Was zur Hölle soll das denn? Architektur und Employer Branding…was hat das denn miteinander zu tun??? – Einiges, wenn man sich einmal etwas Zeit nimmt und folgenden Beitrag liest (oder diesen oder den da oder jenen). Denn Architektur in der Auslegung im Sinne von Arbeitsarchitektur hat einen gewaltigen Einfluss auf Arbeitsprozesse, Produktivität und das Wohlempfinden von Mitarbeitern. Auf der Doppelkonferenz Virtual Reality / Arbeitswelt der Zukunft könnt Ihr mehr darüber erfahren. Aber lest erstmal selbst:
Mit einer jährlichen Produktionskapazität von über 200.000 Fahrzeugen seit 2018 ist Magna Steyr weltweit der größte Auftragshersteller von Automobilen. Das österreichische Automobilunternehmen hat großen Automobilherstellern wie Mercedes-Benz, BMW, Aston Martin, Audi und Land Rover geholfen, einige ihrer bekanntesten Autos zu entwickeln. Es hat erkannt, wie wichtig es ist, in einer Branche, die sich so schnell entwickelt, die Pole-Position zu halten. Aus diesem Grund hat es vor kurzem in seinen anhaltenden Erfolg investiert und seinen Produktionsprozess einer 4.0-Transformation unterzogen. Das Ergebnis lässt sich am besten als ein Minority-Report-ähnlicher, immersiver, intelligenter Besprechungsraum beschreiben, der das rund um die Uhr schlagende Herz von Magnas Produktionsumgebung bildet. Er befindet sich direkt in der Produktionshalle und setzt die lampenfreien Projektoren ein, um eine gestochen scharfe und absolut zuverlässige Darstellung von Informationen zu gewährleisten.
Architektur und Employer Branding im Meeting Space von Magna Steyr
Magna Steyrs „Meeting Space“ ist ein wegweisendes Beispiel für die intelligente Industrie-4.0-Fabrik, in der cyber-physikalische Systeme physikalische Prozesse überwachen und eine virtuelle Kopie der physischen Welt erstellen, von der aus dezentrale Entscheidungen getroffen werden können. Über das Internet der Dinge kommunizieren und kooperieren diese cyber-physikalischen Systeme in Echtzeit mit Menschen und miteinander, sowohl intern als auch über Unternehmensgrenzen hinweg.
Um diese Branchenneuheit umzusetzen, wandte sich Magna Steyr an den Lösungsarchitekten ORTLOS Space Engineering, um eine wirklich einzigartige Lösung zu erhalten. Ivan Redi, Design Director von ORTLOS, konzentriert sich seit über 17 Jahren auf die Spezialisierung von Spitzentechnologie und deren Schnittstellen mit dem Architekturdesign. „Dies ist der erste Raum seiner Art, der direkt in der Produktionshalle umgesetzt wurde und als echtes Arbeitsinstrument für die Menschen genutzt wird, die direkt an der Autoproduktion beteiligt sind.“, so Redi.
Eine der größten Herausforderungen für Projekte dieser Art die Komplexität der Zusammenführung vieler Geschäftsfelder ist. Das Konzept war so zukunftsorientiert, dass ORTLOS mit den Experten aus vielen Disziplinen zusammenarbeiten musste, dem es vertrauen konnte.
Bei dieser Art der Unternehmenstransformation gibt es eine Menge Ungewissheit: Sie ist von ihrer Art her so neu, dass Entscheidungen nicht auf vergangenen Erfahrungen oder Anwendungen beruhend getroffen werden können. Der Klient hat eine Vision und dabei gibt es so viele Risiken und Herausforderungen unterschiedlicher Art. Wir wussten, dass wir ein sehr qualifiziertes und hoch technologisches Unternehmen brauchten, das über Sozialkompetenz verfügt. Ein Unternehmen, dem man vertrauen und auf das man sich verlassen kann, das keine Anstrengungen scheut, wenn Probleme auftreten, und Firmen VIOSO und X-TEC waren diese Partner für die Umsetzung.
Magna Steyr ist begeistert von der Produktionsumgestaltung, die ständig im Einsatz ist. Sie funktioniert, und sie funktioniert auf die solideste und zuverlässigste Art und Weise, weil sie in einer weltweit führenden Automobilfabrik eingesetzt wird; und in einer Fabrik, in der alle drei Minuten ein neuer Jaguar F-Pace vom Fließband rollt, ist kein Platz für Fehler.
Wie Architektur und Employer Branding bei Magna Steyr funktionieren
Meeting Space für Magna Steyr bietet dem Benutzer eine immersive räumliche Erfahrung für Kollaboration und Präsentation direkt in der Produktionshalle. Der Raum kombiniert eingebettete Technologie und Datenvisualisierung aller Prozesse in einer Fabrik. Alle Funktionen des Systems werden über die Benutzeroberfläche des Touch-Tables gesteuert.
Dies ist ein bahnbrechendes Konzept für neue Arbeits- und Kollaborationsmethoden in robusten, anspruchsvollen Umgebungen und ist rund um die Uhr verfügbar. Die physische Manifestation von Magnas Meeting Space ist daher bildlich gesprochen die Spitze eines riesigen Beratungs- und Planungseisbergs. Das Team spezifizierte die physischen Eigenschaften der Installation, die Redi von ORTLOS akribisch aus den unzähligen Geschäftsanforderungen und -funktionen von Magna entwickelt hat. Aufgrund der Art des Projekts hat sich der Entwurf in seinen Anfangsphasen stets verändert. Als die Anforderungen von Magna Gestalt annahmen, wuchs der Bedarf von einem Besprechungsraum mit ursprünglich 150 Sitzplätzen zu einem Bühnenbereich mit Platz für 300 Personen. Irgendwann umfasste der Entwurf 800 Zuschauer und Teilnehmer, die alle eine perfekte Sicht und perfekt dargestellte Inhalte benötigten. Glastüren vom Boden bis zur Decke begrenzen den Raum oder lassen sich nach Bedarf öffnen.
Er wird ständig vom gesamten Produktionsteam genutzt, vom Geschäftsführer bis zum Techniker. Die Arten von Besprechungen reichen von Skype-Anrufen, die innerhalb Europas stattfinden, um die Spezifikation von neuen Autoteilen inmitten von vielen anderen Arten von technischen Produktionsmeetings zu perfektionieren, bis zu Präsentationen für neue Kunden und Führungskräfte-Meetings. Jede Datenkombination, von produktionsspezifischen Daten bis hin zu Skype-Anrufen, kann auf den Bildschirm projiziert und alle gängigen Dateitypen können im Vollbildmodus oder im Bild-in-Bild-Format dargestellt werden.
Der Fokuspunkt der Rückwand (eine riesige Projektionsfläche von 730cm x 200cm) des Meeting Space war schnell festgelegt. Redi erklärt: „Man muss den Raum verwalten und weil in einer Fabrik jeder Millimeter wertvoll ist, bietet ein gekrümmter Projektionsraum mehr Projektionsfläche, was es einfacher macht, die gesamten Produktionsdaten auf einmal zu projizieren. Man kann auf einen Blick die sämttliche Prozesse in der Fabrik überblicken, und aus den komplexen Zusammenhängen die aufgetretenen Fehler sehr schnell identifizieren. Die geschwungene Leinwand passt zur modernen, runden Form des Raums und trägt durch die umgebende Form noch zum immersiven Erlebnis bei. Die weiße Wand wird anstelle einer dedizierten Projektionswand verwendet und durch ihre zurückhaltende Optik sind Form und Funktion auch bei Nichtgebrauch eine perfekte Kombination.“
Abgesehen von funktionalen Qualitäten die den Mitarbeitern tägliche Arbeit erleichtern, handelt sich hier um einen absolut coolen Raum. Dieses Projekt ist der beste Beispiel dafür dass die Arbeit nicht nur erledigt werden soll, sondern sie muss auch Spaß machen. Die Mitarbeiter merken dass Unternehmen bereit ist eine tolle Arbeitsumgebung zu investieren und die Identifikation mit Unternehmen steigt zusätzlich, ohne die Notwendigkeit alibiartig die Rutschen, Billardtische und Sofas zum lungern von Google, Facebook und co abzuschauen. Mit dem Gewinn von German Design Award 2019 hat man auch einen externen Beweis dafür bekommen, dass es sich auszahlt auch in tolles Design für die Mitarbeiter zu investieren.
Die intelligente Integration von VR-Technik und Datenvisualisierung in den »Meeting Space«, stellt neue Perspektiven und Möglichkeiten hinsichtlich einer prozessorientierten Zusammenarbeit dar. Allerdings ist Meeting Space nur ein Bereich wo man Virtual/Augmented Reality erfolgreich einsetzten kann. Zudem haben wir für Magna auch Office Space, Social Space und Creativity Space geplant.
Und wer hat’s erfunden?
ORTLOS Space Engineering ist ein trans-disziplinäres Designstudio zur Erforschung, Entwicklung und Umsetzung innovativer Raumkonzepte. Die Hauptkompetenz von ORTLOS Space Engineering liegt darin, Technologien des 21. Jahrhunderts in räumliche Systeme und Strategien zu übersetzen. Seit 18 Jahren arbeitet ORTLOS in internationalen, disziplinübergreifenden Projektpartnerschaften an komplexen Fragestellungen in Architektur und Interface Design. Für die produktive, ergebnisorientierte Zusammenarbeit in großen interdisziplinären Teams sind geeignete Managementstrategien, Werkzeuge und Methoden notwendig, die ORTLOS in der langjährigen Praxis entwickeln, nutzen und perfektionieren konnte.
Und wer steckt konkret dahinter?
Dr. Ivan Redi ist ein Renaissance-Mann im digitalen Zeitalter: Architekt, Designer, Technologie-Stratege und seit 2000 Mitbegründer und Design Director von ORTLOS Space Engineering.
Er hat eine breite Palette von Erfahrungen und Know-how in technologisch fortgeschrittenen architektonischen Umgebungen und Interface-Designs. Seine Arbeiten wurden unter anderem 2000 und 2008 bei der Hauptausstellung der Architekturbiennale in Venedig gezeigt. Er hält regelmäßig Vorträge (z. B. Wien, Graz, London, Belgrad, Berlin, Stockholm, Kumamoto) und stellt seine Arbeiten weltweit aus. Seine Forschungsschwerpunkte sind: immersive Umgebungen und responsive Räume, holistische Informationsstrukturen und integrales nachhaltiges Design, transdisziplinäre kollaborative Methoden und Strategien, Performance von räumlichen Ökosystemen, System Thinking und strategische Planung.
Wer das Ganze genauer erfahren möchte, meldet sich bei diesem Event an. – Have fun!