkeit und den Reiz, den Unternehmen die im Rahmen der Datenerhebung entstandenen Informationen aufbereitet kostenpflichtig zur Verfügung zu stellen. Das ist (noch) ein sehr lukratives Konzept. Es wird aber dann an Effektivität verlieren, je mehr die Unternehmen aufgrund der Vielfalt den Nutzen solcher Rankings zunehmend in Frage stellen. Dieser Moment rückt in meinen Augen immer näher.
Mittlerweile müssen sich Firmen bereits diejenige „Studie“ sehr genau aussuchen, die ihrer Meinung nach die validesten Ergebnisse liefert. Und zwar weniger mit Blick auf das Zertifikat auf der Website (dieses wird zunehmend wertloser, weil inflationärer). Sondern mit Blick auf den Nutzen, den die ermittelten Daten für das Unternehmen bringen. Konkret heißt das: Wenn ein Unternehmen eine Studie als validen Datenlieferanten sieht, dann wird sie sich intern mit den Ergebnissen beschäftigen und ggf. Maßnahmen ableiten, um sich zu verbessern. Und das bestenfalls nicht mit Hauptaugenmerk auf einen besseren Platz bei eben dieser Studie, sondern um bei der gesuchten Zielgruppe TATSÄCHLICH als attraktiverer Arbeitgeber wahrgenommen zu werden.
Fazit: Sinnvolle Studien, die auf validen Daten aufsetzen ja. Aber nicht wegen des Zertifikats, sondern um sich tatsächlich zu verbessern.
In der Tat gibt es inzwischen viele Rankings mit durchaus sehr unterschiedlichen Bewertungskriterien, die selbst für viele HR’ler nicht immer durchschaubar sind. Vielleicht sollte sich einmal jemand die Mühe machen, die unterschiedlichen Rankings/Hitlisten selber in ein Ranking (mit nachvollziehbaren Kriterien) zu überführen. Dann fällt die Bewertung, ob ein solches Siegel tatsächlich etwas über die Qualität eines Arbeitgebers aussagt, für Bewerber und HR’ler leichter.
Lieber Gero,
diese Rankings sind leider so inflationär, dass dadurch nahezu jede Aussagekraft verloren geht.
„Top Arbeitgeber“ sollte eine Auszeichnung sein, welche die besten, innovativsten, fairste (oder was auch immer) Unternehmen bekommen. Und nicht mehr als 140 Unternehmen.
Es wirkt auf mich auch so, als wenn tatsächlich nahezu alle Unternehmen, die sich um ein solches Zertifikat bemühen, es auch bekommen. (Beispiel CRF)
Interessant hingegen finde ich eine kritische Betrachtung der einzelnen Methoden, die die verschiedenen Rankings nutzen.
Beste Grüße
Tim