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Creator-Kooperationen im Employer Branding

Creator-Kooperationen im Employer Branding Beispiel Deutscher Zoll. Quelle: Build a Rocket

Creator-Kooperationen im Employer Branding Beispiel Deutscher Zoll. Quelle: Build a Rocket

Warum Creator-Kooperationen im Employer Branding unverzichtbar sind

Partnerschaften mit Influencern sind für Unternehmen eine wertvolle Brücke zur jungen, digital-affinen Generation. Insbesondere Streamer haben durch ihre Nähe zur Community und ihre authentische Ansprache das Potenzial, Arbeitgebermarken modern und emotional zu präsentieren. Im aktuellen Teil der SAATKORN Esports-Serie erklärt uns Gastautor Alexander Albrecht von BUILD A ROCKET, wie Unternehmen mit Hilfe von Influencer-Kooperationen Talente ansprechen und gewinnen können, auf geht’s: 

Employer Branding gehört zum Standardrepertoire von Personalabteilungen. Dennoch steckt die Zusammenarbeit mit Influencern in diesem Bereich bei vielen Unternehmen noch in den Kinderschuhen. Dabei eignen sich Partnerschaften diese Art nicht nur für das klassische Marketing, sondern eben auch für die HR. Als Markenbotschafter erreichen Influencer sehr gut spezielle Zielgruppen und sprechen diese persönlich und vertraut an. Als Untergruppe der Influencer eignen sich Streamer vor allem dann, wenn es darum geht Schulabgänger und Studierende zu erreichen. Diesen Zielgruppen dort auf Augenhöhe zu begegnen, wo sie sich bewegen, zeugt von hohem Verständnis und Interesse und hebt Unternehmen aus der Masse heraus.

Ein weiterer Vorteil: Gerade die Generationen Z und Alpha legen bei der Wahl ihres Arbeitgebers großen Wert auf Kriterien wie Modernität, Anpassungsfähigkeit und Empathie. Sie wollen in einem Umfeld arbeiten, das sie inspiriert und zu ihren Werten passt. Doch bevor es zu einer Bewerbung kommt, müssen potenzielle Bewerber Unternehmen kennenlernen – und genau hier setzen Creator-Kampagnen an. Mit authentischen Inhalten und emotional aufgeladenen Botschaften machen sie Arbeitgebermarken erlebbar und bieten eine Plattform, die Einblicke in das Unternehmen und seine Werte gibt. Sie schaffen einen direkten Zugang zu Zielgruppen, die klassische Stellenanzeigen in Zeitungen oder auf LinkedIn kaum noch nutzen. Darüber hinaus lernt die Zielgruppe so ein Unternehmen kennen, mit dem sie noch keine Berührungspunkte hatte – gerade weil bisher keine Berührungspunkte bestanden.

Mit sorgfältig geplanten Creator-Kampagnen und einer glaubwürdigen Ansprache erhöhen Unternehmen ihre Sichtbarkeit und positionieren sich als moderne und attraktive Arbeitgeber, die die Bedürfnisse und Wünsche der jungen Generation ernst nehmen.

Die wichtigsten Bausteine erfolgreicher Creator-Kampagnen

Die Zusammenarbeit mit Creators bietet eine direkte Verbindung zu digital-affinen Zielgruppen, die oft schwer über klassische Kanäle zu erreichen sind – allen voran die Generation Z. Diese hat hohe Ansprüche an Authentizität und schätzt Unternehmen, die mit ihren Werten übereinstimmen. Der Erfolg solcher Kooperationen hängt von mehreren zentralen Faktoren ab:

  1. Ziele definieren und Verständnis der Zielgruppen
    Bevor es darum geht, den richtigen Influencer für die Kampagne zu finden, müssen zunächst die Rahmenbedingungen festgesetzt werden. Zwei zentrale Fragen sind dabei zu klären: „Was möchte ich mit dieser Kampagne erreichen?“ und „Wer ist meine Zielgruppe?“ Denn vor allem Letztere gilt es zu verstehen, damit die Kampagne erfolgreich verläuft. Es reicht nicht nur die entsprechende Alterssparte festzulegen. Es gehört auch dazu, zu recherchieren, auf welchen Plattformen sich die Zielgruppe bewegt, was ihre Hobbies und Leidenschaften sind und wie ihr Alltag aussieht. Welche Inhalte kommen bei ihr besonders gut an? Welche Videospiele spielen sie? Und: passen diese Spiele zu den Werten des Unternehmens und eignen sie sich daher für die Kampagne oder sollte ein anderer Ansatz gefunden werden?
  1. Auswahl des richtigen Creators
    Nachdem die Zielgruppe analysiert und verstanden wurde, sollten die Influencer, denen die Zielgruppe folgt, identifiziert werden. Ein Beispiel: Ein Unternehmen möchte Software Developer ansprechen. Die Recherche des Unternehmens zeigt, dass die Zielgruppe vor Strategiespiele spielt. Daraufhin sucht das Unternehmen Influencer identifiziert, die zu diesen Spielen Content veröffentlichen und bei der Zielgruppe beliebt sind. Die Reichweite allein ist jedoch nicht entscheidend für die Wahl eines Creators. Tatsächlich können auch mehrere Creator mit weniger Reichweite (auch Nano- oder Mikro-Creator genannt) passend sein und kollektiv die gleiche Reichweite wie ein bekannter Creator erzielen.
  1. Authentizität und Markenfit
    Bevor diese jedoch angesprochen werden, gilt es zu klären, ob sie zur Employer-Branding-Strategie des Unternehmens passen. Wie geben sie sich online? Wie interagieren sie mit ihrer Zielgruppe? Vertreten sie Werte, die auch zum Unternehmen passen? – Diese Überlegungen führen zu einem der wichtigsten Faktoren bei Creator-Kampagnen: Authentizität. Denn wenn Creator und Marke nicht zusammenfassen, wirkt die Kampagne unglaubwürdig und ist zum Scheitern verurteilt – denn die Community eines Influencers reagiert sensibel auf Unglaubwürdigkeit. Entscheidend ist daher, dass die Person oder Personen thematisch und inhaltlich zur Marke passen. Oberflächliche Partnerschaften, bei denen keine echte Verbindung zwischen Creator und Unternehmen besteht, können schnell das Gegenteil bewirken und das Image schädigen. Eine Kampagne ist erfolgreich, wenn der Creator zu den Unternehmenswerten passt, glaubwürdig hinter dem Unternehmen steht und relevante Inhalte transportiert, die seine Zielgruppe ansprechen. Nur dann profitieren Unternehmen von der Sympathie, die dem Creator entgegengebracht wird. Im Idealfall schreibt die Zielgruppe zudem positive Eigenschaften, die den Creator ausmachen, beispielsweise Humor und Aufrichtigkeit, dem Unternehmen zu.
  1. Interaktion und Moderation
    Ein großer Vorteil von Creator-Kooperationen ist die Möglichkeit zur direkten Interaktion mit der Zielgruppe. Live-Chats während eines Streams bieten eine ideale Gelegenheit, Fragen zu beantworten und in einen persönlichen Dialog zu treten. Besonders effektiv ist dies, wenn die Chats moderiert werden, so dass gezielt auf relevante Fragen eingegangen werden kann. Diese Interaktion schafft Nähe zur Zielgruppe und stärkt die emotionale Bindung an das Unternehmen. Unternehmen, die dies ernst nehmen, heben sich positiv vom Wettbewerb ab. Positiver Nebeneffekt: Die Unternehmen erfahren aus erster Hand, welche Bedürfnisse und Wünsche ihre potenziellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben und bleiben so am Puls der Zeit.

Gaming trifft Employer Branding: Ein Blick auf den Deutschen Zoll

Ein gelungenes Beispiel für die Kombination von Gaming und Employer Branding zeigt der Deutsche Zoll. Gemeinsam mit der Esports-Agentur Build a Rocket wurde eine Gameshow entwickelt, die auf den Kanälen bekannter Gaming-Creators gestreamt wurde. Ziel war es, die Arbeitgebermarke „Deutscher Zoll“ bei einer jungen Zielgruppe in der Berufswahlphase zu positionieren. Über die Fragen im Quiz lernten Teilnehmende und vor allem die Zuschauer die Arbeit des Zoll spielerisch kennen. Mit einem kreativen Ansatz gelang es, Unterhaltung und Einblicke in die Arbeitswelt des Zolls zu verbinden.

Im Mittelpunkt der Gameshow standen nicht nur die Creator, sondern auch Mitarbeitende des Zolls, die ihre beruflichen Tätigkeiten und Erfahrungen vorstellten. So führte die Streamerin „Sissor“ als Moderatorin durch die Shows, während Mitarbeitende wie Nicole von der Finanzkontrolle Schwarzarbeit oder Max, ein Verwaltungsinformatiker beim Zoll, spannende Einblicke in ihren Arbeitsalltag gaben. Diese Kombination nutzte die Reichweite der Creator und schuf darüber hinaus eine glaubwürdige Verbindung zur Arbeitgebermarke. Die Streams, die aus einem gebrandeten Studio gesendet wurden, erreichten direkt die Zielgruppe der Creator und ermöglichten eine authentische Darstellung des Deutschen Zolls.

Creator-Kooperationen als Schlüssel zum erfolgreichem Employer Branding

Creator-Kooperationen sind eine vielversprechende Methode, um junge, digital-affine Zielgruppen auf Augenhöhe anzusprechen. Sie bieten eine einzigartige Möglichkeit, Employer Branding emotional und interaktiv zu gestalten. Der Erfolg solcher Kampagnen ist jedoch eng an eine detaillierte Planung geknüpft. Authentizität, die richtige Auswahl des Creators und eine aktive Interaktion mit der Zielgruppe sind entscheidend, um eine glaubwürdige Verbindung zwischen Marke und Community aufzubauen.

Unternehmen, die diese Ansätze strategisch nutzen, positionieren sich als attraktiver Arbeitgeber und bauen langfristig eine enge Bindung zu einer wichtigen Zielgruppe auf. Creator-Kooperationen und Brand Ambassadors sind daher mehr als nur ein Trend – sie sind ein Hebel für modernes Employer Branding in einer digitalisierten Arbeitswelt.

 

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