Cultural Fit Test neu auf MeinPraktikum.de und Trainee.de
Cultural Fit – also die Passung eines Kandidaten auf die unternehmenskulturellen Merkmale eines Unternehmens – spielt angesichts der angespannten Lage auf dem Arbeitsmarkt eine immer größere Rolle, sowohl für Kandidaten als auch die Unternehmen. Wir von TERRITORY EMBRACE haben ganz aktuell auf unseren Plattformen MeinPraktikum.de und Trainee.de je einen Cultural Fit Test von Cyquest integriert – die ersten Kennzahlen zeigen, dass das auf der Kandidatenseite sehr gut angenommen wird. Grund genug, einmal genauer mit Jo Diercks von Cyquest zum Thema Cultural Fit zu sprechen. Parallel gibt es heute auf dem Recruitainment Blog von Jo ein Interview mit mir – have fun!
saatkorn.: Jo, welche Erfahrungen habt Ihr von Cyquest denn bislang unternehmensübergreifend mit Cultural Fit und berufsbezogenen Persönlichkeitstests gemacht? – Ihr habt ja nun schon diverse bei Kunden im Einsatz…
Beim Thema Cultural Fit ist die Implementierung auf Trainee.de und MeinPraktikum.de die erste „Plattformintegration“, wo also ein Matching auf ganz viele verschiedene Unternehmen erfolgt. Sonst wird das Tool bislang vor allem unternehmensindividuell genutzt, z.B. auf den Karriere-Websites der SBB, der KfW oder Schweizer Großbäckerei Jowa. Allerdings überrascht es mich kein bisschen, dass die User das auf Euren Plattformen so positiv annehmen, denn wir haben mit (Selbst-)Tests und Matching-Tools auf Karriereplattformen für andere Konstrukte und Merkmale in der Tat schon sehr viel Erfahrung.
So absolvieren etwa 1.100 Hochschulabsolventen unseren berufsbezogenen Persönlichkeitstest, der in die Plattform BOA von ZEIT Online integriert ist – pro Woche wohlgemerkt. Ein anderes Beispiel ist unser Berufsinteressentest, der z.B. auf der Plattform EINSTIEG.com verbaut ist. Diesen nutzen dort rund 25000 Schüler pro Jahr, um herauszufinden, welche Ausbildung zu ihren Interessen passt und welche Unternehmen was entsprechendes anzubieten haben. Ähnliches, nur bezogen auf Studieninteressen, findet sich z.B. auf Hochschulkompass.de, wo unser Studieninteressentest pro Jahr rund 170.000 Menschen dabei hilft, den richtigen Studiengang an der richtigen Hochschule zu finden.
All diese Beispiele haben gemeinsam, dass hier eignungsdiagnostische Testverfahren eine Art Blick in den Spiegel ermöglichen und dabei helfen, etwas passendes für einen selber zu finden. Offenbar beantworten solche Tools die weitverbreitete Frage „Gibt´s da nicht ´ne App für?“. Nur eben bezogen auf die eigene Zukunftsplanung…
saatkorn.: Wie beurteilst Du die Entwicklung: setzen sich Cultural Fit Tests durch? Wie siehst Du das mittelfristig?
Nun, dass unternehmenskulturelle Passung wichtig ist, für das rekrutierende Unternehmen aber auch und vor allem für den Arbeitnehmer, der seine Arbeitskraft einem Unternehmen zur Verfüg stellt, ist eigentlich ein No-Brainer. Keine Auswahlentscheidung – sowohl durch das Unternehmen als auch durch den Kandidaten – fällt ohne die Beantwortung der Frage, ob „es passt“. Das Problem hierbei war sehr lange, dass die Frage, was denn konkret passt, immer sehr schwammig beantwortet wurde: Unternehmen haben sich hinter Allgemeinplätzen versteckt und Kandidaten konnten nicht richtig konkret beschreiben, wie denn ihre Wunschkultur nun genau aussieht. Wenn aber weder Schloss noch Schlüssel konkret beschrieben werden, wie soll man dann abschätzen, ob das eine und das andere zusammenpassen?
Genau hier setzen Cultural Fit Tests an: Man beschreibt sowohl vorhandene Kultur als auch gewünschte Kultur konkret. Anhand einer Messung. Statt also sinnbildlich zu sagen „hier im Raum ist es irgendwie warm“ kommt man über solche Verfahren zu einer konkreten Aussage „es sind 23,2°“… Da es sich bei Kultur um weiche Konstrukte handelt, wird es zwar nie eine so exakte Messung geben wie in dem Temperaturbeispiel, aber es ist allemal besser als wenn beide Seite hier weiter so im Ungefähren bleiben wie früher.
Und noch eines: Solche Tools können schon sehr früh wirken, also lange bevor es überhaupt zu einem konkreten Recruitingfall kommt. Früher wurde der Cultural Fit wenn überhaupt immer erst im Jobinterview abgeprüft, also sehr spät (und entsprechend teuer…). Cultural Fit Tests und Matching-Tools können dies aber schon tun, wenn jemand noch in der Orientierungsphase ist. Man sieht das ja wunderbar an den Beispielen MeinPraktikum.de und Trainee.de.
Ich als Nutzer mache den Test und dann bekomme ich dazu passende Unternehmen angezeigt. Dass dabei auch welche auf einmal ins Blickfeld rücken, die ich vorher sonst wahrscheinlich nie gefunden oder für mich in Betracht gezogen hätte, liegt auf der Hand. Ich bin mir daher sicher, dass die Überprüfung des Cultural Fit über Matching und Testverfahren in 5 bis 10 Jahren völlig selbstverständlich zum Instrumentarium moderner Personalgewinnung gehören wird.
saatkorn.: Was sind die nächsten innovativen Themen, die uns aus der Cyquest F+E Werkstatt erwarten?
Wir haben aktuell so viel damit zu tun, bei allen möglichen Unternehmen Online-Assessments einzuführen, wir kommen zu nix… 😉 Nein im Ernst, es gibt momentan wirklich sehr viel Nachfrage nach Test-, Orientierungs- und Matching-Tools. Das heißt bei uns aber in aller Regel, dass in diesen Projekten immer auch viel Neues entsteht, weil sich unsere Lösungen ja immer sehr individuell von Kunde zu Kunde unterscheiden. So geht z.B. dieser Tage das Online-Assessment der Deutschen Telekom in den Realbetrieb und dieses umfasst bspw. ein innovatives Messinstrument zur Erfassung des „Digital Mindset“ eines Bewerbers. Wer mehr darüber erfahren möchte, der sollte sich übrigens für den #RC19 im Mai anmelden. Da wird die Telekom hierzu einen Erfahrungsbericht beisteuern. Aber es wird auch beim Thema „Kulturmatching“ dieses Jahr noch einiges kommen. Sei gespannt…
saatkorn.: Jo, vielen Dank für das Interview zum Thema Cultural Fit. Klasse, dass dieses Thema sich so gut entwickelt. Demnächst an dieser Stelle ein Werkstattbericht von MeinPraktikum.de und Trainee.de!
HIER geht’s zum parallelen Interview mit mir auf dem Recruitainment Blog. Have fun! 😉